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Dezember 2025
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7 Zwerge (Zipfel Edition, 2 DVDs)

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Film: Hinter den sieben Bergen leben die sieben Zwerge, die bekannteste Männer-WG der Märchengeschichte. Doch wer glaubt, dass die Jungs von Geburt an Zwerge sind, der irrt! Die sieben "Männer allein im Wald" sind Zwerge aus Überzeugung. Sie haben sich in die Einsamkeit des finsteren Waldes zurückgezogen, um dort nie wieder einem dieser schrecklichen, fiesen und gemeinen Wesen zu begegnen, die man im Allgemeinen auch Frauen nennt. Gemeinsam vertreibt man sich die Zeit mit lustigen Brettspielen und kollektivem Schimpfen auf das weibliche Geschlecht. Doch mit der besinnlichen Ruhe ist es vorbei, als das schöne Schneewittchen (Cosma Shiva Hagen) im Haus der Zwerge auftaucht und sich dort auf der Flucht vor der bösen Königin (Nina Hagen) häuslich einrichtet. Doch ausgerechnet an ihrem Geburtstag wird Schneewittchen von der Königin und ihrem Adjutanten (Hans Werner Olm) aufgespürt und entführt. Nun liegt es an den sieben Zwergen, ihr selbst gewähltes Waldexil zu verlassen und ihre Mitbewohnerin aus den Klauen der Königin zu befreien. Nach "Der Wixxer" und dem "Traumschiff Surprise" kommt mit "7 Zwerge - Männer allein im Wald" die nächste große deutsche Comedy-Invasion in unsere Kinos. Und wie schon bei "Der Wixxer" gilt auch hier: Masse ist nicht immer klasse. Es ist schon erstaunlich, was für eine Menge deutscher Comedians für kleinere und größere Auftritte in dem Film gewonnen werden konnten. Doch die geballte Starpower ist noch längst kein Garant dafür, dass der Film auch wirklich witzig ist. Generell lässt sich der Film eigentlich so zusammenfassen: "7 Zwerge – Männer allein im Wald" ist eine Ansammlung deutscher Comedians, von denen jeder das Beste aus seinem Programm in bekannter und bei Fans beliebter Art und Weise präsentiert. Die Handlung des Films ist dabei völlige Nebensache. Vielmehr hat man das Gefühl, in einer auf 90 Minuten aufgeblasenen Freitag Abend TV Sketch-Show zu sitzen. Das extrem künstlich anmutende Dekor des Films, der zu 100 Prozent im Studio gedreht wurde, unterstützt dieses Gefühl. Dass dabei gut die Hälfte der Gags funktioniert, während die andere Hälfte zwischen flachen Pointen und unerträglichen Albernheiten angesiedelt werden kann, liegt dann auch in der Natur der Sache. Jeder Zuschauer wird in dem Film sicherlich ein, zwei Lieblingscomedians haben. Ob Hans Werner Olm, Martin Schneider, Rüdiger Hoffman, Christian Tramitz, Mirco Nontschew, Atze Schröder, Ralf Schmitz oder Helge Schneider, es wird nahezu jeder Geschmack abgedeckt. Natürlich lässt sich dabei auch nicht verhindern, dass man mit lustigen Gesellen konfrontiert wird, die man einfach nicht ausstehen kann. Daher wird es kaum einen Zuschauer geben, der den ganzen Film über lachen kann. Die traurigste Gestalt in dem ganzen Haufen Comedians ist leider Otto. Der Mann, der einst die besten und lustigsten Shows in ganz Deutschland präsentiert hat, wirkt heute nur noch wie eine trostlose Parodie seiner selbst. Seine Gags in dem Film sind entweder uralt und werden in jedem seiner Bühnen- oder TV-Auftritte zu Tode geritten, oder sie sind einfach nicht lustig. Otto ist wirklich ein lieber Kerl, aber etwas mehr Mut zu Neuerungen würde ihm mehr als gut tun. Erstaunlich gut und witzig dagegen ist Cosma Shiva Hagen als Schneewittchen. Wenn sie mit ihren Puppen Prinz und Prinzessin spielt, dann wirkt sie dabei so herrlich naiv und bescheuert, dass man als Zuschauer seine helle Freude daran hat. Gratulation an Fräulein Hagen, die sich hinter den meisten männlichen Kollegen des Films nicht zu verstecken braucht. Aber die besten Auftritte gehören zwei ganz anderen Darstellern. Zum einen gibt es einen Gastauftritt des einzig wahren Gandalf, der ohne Zweifel zu den Höhepunkten des Films gehört. Und Hilmi Sözer als mittelalterlicher Türsteher ist ebenfalls eine wahre Wonne. Eine urkomische GZSZ-Parodie und die neue Form von Brettspielen sind einige weitere gelungene Momente des