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Alexandre Ajas Maniac

Alexandre Ajas Maniac

Frankreich/USA 2012 - mit Elijah Wood, Nora Arnezeder ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Maniac
Genre:Horror, Thriller
Regie:Franck Khalfoun
Kinostart:27.12.2012
Produktionsland:Frankreich/USA 2012
Laufzeit:ca. 92 Min.
FSK:ab 18 Jahren
Webseite:www.maniac-derfilm.de

Frank (Elijah Wood) ist ein Einzelgänger, der völlig zurückgezogen in Downtown Los Angeles lebt. Dort betreibt er einen Laden für Schaufensterpuppen, den er von seiner Mutter übernommen hat. Zu seinen Puppen hegt Frank ein ganz besonderes Verhältnis. Denn er schmückt sie mit den Trophäen seiner nächtlichen Streifzüge, auf denen er sich auf die Jagd nach Frauen macht, die er brutal tötet und skalpiert. Dadurch hofft Frank, seine Puppen so weit vermenschlichen zu können, dass sie seine tiefe emotionale Leere füllen können. Doch da dies kaum gelingt, muss er immer wieder seinem blutigen Trieb nachgehen. Als die junge Künstlerin Anna (Nora Arnezeder) auf Motivsuche auf Franks Laden stößt, ist sie sofort faszinierend von den aufwendig rekonstruierten Puppen. Und auch der schüchterne Frank übt auf die junge Frau eine gewisse Faszination aus. Doch mit dem Beginn ihrer Freundschaft scheint Anna auch das Ende ihres Lebens besiegelt zu haben…

Der Slasher-Klassiker "Maniac" von William Lustig aus dem Jahr 1980 gehört zweifelsohne zu den umstrittensten Vertretern seines Sujets. Von den Einen als missverstandenes Meisterwerk gefeiert, wurde er von Anderen einfach nur als kranker, extrem frauenfeindlicher Schund abgetan, was wohl auch dazu geführt haben mag, dass der Film bereits kurz nach seiner Veröffentlichung in Deutschland beschlagnahmt worden ist. Nun hat sich der französische Regisseur Franck Khalfoun ("P2 – Parkhaus des Schreckens") mit Hilfe von Alexandre Aja ("High Tension", "The Hills have Eyes") an ein Remake des Schockers gewagt. Um sich möglichst deutlich vom Original zu unterscheiden, hat Khalfoun dabei auf zwei eher ungewöhnliche Hilfsmittel zurückgegriffen.

Das erste ist Hauptdarsteller Elijah Wood, der sich schon physisch deutlich von Original-Frank Joe Spinell unterscheidet. Das zweite Hilfsmittel ist die subjektive Kamera, die das Geschehen fast ausschließlich aus Franks Sicht zeigt. Bis auf kurze Momente, in denen der Killer in den Spiegel schaut und in einer Szene, in der er während eines Mordes eine außerkörperliche Erfahrung hat und sich selbst bei seiner Bluttat beobachtet, ist Wood als Person nicht zu sehen. Der Zuschauer sieht durch seine Augen und hört seine wirren Gedanken, was einen tieferen Einblick in die gestörte Psyche des Mannes erlaubt.

Dieses Stilmittel zu verwenden, war eine sehr gewagte Entscheidung, nimmt der Blickwinkel des Killers doch dem Ganzen ein wenig von seiner Spannung und ist insgesamt etwas gewöhnungsbedürftig. Doch was Kahlfoun dadurch erreicht, ist dafür auf einer anderen Ebene sehr viel effektiver, als herkömmliche Slasher-Filme. Frank wird nicht nur als komplett gestörter Maniac dargestellt, sondern auch als eine Art tragische Figur. Gerade durch seine Begegnung mit Anna wird deutlich, wie sehr er sich danach sehnt, normal lieben zu können und wie sehr er an der Unmöglichkeit dieses Wunsches verzweifelt. Diese Trostlosigkeit wird durch die unterkühlte Optik und den atmosphärisch tristen Synthesizer-Soundtrack noch verstärkt.

Dennoch wird Frank durch das tiefe Entauchen in seine Psyche nicht zum Sympathieträger und seine brutalen Morde werden auch nicht ihrer Effektivität beraubt. Ganz im Gegenteil. Da deutlich wird, dass er sich seinen durch eine traumatische Kindheit erwachten inneren Dämonen ergeben hat und diese nur durch das Töten und Skalpieren von Frauen für kurze Zeit ruhig stellen kann, macht den so unscheinbar wirkenden Frank zu einem wirklich Furcht einflößenden Killer, der nicht nur seine Opfer, sondern auch sich selbst tief in den Abgrund reißt.

"Maniac" ist rein stilistisch ein eher ungewöhnlicher und sehr gewöhnungsbedürftiger Slasher. Die subjektive Kamera, die psychologische Tiefe, die trostlose Atmosphäre und die zum Teil sehr brutalen Morde sind schon eine Herausforderung, der man sich auch als hartgesottener Genre-Fan stellen muss. Wer sich darauf einlässt und den Film in erster Linie als psychologischen Thriller und erst in zweiter Linie als blutigen Horror-Slasher sieht, für den könnte dieses Remake sehr spannende und intensive Unterhaltung bieten. Für Genre-Fans durchaus sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Alexandre Ajas Maniac (Frankreich/USA 2012)"
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