After.Life – DVD

Film: Es wirkt wie ein ganz übler Alptraum: Als die junge Lehrerin Anna (Christina Ricci) nach einem Autounfall erwacht, macht sich der Bestatter Eliot (Liam Neeson) gerade daran, ihren Körper für die Bestattung zu präparieren. Obwohl Anna mit dem Mann kommunizieren kann, sich bewegt und Schmerz empfindet, behauptet Eliot standhaft, dass sie tot sei und sich lediglich in einer Art Zwischenwelt befinden würde. Er selbst habe die Fähigkeit, mit den Toten zu kommunizieren und so die Verstorbenen nicht nur körperlich für ihren letzten Weg vorbereiten zu können. Doch Anna glaubt nicht an diesen übersinnlichen Quatsch und ist überzeugt, sich in den Händen eines Psychopathen zu befinden. Oder weigert sie sich einfach nur, ihren eigenen Tod zu akzeptieren?

"After.Life" schafft es gerade in der ersten Hälfte sehr gut, mit einer unterkühlten, bedrohlichen Atmosphäre die Zuschauer zu fesseln. Da es eigentlich bis zur letzten Szene offen bleibt, ob es sich hier wirklich um einen perversen Psycho-Killer handelt, oder ob Eliot tatsächlich mit den kürzlich Verstorbenen kommunizieren kann, kann die Spannung auch in den etwas schwächeren Momenten des Horror-Thrillers aufrecht erhalten bleiben. Zwar wirken einige Szenen gerade in der zweiten Filmhälfte etwas überzogen und fast schon unfreiwillig komisch. Doch es gibt genügend gute Momente, die über solche Schwächen hinweg trösten.

Liam Neeson dominiert als zwielichtiger Bestatter zweifelsohne das schauspielerische Geschehen. Zwischen warmherzig, irgendwie krank und einfach nur von seinen "Opfern"(?) genervt, Neeson gibt hier eine vergnügt überzogene Darstellung, die dem Zuschauer einen hohen Spaßfaktor beschert. Christina Riccis Leistung, die sie in vielen Szenen völlig textilfrei absolvieren muss, ist etwas zu zurückhaltend, aber insgesamt überzeugend. Lediglich ihr Co-Star Justin Long oder Nebendarsteller Josh Charles kommen gegen Neesons Intensität einfach nicht an und wirken ganz ohne Leichen-Make Up merkwürdig blass.

Obwohl das Finale durchaus zu gefallen weiß, bleibt am Ende doch irgendwie das Gefühl, dass Regisseurin Agnieszka Wojtowicz-Vosloo aus der originellen Ausgangsidee nicht Alles herausgeholt hat, was die Geschichte hergegeben hätte. Doch Dank der guten Darsteller und der einnehmenden Atmosphäre kann diese Heimkino-Premiere immer noch allen Fans von gepflegten Horror-Thrillern wärmstens ans Herz gelegt werden. Sehenswert!

Bild + Ton: Die unterkühlte Atmosphäre des Films wird auch von der Bildqualität der DVD gut eingefangen. Die Bildschärfe ist okay und die Kontraste gut abgestimmt. Der Ton spielt sich in erster Linie im Frontbereich ab, hier und da sorgen einige gezielt eingesetzte und gut abgemischte Sound-Effekte für wohliges Surround-Gruseln. Gut!

Extras: Bis auf den Trailer gibt es leider keinerlei Extras. Schade!

Fazit: "After.Life" ist ein kleiner, gemeiner Horrorthriller, der besonders Dank der guten Darsteller und seiner kühl-bedrohlichen Atmosphäre gefallen kann. Auch wenn die technisch gut umgesetzte DVD kein nennenswertes Bonusmaterial zu bieten hat, kann der Film Liebhabern von stylischem Mystery-Horror durchaus ans Herz gelegt werden. Empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold