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Animals – Stadt Land Tier

Animals – Stadt Land Tier

Schweiz/Österreich/Polen 2017 - mit Birgit Minichmayr, Philipp Hochmair, Mona Petri, Mehdi Nebbou ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Tiere
Genre:Drama, Mystery
Regie:Greg Zglinski
Kinostart:16.11.2017
Produktionsland:Schweiz/Österreich/Polen 2017
Laufzeit:ca. 95 Min
Webseite:www.animals-derfilm.de

In der Ehe von Anna (Birgit Minichmayr) und Nick (Philipp Hochmair) kriselt es gewaltig. Ein halbes Jahr Auszeit in den Schweizer Bergen soll der Beziehung neues Leben einhauchen. Gleichzeitig möchte Nick die Zeit nutzen, um ein Kochbuch über vergessene Schweizer Gerichte zu verfassen, während Kinderbuchautorin Anna endlich ihr erstes Buch für Erwachsene schreiben will. Auf dem Weg zu ihrer Hütte haben die Beiden einen Unfall mit einem Schaf, den zum Glück nur das Tier nicht übersteht. Doch nach dem Zusammenprall ist Nichts mehr so, wie es war. In der Hütte mehren sich merkwürdige Ereignisse, die Anna mehr und mehr an ihrem Verstand zweifeln lassen. Ähnlich geht das auch Mischa (Mona Petri), die auf die Wohnung des Paares aufpasst und nach einer Kopfverletzung ebenfalls mit verstörenden Vorkommnissen konfrontiert wird…

"Animals – Stadt Land Tier" ist ein … ja, was ist der Film eigentlich? Ein Mystery-Drama? Eine Psycho-Romanze? Eine Komödie voller absurder Untiefen? Oder doch irgendwie alles zusammen? So wirklich lässt sich Greg Zglinskis Film nicht in eine Schublade stecken. Und das Schlimmste, was man als Zuschauer tun kann, ist zu versuchen, das zu verstehen, was der polnische Filmemacher da auf die Leinwand gebracht hat. Sein Spiel mit Realität(en) und mit Linearität ist bizarr, absurd, komisch, verstörend und hochgradig faszinierend. Es verlangt dem Zuschauer aber auch eine ganze Menge ab. Denn sich auf einen solch irren Trip einzulassen, das ist bestimmt nicht jedermanns Sache.

Dass Vergleiche mit Meistern des Surrealen wie David Lynch nicht ausbleiben, ist durchaus als Kompliment zu werten. Aber es ist auch ein klein wenig als Warnung zu verstehen für solche Zuschauer, die zwar nicht alles auf dem Silbertablett serviert bekommen möchten, aber trotzdem so etwas wie eine logische oder nachvollziehbare Auflösung geboten bekommen wollen. Wer das nicht zwingend braucht, der wird mit einem Film belohnt, der über eine wirklich faszinierende Atmosphäre und ein gutes Darstellerensemble verfügt. Besonders Birgit Minichmayr ist als Kinderbuchautorin am Rande des Wahnsinns richtig gut.

"Animals – Stadt Land Tier" ist ein Fest für alle Liebhaber von unangepasster Programmkinokost, die sich zwar offensichtlich vor anderen Filmemachern und ihren Werken verbeugt, sich aber trotzdem jeder Form von Eindeutigkeit entzieht. Ein wahrhaft irres Mysterium, das trotz einer gewissen Sperrigkeit ein "Sehenswert" absolut verdient hat.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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