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8th Wonderland

8th Wonderland

Frankreich 2008 - mit Matthew Géczy, Robert William Bredford, Alain Azerot, Irina Ninova ...

Filminfo

Originaltitel:8th Wonderland
Genre:Drama
Regie:Nicolas Alberny & Jean Mach
Kinostart:12.08.2010
Produktionsland:Frankreich 2008
Laufzeit:ca. 98 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:8thwonderland.com

Das Internet ist längst mehr als eine bunte Spielwiese, in der es allerhand Informationen, lustige Videos oder massenhaft unbekleidete Menschen in eindeutigen Positionen zu finden gibt. Das Internet ist auch ein mächtiges Machtinstrument, das von der Werbung, Konzernen, aber auch von der Politik genutzt wird. Der Film "8th Wonderland" versucht nicht nur zu zeigen, wie mächtig das Internet sein kann, sondern auch, wie leicht sich die angebliche Unabhängigkeit des World Wide Web beeinflussen lässt.

Das 8th Wonderland ist eine Internet-Community mit Mitgliedern auf der ganzen Welt. Hier herrscht Demokratie, Werte wie Gleichheit und Menschlichkeit werden groß geschrieben. Jede Form von Unterdrückung, Ausbeutung oder Korruption sind den Bewohnern des digitalen Wunderlands ein Dorn im Auge. Daher ersinnen sie immer wieder Guerillaaktionen, mit denen sie die Welt zum Besseren zu ändern hoffen. Ob Kondomautomaten im Vatikan aufgebaut werden oder der Thanksgiving-Truthahn des US-Präsidenten entführt wird, die Aktionen vom 8th Wonderland ziehen immer stärker das mediale Interesse auf sich. Doch je größer das Interesse von Außen wird und je radikaler die im Namen des Wonderland durchgeführten Aktionen werden, desto stärker werden die Zweifel im Inneren der Community. Und als dann auch noch ein gewisser John McClane sich als Schöpfer des Ganzen ausgibt und die Popularität des 8th Wonderland für rein kommerzielle Zwecke ausnutzt, droht der virtuelle Staat endgültig zusammen zu brechen…

"8th Wonderland" ist zweifelsohne ein sehr ambitioniertes Projekt. Es ist schon faszinierend, dass hier zwei Filmemacher mit einfachsten Mitteln und geringem Budget teilweise besser unterhalten können und intelligentere Inhalte vermitteln, als viele Großproduktionen. Es kann aber auch nicht geleugnet werden, dass der Film an vielen Stellen arg bemüht und schlichtweg anstrengend anmutet. Die Ambitionen der Filmemacher sind einfach zu hoch und erdrücken die zu Beginn noch erfrischend lockere Inszenierung unter ihrer enormen Schwere.

Dennoch: der Film ist originell und regt zum Nachdenken an. Und das nicht zu knapp. Die Umsetzung des Ganzen ist konsequent und wirkt eigentlich nie wie ein Spielfilm, was die Wirkung durchaus intensiviert. Wer seine Zeit gerne bei Facebook, MySpace und Co. verbringt oder sich auf sehr unterhaltsame Art mit einer möglichen Zukunft von Internet-Communitys auseinandersetzen möchte, der sollte sich unbedingt auf eine Reise ins "8th Wonderland" begeben. Kein Film für den Massengeschmack, aber dennoch ein hoch interessantes Filmexperiment!

Ein Artikel von Sebastian Betzold