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22 Bullets

22 Bullets

Frankreich 2010 - mit Jean Reno, Kad Merad, Marina Foïs, Jean-Pierre Darroussin ...

Filminfo

Originaltitel:L`Immortel
Genre:Thriller
Regie:Richard Berry
Kinostart:02.12.2010
Produktionsland:Frankreich 2010
Laufzeit:ca. 117 Min.
FSK:ab 18 Jahren
Webseite:www.22bullets.centralfilm.de

Sowohl in dem Millionenerfolg "Willkommen bei den Sch`tis", als auch in dem liebenswerten Kinderfilm "Der kleine Nick" hat Frankreichs Erfolgs-Komiker Kad Merad auch hierzulande das Kinopublikum zum Lachen gebracht. An der Seite von Jean Reno darf er sich jetzt aber in dem Thriller "22 Bullets" von einer ganz anderen Seite zeigen, bei der dem Zuschauer das Lachen eher im Halse stecken bleibt.

Der Mafioso Charly Matteï (Jean Reno) hat eigentlich mit seiner Vergangenheit abgeschlossen und versucht nun, ein Leben als unbescholtener Bürger und Familienvater zu führen. Doch er muss schmerzhaft erfahren, dass es Berufe gibt, aus denen man sich nicht einfach so zurückziehen kann. In einem Parkhaus in Marseille wird er mit 22 Kugeln von einem Killerkommando niedergestreckt. Doch wie durch ein Wunder überlebt Charly – wohl wissend, wem er diesen feigen Anschlag zu verdanken hat. Mit der engagierten Kommissarin Marie Goldmann (Marina Foïs), die auf den Fall angesetzt ist, teilt er seinen Verdacht freilich nicht. Vielmehr wartet er, bis er gesund genug ist, um selber dafür zu sorgen, dass der Verantwortliche hinter dem Anschlag auf sein Leben zur Rechenschaft gezogen wird – ein Vorhaben, für das er sich freilich von seiner selbst auferlegten Gewaltlosigkeit verabschieden muss…

"22 Bullets" ist ein harter, schnörkelloser Thriller, der zwar eine frei erfundene Geschichte erzählt, sich aber an tatsächlichen Personen und Ereignissen orientiert. Lose basierend auf einem Roman von Franz-Olivier Giesbert hat Richard Berry, der sich in seiner französischen Heimat auch als Schauspieler großer Beliebtheit erfreut, in seiner vierten Regiearbeit eine packende Geschichte über einen Mann, der seine Vergangenheit loslassen möchte, aber immer wieder von ihr eingeholt wird. Jean Reno spielt den Mafioso im Ruhestand mit souveräner Härte, ist gleichermaßen Sympathieträger, als auch eine bedrohlich wirkende Figur. Aber auch die von Kad Merad gespielte Figur des ehemaligen Kumpanen von Charly, der Mafioso Tony Zacchia, ist ein vielschichtiger Charakter, dessen extreme Stimmungsschwankungen von Merad grandios auf die Leinwand gebracht werden. Mal ist er der angeblich warmherzige Kumpel, der charmante Geschäftsmann, dann wieder der cholerische, brutale und eiskalte Gangster. Dank solcher Darstellungen ist "22 Bullets" mehr, als nur ein einfacher Mafia- oder Rache-Thriller geworden.

Als Kontrapunkt zu der mitunter recht drastischen Gewaltdarstellung fungiert die wirklich schöne Stadt Marseille, wobei es Berry vermeidet, typisch touristisch anmutende Bilder der Stadt zu zeigen. Vielmehr zeigt er auch die hässlichen Seiten der Stadt, allerdings auch das nicht zu aufgesetzt, so dass insgesamt ein recht authentisch wirkendes Bild entsteht, in dem das Geschehen noch intensiver wirken kann.

Am Ende erfindet "22 Bullets" das Genre nicht neu, geht aber seinen Weg derart konsequent, hart und gnadenlos, dass trotz vieler bekannter Versatzstücke ein enormer Spannungsbogen aufgebaut wird, dessen Intensität bis zum Ende ungebrochen bleibt. Ein toll gespielter und intensiv inszenierter Gangsterthriller, der Fans des Sujets wärmstens ans Herz gelegt werden kann. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "22 Bullets (Frankreich 2010)"
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