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Amerikanisches Idyll

Amerikanisches Idyll

USA 2016 - mit Ewan McGregor, Jennifer Connelly, Dakota Fanning, Peter Riegert, Rupert Evans ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:American Pastoral
Genre:Drama
Regie:Ewan McGregor
Kinostart:17.11.2016
Produktionsland:USA 2016
Laufzeit:ca. 102 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.amerikanisches-idyll-film.de

Es ist ein wahrhaft amerikanisches Idyll, das sich Seymour "der Schwede" Levov (Ewan McGregor) aufgebaut hat: er heiratet die ehemalige Schönheitskönigin Dawn (Jennifer Connelly), übernimmt die erfolgreiche Handschuhfabrik seines Vaters (Peter Riegert) und zieht mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter Merry auf eine schöne Farm im kleinen Örtchen Old Rimrock. Dort wächst das Mädchen wohlbehütet und eigentlich auch glücklich auf. Dennoch entwickelt sie sich zu einem rebellischen Teenager (Dakota Fanning), die sich nicht nur immer radikaler gegen den Vietnamkrieg, sondern auch gegen die Werte ihrer Eltern auflehnt. Als es in der kleinen Stadt zu einem Anschlag kommt, gerät Merry in Verdacht, woraufhin sie untertaucht. Für ihren Vater bricht eine Welt zusammen. Er kann nicht verstehen, was aus seinem kleinen Mädchen geworden ist. Von nun an setzt er alles daran, Merry wieder zu finden und sie in das behütete Leben zurück zu holen, das er für sie so sorgsam aufgebaut hat…

Mit seinem Regiedebüt "Amerikanisches Idyll" hat sich Ewan McGregor eine ganze Menge zugetraut. Denn die Romanvorlage von Philip Roth, die mit einem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde, gehört zu einem der ganz großen amerikanischen Romane der letzten zwanzig Jahre. Die Art, wie Roth mit seiner Sprache das Lebensgefühl der 60er Jahre eingefangen hat, sowie die Komplexität der Geschichte machen eine Verfilmung zu einem extrem schwierigen Unterfangen – zumal dann, wenn man nicht nur Regisseur, sondern auch noch Hauptdarsteller ist.

Keine Frage, McGregors Regiedebüt hat einige ganz starke Momente und sehr positive Aspekte. Die Ausstattung fängt die 60er Jahre Atmosphäre sehr gut ein und die meisten Darsteller liefern sehr gute Leistungen ab. Zudem ist die Geschichte einfach sehr mitreißend, auch wenn sie hier in einer stark komprimierten Form erzählt wird. Doch es wird eben auch immer wieder klar, dass Drehbuchautor John Romano kein Philip Roth ist und dass Ewan McGregor zwar ein gutes Händchen dafür hat, seine Co-Stars als Regisseur zu führen, mit den dramaturgischen Aspekten aber etwas überfordert ist. Ein weiteres Problem ist, dass Hannah Nordberg, die Merry als 12jähriges Mädchen spielt, so stark und überzeugend ist, dass Dakota Fanning daran einfach nicht herankommt. Gerade das Stottern, unter dem Merry leidet, wirkt bei Fanning zu bemüht, um wirklich glaubhaft zu wirken. Dadurch wird natürlich auch die emotionale Wirkung, die durch den Bruch zwischen Merry und ihren Eltern entsteht, ein wenig minimiert.

Zudem kommen viele Handlungselemente zu kurz und wirken daher etwas oberflächlich. Trotzdem: Wenn man das Buch nicht kennt oder sich von einem direkten Vergleich lösen kann, ist "Amerikanisches Idyll" ein durchaus starkes Drama, das zwar seine Schwächen haben mag, die allerdings durch die vielen Stärken wieder aufgewogen werden. Der Film ist ein packendes Porträt einer Gesellschaft im Umbruch und eine bewegende Geschichte über die unerschütterliche Liebe eines Vaters zu seiner Tochter. Kein Meisterwerk wie das Buch, aber dennoch absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Amerikanisches Idyll (USA 2016)"
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