insgesamt recht unterhaltsamen Films, der allerdings viel Potential verspielt, indem er sich zu sehr mit seinen unzähligen Gaststars schmückt. Noch eine Sache, die insbesondere für Eltern nicht ganz unwichtig ist: auch wenn der Film als Märchenparodie vermarktet wird, so ist die Komödie insgesamt kein Kinderfilm. Sicherlich, die Kleinen werden herzhaft darüber lachen, wenn Otto alias Bubi ständig von seinen Mitzwergen geschlagen wird, oder wenn der Humor sich auf etwas leichteren Gefilden bewegt. Sobald er aber, und das kommt tatsächlich vor, eine gewisse subtile Ebene streift, sind Zuschauer unter 10 Jahren völlig verloren. Dann wird für sie der Film einfach langweilig, wovon zahlreiche unglaublich nervende Kinder während der Pressevorführung zeugten. Da wurde sich unterhalten, durch die Gänge gerannt oder die Mutti angefleht, man möge doch schon jetzt nach Hause gehen, denn gleich käme doch "Spongebob Schwammkopf" im Fernsehen. Also, wenn Sie über mindestens drei der Darsteller lachen können und dies auch in Ruhe machen möchten, dann sollten Sie Kinder unter 10 Jahren zu Hause lassen und sich diesen Film ansehen. Wenn Sie sich allerdings nur wegen einem einzigen Comedian für einen Besuch hinter den sieben Bergen entschließen, könnten Sie sich schnell dabei erwischen, den Regisseur hinter selbige verdammen zu wollen. Für Fans aktueller deutscher Comedy durchaus sehenswert, ansonsten insgesamt erträglicher Durchschnitt. Nicht mehr, aber zum Glück auch nicht weniger! Bild: Gelungen sind ohne Frage die knalligen Farben der DVD. Der streckenweise sehr starke Weichzeichner-Effekt ist durchaus beabsichtigt und verstärkt den insgesamt sehr künstlichen Look des Films. Allerdings leidet darunter die Detailschärfe, die durchaus besser hätte sein können. Trotzdem gibt es ein verdientes "Gut"! Ton: Es gibt nur wenige Surround-Effekte, so dass die Heimkinoanlage nicht wirklich gefordert wird. Die Dialoge und die Musik sind aber sehr stimmig abgemischt und liefern damit also keinen Grund zur Klage! Auch hier gibt es ein verdientes "Gut"! Extras: Wie viele andere erfolgreiche Produktionen erscheinen auch die "7 Zwerge" in zweifacher Ausführung. Einmal als Einzel-DVD und als "Zipfel-Edition" mit einer zusätzlichen Bonus-DVD. Die Einzel-DVD (entspricht der ersten DVD der Zipfel-Edition) liefert einen recht amüsanten Audiokommentar von Regisseur Sven Unterwaldt, sowie das "andere Ende", in dem Otto auf einen möglichen zweiten Teil hinweist. Dieses "andere Ende" wirkt etwas lieblos und ist nur wenig witzig. Eine Programmvorschau mit acht Trailern und ein exklusiver DVD-Rom Teil schließt das Bonusprogramm der ersten DVD ab. Auf der zweiten DVD findet man dann das sehr gute, aber leider viel zu kurze Making-of "Dawn of the Dwarfs" (16:27), das u.a. einen ausführlichen Blick auf die aufwändigen Kulissen wirft. Davon hätte es ruhig etwas mehr sein können. Streckenweise durchaus amüsant sind auch die Interviews mit Cast und Crew (insgesamt ca. 43 Min.) und die verpatzten Szenen (8:48). Das Musikvideo "Zwergenmarsch" (03:31) und die nicht verwendeten Szenen (07:54) sind dagegen eher schwach und nicht wirklich überzeugend. Der Trailer, 3 Teaser und Plakatentwürfe runden das Material auf der zweiten DVD ab. Stellt sich nur die Frage, ob es für dieses Bonusmaterial wirklich einer zweiten DVD bedarf, oder ob die gelungenen Extras nicht auch auf einer DVD Platz gehabt hätten. Fazit: Technisch ist die DVD zu "7 Zwerge" absolut in Ordnung, auch wenn der Film sicherlich nicht jedermanns Geschmack sein dürfte. Das Bonusmaterial der "Zipfel-Edition" ist nur bedingt überzeugend, wobei das Making of, der Audiokommentar und die verpatzten Szenen durchaus positiv hervorstechen. Für Fans also durchaus lohnenswert! Regie: Sven Unterwaldt Anzahl der Discs 2 Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 5.1) Untertitel: Deutsch, Englisch Bildformat: 16:9 (1:2,35) Extras: Audiokommentar, anderes Ende, Making of, geschnittene Szenen, verpatzte Szenen, Interviews, Kinokampagne, Musik-Video, DVD-Rom Teil FSK: ab 6 Jahren Länge: ca. 91 Min. Regionalcode: 2

Ein Artikel von Sebastian Betzold