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21 Jump Street

21 Jump Street

USA 2012 - mit Jonah Hill, Channing Tatum, Ice Cube, Brie Larson, Dave Franco ...

Filminfo

Originaltitel:21 Jump Street
Genre:Action, Komödie
Regie:Phil Lord & Christopher Miller
Kinostart:10.05.2012
Produktionsland:USA 2012
Laufzeit:ca. 109 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.21-jump-street.de

Der legendäre TV-Produzent Stephen J. Cannell ("Das A-Team") schickte 1987 eine neue Cop-Serie ins Rennen, die schnell zum internationalen Hit wurde und für einen der Darsteller auch den ganz großen Durchbruch bedeutete. 103 Folgen lang mussten die jungen Polizisten von der "21 Jump Street" diverse Fälle an amerikanischen Highschools lösen, wo sie aufgrund ihres jugendlichen Aussehens undercover eingeschleust wurden. Einer dieser Polizisten war Officer Tom Hanson, dargestellt von Johnny Depp, der durch diese Rolle zum ganz großen Teenie-Idol aufstieg – ein Image, von dem er sich trotz vieler anspruchsvollerer Rollen lange nicht befreien konnte. Nachdem Depp nach vier Staffeln die Serie verließ, wurde "21 Jump Street" noch eine weitere Staffel fortgesetzt, wobei Richard Grieco als Booker die Herzen der weiblichen Zuschauerschaft brechen sollte. Da die Quoten aber rasant abfielen, wurde die Serie nach fünf Staffeln abgesetzt und auch dem Spin-Off "Booker" war nur ein kurzes Serienleben vergönnt. Nachdem das "Jump Street"-Projekt nun über zwanzig Jahre lang ruhte, wird es nun im Kino reaktiviert.

Das Grundgerüst der Filmadaption von Phil Lord und Christopher Miller ("Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen") ist dem der Serie sehr ähnlich, nur die Umsetzung unterscheidet sich drastisch von dem, was die Zuschauer Ende der 80er im TV zu sehen bekamen. Die 2012er Version von "21 Jump Street" erzählt von den ungleichen Freunden Schmidt (Jonah Hill) und Jenko (Channing Tatum), die nach ihrem erfolgreichen Abschluss an der Polizeiakademie von einem Leben voller Abenteuer und Action. Doch die Fahrradstreife in einem Park erweist sich als das genaue Gegenteil. Als die Beiden ihre erste große Chance auf eine wichtige Festnahme vergeigen, werden sie in die kürzlich wiederbelebte Jump-Street-Abteilung versetzt. Dort werden sie von dem resoluten Captain Dickson (Ice Cube) zu einer verdeckten Operation in einer Highschool, an der sich eine neue Droge rasant verbreitet, beordert. Gerade Jenko, der seinerzeit der Held an seiner Schule war, sieht das nach einem ganz einfachen Fall aus. Doch schnell müssen die beiden Undercover-Cops feststellen, dass Teenager heute ganz anders ticken, als noch vor ein paar Jahren. Nicht nur, dass sie sich an ein ganz neues Hierarchiesystem gewöhnen müssen, sie werden zudem immer wieder mit Problemen und Ängsten aus ihrer eigenen Schulzeit konfrontiert, die sie längst erfolgreich verdrängt haben. Und ganz nebenbei müssen sie ja auch noch einen Fall lösen, der zunehmend gefährlicher zu werden scheint…

War die TV-Serie "21 Jump Street" ein an sich ernstes Cop-Drama mit gelegentlich humorvollen Einlagen, handelt es sich bei der Kinoadaption um eine astreine Actionkomödie, die mit derben Gags, handfester Action und einigen erfrischend originellen Einfällen punkten kann. Fans der Serie werden zwar mit einigen netten Gastauftritten und Anspielungen an die "gute alte Zeit" erinnert, doch ansonsten geht der Film wirklich ganz andere Wege. Das Beginnt schon mit einer herrlich selbstironischen Einlage, in der Schmidts und Jenkos Vorgesetzter davon spricht, dass den Verantwortlichen die Ideen ausgingen und sie deshalb längst verstaubte Konzepte wieder ausgraben würden, weil das ja ohnehin Niemand merken würde. Aber auch wenn bei einer äußerst amüsanten Verfolgungsjagd geschickt mit der Erwartungshaltung der Zuschauer gespielt wird und es genau dann zur großen Explosion kommt, wenn man es am wenigsten erwartet, oder aber wenn sich in Zeiten von Serien wie "Glee" das Hierarchiegefüge an Highschools drastisch geändert hat, wird deutlich, dass auch die Welt von "21 Jump Street" nicht mehr die ist, die sie einmal war.

Jonah Hill und Channing Tatum sind ein wirklich gutes Duo. So unterschiedlich Schmidt und Jenko auch sein mögen, man nimmt ihnen die fast schon brüderliche Freundschaft in jedem Moment ab. Das komödiantische Timing zwischen den beiden Darstellern stimmt perfekt, wobei es ihnen gleichzeitig gelingt, ihre Charaktere nicht zu flachen Witzfiguren verkommen zu lassen. Von charakterlicher Tiefe zu sprechen, würde vielleicht zu weit gehen. Aber Hill und Tatum machen aus den beiden Schulhof-Cops wirklich sympathische Charaktere, von denen man gerne noch mehr sehen möchte. Und nach dem großen Erfolg von "21 Jump Street" in den USA gilt dies auch schon so gut wie sicher.

Treue Fans der Serie werden sich vielleicht an dem mitunter doch sehr derben Humor des Films stören, da so oberflächlich betrachtet der Verdacht aufkommen mag, die Regisseure würden sich über die Vorlage lustig machen. Zugegeben, einige der sehr oft benutzten Klischees, die allerdings nicht nur bei "21 Jump Street", sondern bei vielen anderen TV-Serien auch gerne bemüht wurden, werden hier kräftig durch den Kakao gezogen. Doch bei genauem Hinsehen offenbart sich, dass sich der Film mehr sich selber auf den Arm nimmt und eben diese Mischung aus Selbstironie und überzogenen Klischees machen aus dieser Kinoadaption einen ganz großen Spaß für Alle, die US-Komödien der etwas raueren Art mögen. Und für die gilt dann auch: absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "21 Jump Street (USA 2012)"
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