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7 Tage in Entebbe

7 Tage in Entebbe

USA/Großbritannien 2017 - mit Daniel Brühl, Rosamund Pike, Eddie Marsan, Denis Ménochet, Ben Schnetzer ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:7 Days in Entebbe
Genre:Drama, Thriller
Regie:Jose Padilha
Kinostart:03.05.2018
Produktionsland:USA/Großbritannien 2017
Laufzeit:ca. 107 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:7tageinentebbe-derfilm.de/

27. Juni 1976 – Was für den Piloten Jacques Le Moine (Denis Ménochet) und die Crew der Air France Maschine 139 von Tel Aviv nach Paris wie ein ganz normaler Flug beginnt, verwandelt sich schnell in einen Alptraum. Denn eine Gruppe palästinensischer und deutscher Terroristen um Wilfried Böse (Daniel Brühl) und Brigitte Kuhlmann (Rosamund Pike) bringen die Maschine in ihre Gewalt. Sie erzwingen eine Landung in Entebbe, Uganda. Hier sollen die israelischen Geiseln an Bord gegen palästinensische Gefangene ausgetauscht werden. Eine internationale Krise droht und die israelische Regierung muss eine schwierige Entscheidung treffen: soll sie entgegen ihrer bisherigen Maxime mit den Terroristen verhandeln oder das Leben der Geiseln aufs Spiel setzen. Es beginnen sieben lange Tage des Wartens und Verhandelns – sieben Tage, die nicht nur die Geiseln an den Rand der Verzweiflung bringen…

"7 Tage in Entebbe" ist der Versuch, die Ereignisse um die Geiselnahme der Air France Maschine im Juni 1976 aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Regisseur José Padilha ("Tropa de Elite", "RoboCop") will nicht nur die politische Tragweite dieses Terrorakts hervorheben, sondern auch die menschlichen Aspekte beleuchten – sowohl von den Geiseln, als auch von den Terroristen. Und damit macht sich der Film natürlich angreifbar. Indem er gerade die beiden deutschen Geiselnehmer Wilfried Böse und Brigitte Kuhlmann in den Mittelpunkt stellt und gerade ihre Skrupel, wenn es drauf ankommt, auch tatsächlich den Finger am Abzug zu drücken, werden sie beinahe schon zu Sympathieträgern – gerade wenn sie eiskalt taktierenden Politikern wie dem damaligen Verteidigungsminister (und späteren Staatspräsidenten) Israels Shimon Peres gegenübergestellt werden. Peres, gespielt von Eddie Marsan, wird derart unsympathisch dargestellt, dass man als Zuschauer fast schon geneigt ist, sich auf die Seite der Terroristen zu stellen. Und das ist natürlich nicht unbedingt das, was der Film bezwecken möchte.

Es ist ein durchaus mutiger Ansatz, die Terroristen nicht nur als gesichtslose Monster darzustellen, sondern ihnen auch trotz ihres Handelns eine gewisse Menschlichkeit zu verleihen. Doch so etwas ist immer eine extrem schwierige Gradwanderung, die José Padilha leider nicht besonders gut meistert. Andere Charaktere dagegen, wie der Pilot Jacques Le Moine, sind sehr viel besser herausgearbeitet – was allerdings auch daran liegen kann, dass er eine ganz eindeutig positive Figur ist – was sich von anderen Protagonisten eben nicht so einfach (oder gar nicht) sagen lässt.

Neben einigen moralischen Bedenken, die der Film hervorruft, hat er zudem noch mit einigen kleinen Längen zu kämpfen, die durch den ehr spannend inszenierten letzten Akt allerdings wieder ausgeglichen werden. Schauspielerisch liegt das Ganze auf gutem Niveau, wobei einige Darstellungen doch etwas an Subtilität vermissen lassen. Unterm Strich ist "7 Tage in Entebbe" ein Film mit guten Aspekten, mit sehr gelungenen inszenatorischen Ansätzen, aber auch mit einigen spürbaren Schwächen – sowohl dramaturgisch, als auch in Sachen Spiel und Regie. Deshalb gibt es am Ende auch nur mit einigen Abstrichen noch ein: Sehenswert!  

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "7 Tage in Entebbe (USA/Großbritannien 2017)"
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