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303

303

Deutschland 2018 - mit Mala Emde, Anton Spieker ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Drama, Romantik
Regie:Hans Weingartner
Kinostart:19.07.2018
Produktionsland:Deutschland 2018
Laufzeit:ca. 145 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.facebook.com/303film

Nachdem sie ihre Biochemie-Prüfung verhauen hat und dann auch noch erfährt, dass sie von ihrem Freund schwanger ist, hält es Jule (Mala Emde) nicht mehr länger in Berlin. Sie will mit ihrem alten Wohnmobil in den Süden fahren, um dem zukünftigen Vater ihres Kindes die Botschaft persönlich zu überbringen. An einem Rastplatz gabelt sie den Politik-Studenten Jan (Anton Spieker) auf, der nach Nordspanien trampen möchte, um dort zum ersten Mal seinen leiblichen Vater zu treffen. Die ersten Minuten der gemeinsamen fahrt sind von gegenseitiger Sympathie und angeregten Unterhaltungen geprägt. Allerdings eskaliert die Situation, als Jan das falsche Thema anspricht. Und so ist der gemeinsame Trip auch ganz schnell wieder vorbei. Doch wie es der Zufall will, kommt Jan wenig später Jule in einer brenzligen Situation zur Hilfe und sie gibt ihm eine zweite Chance. Und so entwickelt sich auf einer Fahrt, die ursprünglich nur ein paar Stunden dauern sollte, eine Freundschaft, bei der bald auch andere Gefühle ins Spiel kommen…

Mit "303" hat Regisseur Hans Weingartner ("Die fetten Jahre sind vorbei") ein im Kern wirklich schönes Roadmovie voller Sehnsucht inszeniert. Mala Emde und Anton Spieker spielen gerade in den emotionalen Momenten sehr authentisch und überzeugend. Und die Landschaftsaufnahmen, untermalt von einem angenehm unaufdringlichen und stimmungsvollen Soundtrack, sind zum Teil wirklich wunderschön. Dennoch kann der Film unterm Strich nur bedingt überzeugen.

Das liegt zum einen daran, dass er mit fast zweieinhalb Stunden einfach viel zu lang geraten ist. Es gibt etliche Momente, die ein wenig getrimmt hätten werden können. Für eine derartige Laufzeit gibt die Geschichte einfach viel zu wenig her. Zum anderen liegt es aber auch an der Diskrepanz zwischen den ruhigen, zärtlichen Momenten – die, wie bereits gesagt, sehr gut funktionieren – und den "normalen" Unterhaltungen zwischen Jule und Jan. Die Beiden sprechen über Evolution, Ethik, Humanismus und andere hochtrabende Themen auf eine Art, als hätten sie in ihren doch recht jungen Jahren die Weisheit mit Löffeln gefressen. Es ist klar, worauf der Regisseur mit den mitunter hitzigen Diskussionen hinaus will. Doch sie wirken so gewollt, so unnatürlich, was eben in krasser Diskrepanz zu den Momenten steht, in denen die Schauspieler ganz ohne Worte scheinbar echte Gefühle vermitteln können.

Das ist so schade, denn an sich hat "303" das Potential, eine ganz große Roadmovie-Romanze ganz ohne Kitsch zu sein, ein Film über echte Sehnsüchte, echte Ängste und echte Zuneigung, voller Wahrhaftigkeit und Schönheit. So aber gehen einem die gekünstelten, viel zu ausufernden Streitgespräche irgendwann derart auf die Nerven, so dass darunter der ganze Film zu leiden hat. Und deshalb gibt es trotz der wirklich starken Aspekte auch unterm Strich nur ein: Mit Abstrichen sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "303 (Deutschland 2018)"
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