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A Most Violent Year

A Most Violent Year

USA 2014 - mit Oscar Isaac, Jessica Chastain, David Oyelowo, Albert Brooks ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:A Most Violent Year
Genre:Drama, Thriller
Regie:J.C. Chandor
Kinostart:19.03.2015
Produktionsland:USA 2014
Laufzeit:ca. 125 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:amostviolentyear.de/

New York im Jahr 1981: Die Verbrechensrate hat ihren Höhepunkt erreicht. In einigen Stadtvierteln scheint es die Polizei komplett aufgegeben zu haben, für Recht und Ordnung sorgen zu wollen. Obwohl das organisierte Verbrechen in vielen Bereichen die Oberhand zu haben scheint, will es der immigrierte Geschäftsmann Abel Morales (Oscar Isaac), dennoch versuchen, sich gemeinsam mit seiner Frau Anna (Jessica Chastain) auf legalem Weg ein erfolgreiches Geschäft aufzubauen. Um mit seiner Heizölfirma expandieren zu können, hat sich Abel für viel Geld die Option auf ein brachliegendes Industriegelände gesichert. Nun bleibt ihm nur wenig Zeit, um den Restbetrag für den Kauf aufzutreiben. Sein guter Ruf scheint ihm dabei wichtige Türen zu öffnen. Doch dann werden seine Lieferwagen immer wieder auf offener Straße überfallen und wertvolles Heizöl gestohlen. Die Gewerkschaft macht Abel Druck, dass er seine Fahrer bewaffnen soll, was er kategorisch ablehnt. Vom stellvertretenden Bezirksstaatsanwalt Lawrence (David Oyelowo) kann er in der Angelegenheit auch keine Hilfe erwarten – im Gegenteil: Abel muss erfahren, dass Lawrence eine Klage gegen seine Firma anstrebt. Die Luft wird für Abel immer dünner und als einer seiner Fahrer bei einem erneuten Überfall zur Waffe greift, droht die Situation endgültig zu eskalieren. Wird Abel sein Ziel tatsächlich noch auf legalem Weg erreichen können?

In seiner dritten Regiearbeit "A Most Violent Year" entführt Filmemacher J.C. Chandor ("Der große Crash", "All is Lost") die Zuschauer in eine besonders düstere Zeit der Millionenmetropole New York. Es ist eine Zeit, in der Verbrechen, Drogen und Korruption vielerorts das Stadtbild bestimmen. Doch wer bei diesem Thema einen handfesten Thriller erwartet, der dürfte am Ende vielleicht enttäuscht sein. Es gibt zwar rasante Verfolgungsjagden und einen dramatischen Showdown. Doch in erster Linie bleibt Chandor dem Stil seiner vorherigen Filme treu und lässt ruhige Momente das Geschehen bestimmen. Dadurch wirkt der Film auf den ersten Blick in einigen Szenen etwas zäh. Doch es zahlt sich aus, wenn man sich auf Chandors scheinbar unaufgeregten Erzählstil einlässt. Denn der ruhige Schein trügt gewaltig.

Es gelingt dem Regisseur nämlich, mit diesen Mitteln eine extrem bedrückende und auch spannungsgeladene Atmosphäre aufzubauen, die den Zuschauer die schier aussichtslose Abwärtsspirale, in die Abel ungewollt hineingezogen wird, gut nachempfinden lässt. Man wünscht ihm, dass er auf dem rechten Pfad bleibt, spürt aber gleichzeitig, wie aussichtslos dieser Wunsch ist. Dass die verschiedenen Umstände, die ihn seine Ideale in Frage stellen lassen, allesamt nicht seine eigene Schuld sind, verleiht der Geschichte zudem regelrecht tragische Züge.

Das erstklassige Drehbuch wird von einem gut ausgewählten Darstellerensemble packend auf die Leinwand transportiert. Besonders Oscar Isaac und David Oyelowo ("Selma") liefern hier mehr als überzeugende Leistungen ab. Neben der Story, den Darstellern und der stimmungsvollen Musik ist es aber besonders der Schauplatz New York, der für die einnehmende Atmosphäre des Dramas verantwortlich ist. Chandor und sein Team haben mit einer authentischen Ausstattung und einer hervorragenden Kameraarbeit das New York der frühen 80er Jahre wieder lebendig werden lassen. Dabei sind es gerade die kleinen Details, die diesen Eindruck untermauern.

"A Most Violent Year" ist vielleicht kein Spannungskino im klassischen Sinn, dafür aber ein wirklich packendes Thriller-Drama für Liebhaber etwas anspruchsvollerer Unterhaltungskost. J.C. Chandor zeichnet das mitreißende Porträt eines Mannes, der gegen alle Widerstände an seinen Idealen von Rechtschaffenheit und Ehrlichkeit festzuhalten versucht. Auch wenn der Film in den 1980ern spielt, so ist seine Botschaft in Zeiten finanzieller und gesellschaftspolitischer Krisen aktueller denn je. Die guten Darsteller und die atmosphärische Bildsprache sorgen dann ebenfalls dafür, dass es unterm Strich ein klares "Absolut sehenswert" gibt!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "A Most Violent Year (USA 2014)"
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