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300 Worte Deutsch

300 Worte Deutsch

Deutschland 2013 - mit Pegah Ferydoni, Christoph Letkowski, Christoph Maria Herbst, Vedat Erincin ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Komödie
Regie:Züli Aladğs
Kinostart:05.02.2015
Produktionsland:Deutschland 2013
Laufzeit:ca. 96 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.facebook.com/300Worte

Der erzkonservative Dr. Ludwig Sarheimer (Christoph Maria Herbst) vom Kölner Ausländeramt sieht es gar nicht gerne, dass sich Massen an ungebetenen Gästen aus fremden Kulturen in seiner Stadt breitmachen. Gerade die türkischen Bräute, die der Moschee-Vorsteher Demirkan (Vedat Erincin) für in Deutschland lebende Türken nach Köln holt, sind Sarheimer ein Dorn im Auge. Und so besteht er auch darauf, dass sie die für die Einreise notwendigen 300 Worte deutschen Sprachschatz auch tatsächlich beherrschen. Als sein Neffe Marc Rehmann (Christoph Letkowski) dies bei der Ankunft der jungen Frauen in Köln überprüfen soll, stellt sich schnell heraus, dass die Bescheinigungen über deren Deutschkenntnisse gefälscht sind. Doch der idealistische Marc lässt sich von Demirkans rebellischer Tochter Lale (Pegah Ferydoni) davon überzeugen, dass den Bräuten in spe ein Aufschub gewährt wird, damit sie die Sprache ihrer neuen Heimat erlernen können. Um das gegen den Willen seines Onkels durchzusetzen, verkauft er das in den Medien als Sarheimers Idee. Doch der setzt natürlich trotzdem alle Hebel in Bewegung, um die Frauen zurück in die Türkei schicken zu können. Als sich Marc dann auch noch in Lale verliebt, wird die Situation richtig kompliziert…

Mit schöner Regelmäßigkeit kommen deutsch-türkische Komödien in unsere Kinos, die meist in Zusammenarbeit mit einer TV-Anstalt produziert wurden. Es sind Filme, die auf humorvolle Art mit Klischees spielen wollen, mittlerweile aber selbst zum Klischee geworden sind. "300 Worte Deutsch" bildet da leider keine Ausnahme. Es steht außer Frage, dass Regisseur Züli Aladğs mit den besten Intentionen an die Inszenierung herangegangen ist. Und es ist auch nicht zu leugnen, dass es einige sehr amüsante und schöne Momente gibt, die den Film letztendlich davor bewahren, vollends in die Belanglosigkeit abzudriften. Dennoch fehlt dem Ganzen eine gewisse Eigenständigkeit, die notwendig gewesen wäre, um ihn aus der Masse sehr ähnlich gearteter Multikulti-Komödien herauszuheben.

Vielmehr fühlt sich "300 Worte Deutsch" wie der x-te Aufguss bekannter Elemente an. Da ist etwa die selbstbewusste Tochter, die ein sehr eigenständiges Leben führt und die immer dann, wenn sie ihren eher traditionellen Vater trifft, brav das Kopftuch aufsetzt und ihm verheimlicht, dass sie sich nicht einfach so verheiraten lassen möchte. Erst kürzlich gab es in der Verfilmung des Bestsellers "Einmal Hans mit scharfer Soße" eine ganz ähnliche Vater-Tochter Konstellation. Aber auch andere Versatzstücke haben einen zu hohen Wiedererkennungswert, um beim Zuschauer noch mehr als ein müdes Lächeln hervorzaubern zu können.

Da hilft auch das engagierte Spiel der Darsteller nicht viel. Selbst ein an sich immer verlässlicher Könner wie Christoph Maria Herbst kann nicht viel ausrichten, wenn er nur eine weitere Stromberg-Variation mit allzu angezogener Handbremse herunterkurbeln muss. Gerade bei seiner Figur wird deutlich, dass das Drehbuch in seinem Bemühen, Niemandem wehtun zu wollen, am Ende zu brav ausgefallen ist. Etwas weniger politische Korrektheit und mehr satirischer Biss hätte der Komödie ein wenig notwendiges Feuer verliehen.

Dass der Film im Fernsehen sehr viel besser aufgehoben ist, als im Kino, wird besonders in den letzten Minuten deutlich. Denn das Ende wirkt, vermutlich um die TV-gerechte Laufzeit einhalten zu können, extrem gehetzt und führt die ohnehin nicht besonders originelle Geschichte arg lieblos zu ihrem Blitz-Finale. Es wäre falsch zu sagen, dass  "300 Worte Deutsch" ein schlechter Film sei. Doch trotz einiger gelungener Aspekte ist die Komödie unterm Strich einfach zu austauschbar und zu harmlos, um einen Kinobesuch zu rechtfertigen. Wer Filme wie "Einmal Hans mit scharfer Soße" oder "Almanya" mochte, der kann aber zumindest bei der TV-Ausstrahlung einen Blick riskieren. Nur bedingt sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "300 Worte Deutsch (Deutschland 2013)"
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