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Angèle und Tony

Angèle und Tony

Frankreich 2010 - mit Clotilde Hesme, Grégory Gadebois, Evelyne Didi, Jerome Huguet, Lola Duenas ...

Filminfo

Originaltitel:Angèle et Tony
Genre:Drama, Romantik
Regie:Alix Delaporte
Kinostart:04.08.2011
Produktionsland:Frankreich 2010
Laufzeit:ca. 83 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:AngeleundTony-Film.de

Gerade aus dem Gefängnis entlassen versucht Angèle (Clotilde Hesme) noch einmal ganz von vorne anzufangen. Doch dafür braucht sie einen Mann. Denn nur wenn sie verheiratet ist, hat sie eine Chance, das Sorgerecht für ihren kleinen Sohn Yohan zurück zu bekommen. Als sich der ruhige Fischer Tony (Grégory Gadebois) auf ihre Kontaktanzeige meldet, ist für Angèle der Fall klar: der liebenswerte Tony ist der richtige Kandidat. Doch auf ihre sehr deutlichen Annährungsversuche reagiert der Fischer mit schroffer Zurückweisung. Da er sich aber irgendwie mit der geheimnisvollen Schönen verbunden fühlt, gibt Tony Angèle einen Job als Verkäuferin. Und tatsächlich entwickelt sich zwischen den Beiden ein Vertrauensverhältnis, das nur Tonys Mutter Myriam (Evelyne Didi) ein Dorn im Auge ist. Denn sie spürt, das Angèle ein Geheimnis mit sich herum trägt – ein Geheimnis, das eine Liebe zwischen ihr und Tony unmöglich machen könnte...

Mit "Angèle und Tony" ist Regisseurin Alix Delaporte ein zärtliches Spielfilmdebüt gelungen, das eine von viel Realismus durchzogene Geschichte in eine mitunter fast schon märchenhaft anmutende Erzählweise verpackt. Dabei sind es nicht die wenigen Worte, die Angèle und Tony miteinander wechseln, die diese Geschichte erzählen, sondern vielmehr die starke Bildsprache des Films, zu der neben der wundervollen Landschaft der Normandie auch die trotz aller Zurückhaltung sehr ausdrucksstarke Mimik der Darsteller gehört. Gerade Clotilde Hesme drückt mit ihren Blicken sehr viel mehr aus, als mit Worten. So ist es absolut nachvollziehbar, dass Tony, obwohl er von der schroffen Art Angèles zunächst wenig begeistert ist, spürt, dass diese Frau sehr viel Sehnsucht, Trauer, aber auch Liebe in sich trägt.

So ist es dann auch den beiden großartigen Hauptdarstellern geschuldet, dass diese ungewöhnliche Liebesgeschichte trotz der gerade zu Beginn etwas sperrigen Inszenierung den Zuschauer packt und berührt. Auch wenn Delaporte ihre Zuschauer lange darüber im Unklaren ist, in welche Richtung sich die sehr getragen erzählte Geschichte bewegt, belohnt sie die Geduld des Publikums durch eine überraschend große emotionale Kraft, die sich gerade im letzten Drittel durch einfachste Mittel entfalten kann. Sicherlich, einige Elemente der Geschichte wirken etwas konstruiert und wirken inmitten des sehr realistischen Hintergrunds um die Probleme der einfachen Fischer beinahe schon naiv. Doch was in weniger sensiblen Händen leicht zum Kitsch hätte verkommen können, wirkt hier einfach nur wunderschön und auf angenehm unaufdringliche Art berührend.

"Angèle und Tony" ist vielleicht keine einfache Kinounterhaltung. Doch wer französisches Arthauskino mit wundervollen Bildern, guten Darstellern und viel Romantik mag, der sollte sich diese kleine Programmkino-Perle nicht entgehen lassen. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Angèle und Tony (Frankreich 2010)"
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