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Abschied von Chase – DVD

Abschied von Chase – DVD

USA 1996 - mit Helen Mirren, Kyra Sedgwick, Beau Bridges ...

Filminfo

Originaltitel:Losing Chase
Genre:Drama
Regie:Kevin Bacon
Verkaufsstart:09.11.2012
Produktionsland:USA 1996
Laufzeit:ca. 98 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel:Deutsch
Bildformat:4:3
Extras:Keine
Label:edel:Motion
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Film: Chase Philips (Helen Mirren) ist eine an sich glücklich verheiratete Frau und Mutter zweier Söhne. Auch wenn sie eigentlich das Leben einer Bilderbuchfamilie führen könnte, fühlt sich Chase enorm unglücklich. So sehr, dass sie in tiefe Depressionen verfällt und einen Nervenzusammenbruch erleidet. Als sie zurück zu ihren Lieben auf die malerische Insel Martha`s Vineyard kommt, engagiert ihr Mann Richard (Beau Bridges) die Studentin Elizabeth (Kyra Sedgwick), die sich ein wenig um den Haushalt, die Jungs und um die Bedürfnisse von Chase kümmern soll, damit diese ganz in Ruhe wieder zu Kräften kommen kann. Zunächst begegnet Chase der jungen Frau sehr feindselig und lässt keine Gelegenheit aus, um Elizabeth zu provozieren. Doch als Richard beruflich verreisen muss und die Frauen nun alleine miteinander klar kommen müssen, entwickelt sich langsam eine enge Freundschaft zwischen den Beiden, die Chase auch die eigentlichen Gründe für ihre Depressionen offenbart…

Mit dem sensiblen Drama "Abschied von Chase" versuchte sich Schauspieler Kevin Bacon 1996 erstmals auch als Regisseur. Für den US-Kabelsender Showtime stand neben Helen Mirren, die für ihre Hauptrolle mit einem Golden Globe ausgezeichnet worden ist, auch Bacons Ehefrau Kyra Sedgwick ("The Closer") vor der Kamera des Schauspielers. Neben dieser geballten Frauenpower haben es die übrigen Darsteller, allen voran Beau Bridges, sehr schwer, bestehen zu können. Das ist aber insofern nicht weiter schlimm, da es Helen Mirren sehr gut versteht, die mitunter etwas seichte Geschichte mit einer extrem starken Performance zu tragen und aufzuwerten.

Denn ohne die guten Darsteller wäre "Abschied von Chase" nicht viel mehr, als ein typisches TV-Drama, das trotz einer an sich schönen und ergreifenden Geschichte dramaturgisch etwas zu oberflächlich bleibt, um dem starken Spiel von Helen Mirren wirklich gerecht zu werden. Zwar gelingt es Kevin Bacon sehr gut, die sensible Geschichte aufzubauen und das Verhältnis zwischen den beiden Frauen bis zu einem dramaturgischen Höhepunkt zu etablieren. Doch für dessen Auswirkungen und Auflösung wird letztendlich viel zu schnell abgehandelt, um das emotionale Potential des Konflikts wirklich ausschöpfen zu können. Daher bleibt das Ganze etwas zu seicht, um nachhaltig Eindruck hinterlassen zu können.

Davon abgesehen ist "Abschied von Chase" ein sehenswertes Drama, ein gut gespielter und solide inszenierter Frauenfilm, der zwar zu selten über gewöhnliches TV-Niveau hinausreicht, aber alleine aufgrund der guten Darsteller noch überzeugen und unterhalten kann. Sehenswert!

Bild + Ton: Von der sechzehn Jahre alten TV-Produktion sollte keine audiovisuelle Offenbarung erwartet werden. Das nur im 4:3 Format vorliegende Bild wirkt hier und da ein wenig verwaschen, kleinere Verschmutzungen und Unschärfen können hier und da auch ausgemacht werden. Immerhin weiß die Farbgebung zu überzeugen, weshalb die malerischen Bilder von Martha`s Vineyard trotz der visuellen Schwächen immer noch sehr gut zur Geltung kommen. Der Stereo-Sound bietet auch nicht viel mehr, als eine klare und saubere Wiedergabe der Dialoge und der Musik, was bei einem Drama wie diesem aber auch völlig ausreichend ist.

Extras: Die DVD hat keinerlei Extras zu bieten.

Fazit: "Abschied von Chase" ist ein nettes TV-Drama, das in erster Linie aufgrund der preisgekrönten Darstellung von Helen Mirren über das übliche Genre-Niveau hinausgehoben wird. Kevin Bacons Regiedebüt von 1996 ist zwar insgesamt etwas seicht, aber dennoch sensibel und bewegend umgesetzt. Und auch, wenn die DVD technisch nicht mehr bietet, als guten Durchschnitt und außerdem keinerlei Bonusmaterial offeriert, sollten sich Liebhaber von emotionalen Frauen-Dramen diesen Film nicht entgehen lassen. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold