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Alles eine Frage der Zeit

Alles eine Frage der Zeit

Großbritannien 2013 - mit Domhnall Gleeson, Rachel McAdams, Bill Nighy, Lydia Wilson, Lindsay Duncan, Tom Hollander ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:About Time
Genre:Komödie, Romantik
Regie:Richard Curtis
Kinostart:17.10.2013
Produktionsland:Großbritannien 2013
Laufzeit:ca. 123 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.alleseinefragederzeit-film.de

Wieder einmal ist ein Jahr zu Ende gegangen, ohne dass der 21jährige Tim Lake (Domhnall Gleeson) endlich einmal Glück beim anderen Geschlecht gehabt hätte. Doch dann erfährt der schüchterne Junge von seinem Vater (Bill Nighy) ein Familiengeheimnis, dass nicht nur sein Junggesellendasein beenden, sondern sein gesamtes Leben komplett auf den Kopf stellen könnte: alle Männer seiner Familie haben die Fähigkeit, innerhalb ihrer jeweiligen Lebensspanne zurück in die Vergangenheit zu reisen. Dazu bedarf es keiner Zeitmaschine, sondern einfach nur eines dunklen, stillen Ortes, an dem man sich auf den Zeitpunkt konzentrieren muss, an den man zurückreisen möchte. Obwohl Tim selbst mit dieser Fähigkeit bei seiner ersten großen Liebe nicht landen kann, erweist sich das Zeitreisen für ihn immer wieder als äußerst hilfreich. Als er nach seinem Umzug nach London die bezaubernde Mary (Rachel McAdams) kennen und lieben lernt, muss er aber auch erfahren, dass diese Fähigkeit nicht nur Vorteile mit sich bringt. Denn als er seinem Vermieter, dem Bühnenautor Harry (Tom Hollander) hilft, bei der Premiere von dessen neuem Theaterstück eine katastrophale Panne zu verhindern, wird sein erstes Treffen mit Mary dadurch verhindert. Schlimmer noch – sie hat sich tatsächlich in einen anderen Kerl verliebt. Doch davon gibt sich Tim nicht geschlagen. Mary ist seine große Liebe und er wird es schaffen, dass auch sie sich in ihn verliebt – es ist alles nur eine Frage der Zeit…

Ob als Autor von Filmen wie "Notting Hill" oder "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" und als Regisseur von "Tatsächlich…Liebe", Richard Curtis hat es stets perfekt verstanden, hemmungslos sentimentale Romantik mit wunderbar britischen Humor der besonders trockenen Art zu würzen und gleichzeitig liebenswert verschrobene Charaktere zu kreieren. Diese Stärken zeichnen auch seine neueste Romantik-Komödie "Alles eine Frage der Zeit" aus, die wieder ein äußerst charmantes, lustiges und dabei immer wieder extrem zu Herzen gehendes Werk geworden ist.

Getragen wird diese ganz besondere Zeitreise von einem bis in kleine Nebenrollen stimmig ausgewählten Schauspielerensemble, das mit gut gelaunten und sehr charmanten Darstellungen überzeugen kann. Obwohl Domhnall Gleeson auf den ersten Blick nicht wie der typische romantische Kino-Held aussehen mag, erweist er sich schnell als perfekte Besetzung für den etwas ungeschickten, aber extrem liebenswerten Tim. Wenn Tim, nachdem er von seiner Zeitreisefähigkeit erfahren hat, ohne Erfolg alles versucht, um das Herz der schönen Charlotte (Margot Robbie) zu gewinnen, dann gelingt ihm das zumindest bei den Zuschauern. Hilfreich ist auch, dass nicht nur zwischen ihm und der Zeitreisen-erfahrenen Rachel McAdams ("Die Frau des Zeitreisenden"), sondern auch die zwischen Gleeson und dem wieder einmal wunderbaren Bill Nighy perfekt stimmt. Denn "Alles eine Frage der Zeit" ist nicht nur ein sehr schöner Liebesfilm, sondern auch eine herzerwärmende Vater-Sohn-Geschichte, die am Ende einigen Zuschauern durchaus Tränen in die Augen treiben könnte.

Die Handschrift von Richard Curtis ist nahezu den gesamten Film über unverkennbar. Von der Auswahl des Soundtracks über eine mehrere Monate zusammenfassende Montage, die stark an eine Szene aus "Notting Hill" erinnert bis hin zur finalen Minute, die stilistisch an das Ende von "Tatsächlich…Liebe" erinnert, all das ist eben typisch Curtis. Doch dass sich der Autor und Filmemacher hier nicht wirklich neu erfindet ist alles andere als negativ zu werten. Denn Curtis ist einfach ein Meister seines Fachs und solange am Ende ein Film wie dieser dabei herauskommt, kann er sich gerne auch weiterhin immer wieder selber kopieren.

Denn ganz gleich, ob es die wunderbare Zeichnung der Charaktere ist (Tom Hollanders exzentrischer Bühnenautor Harry etwa ist einfach großartig), der Wortwitz, der selbst in der deutschen Synchronisation noch gut funktioniert, oder aber die von einer ungehemmten Sentimentalität geprägte Bildsprache, Curtis gelingt es einfach perfekt, den Zuschauer für zwei Stunden aus dem grauen Alltag in eine Märchenwelt zu entführen, die sich aller Überstilisierung zum Trotz irgendwie echt anfühlt. "Alles eine Frage der Zeit" ist kein Film für Zyniker oder für Zuschauer, die auf extremen Realismus Wert legen. Es ist purer Eskapismus für alle hemmungslosen Romantiker und ein Muss für alle Fans von "Tatsächlich…Liebe". Und am Ende dürfte es sicherlich vielen anderen Zuschauern ähnlich gehen, wie mir: man möchte sich nach dem Abspann an einen dunklen Ort zurückziehen, sich auf den Beginn des Films konzentrieren um dorthin zu reisen, nur um das Ganze gleich noch einmal sehen zu können. Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Alles eine Frage der Zeit (Großbritannien 2013)"
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