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11 Freundinnen

11 Freundinnen

Deutschland 2011 - mit Lira Bajramaj, Uschi Holl, Anja Mittag, Dzenifer Marozán, Bianca Schmidt ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Dokumentarfilm
Regie:Sung-Hyung Cho
Kinostart:23.05.2013
Produktionsland:Deutschland 2011
Laufzeit:ca. 102 Min
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.11Freundinnen-derfilm.de

Nachdem Sönke Wortmann in "Deutschland – Ein Sommermärchen" erfolgreich die Fußball WM 2006 in Deutschland dokumentiert hat, wollte Filmemacherin Sung-Hyung Cho auch den Fans der deutschen Frauenfußballmannschaft ihr ganz eigenes Sommermärchen schenken. Schließlich gingen die Titelverteidigerinnen als Favoritinnen in das 2011 in Deutschland ausgetragene Turnier. Sung-Hyung Cho, die mit dem wunderbaren "Full Metal Village" ein hervorragendes Händchen für unterhaltsame Dokumentarfilme bewiesen hat, wollte den Zuschauer nicht nur direkt in das WM-Geschehen hinein ziehen, sondern auch einige der Spielerinnen genauer porträtieren. Die Wahl fiel auf Lira Bajramaj, Bianca Schmidt, Uschi Holl, Anja Mittag und Dszenifer Marozsán, die von der Filmemacherin bei ihren Vorbereitungen auf das Turnier und in ihrem ganz privaten Umfeld begleitet worden sind.

Zudem wurden aber auch andere Spielerinnen, sowie Torwarttrainer Michael Fuchs oder auch Mentaltrainer Arno Schimpf für "11 Freundinnen" interviewt. Und auch die Reaktionen von Fans wurden mit der Kamera eingefangen. Gerade in diesen Szenen kann der Film die Stärke erreichen, die "Full Metal Village" so gelungen gemacht hat. Besonders wenn sich die Herren der Schöpfung zunächst eher abfällig über Frauenfußball äußern, nur um dann vom Können der Spielerinnen und der Begeisterung der Fans mitgerissen zu werden, bieten sich dem Zuschauer einige sehr amüsante und mitreißende Momente. Auch wenn beim Blick auf das Privatleben der Spielerinnen deutlich wird, wie groß hier gerade in Sachen Verdienst die Unterschiede zu ihren männlichen Kollegen sind, kann diese Dokumentation voll und ganz überzeugen.

Andererseits wirken einige Gespräche und Momentaufnahmen etwas belanglos und verursachen einige Längen, die den gelungenen Szenen ein wenig an Kraft rauben. Zwar sind die Unterhaltungen, die sich mitunter durch eine erfrischende Ehrlichkeit auszeichnen, nicht komplett uninteressant. Doch kommt gerade gegen Ende, wenn das Turnier einen aus deutscher Sicht eher traurigen Verlauf nimmt, das Gefühl auf, dass sich Sung-Hyung Cho zu Beginn zu sehr mit Nebensächlichkeiten aufgehalten hat und erst in der zweiten Hälfte das Potential des Stoffes voll ausschöpft. Es hat durchaus seinen Reiz, wenn gezeigt wird, wie Uschi Holl versucht, sich nach einer Verletzung für die WM fit zu machen oder wie Spielerinnen die Leidenschaft für den Fußball mit Ausbildung oder eigentlichen Berufen verbinden müssen, da die meisten von ihnen eben nicht vom Fußball alleine leben können. Doch richtig sehenswert ist "11 Freundinnen" eigentlich dann, wenn das ganz spezielle WM-Feeling spürbar wird, wenn die Begeisterung der Fans und das Treiben hinter den Kulissen gezeigt werden.

Im Vergleich zu ihren vergangenen beiden Filmen ist "11 Freundinnen" Sung-Hyung Chos bislang schwächster Film. Die Grundintention ist genauso gut, wie einige Momentaufnahmen, die vollkommen ungekünstelt und einfach nur charmant wirken. Hier werden dem Zuschauer sehr interessante und aufschlussreiche Einblicke geboten, die nicht nur für Fans von Frauenfußball sehenswert sind. Doch leider wird gerade die erste Hälfte der Dokumentation von zu vielen Längen ausgebremst, so dass sich die Qualität des Films erst dann voll entfalten kann, wenn es eigentlich schon zu spät ist, um die Zuschauer voll und ganz mitzureißen. Und daher gilt dann auch: der Kauf einer Kinokarte kann wirklich nur Fans der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft empfohlen werden. Alle anderen können auf die DVD oder die TV-Ausstrahlung warten!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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