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Arschkalt – DVD

Arschkalt – DVD

Deutschland 2011 - mit Herbert Knaup, Johannes Allmayer, Elke Winkens, Peter Franke, Thorsten Merten ...

Filminfo

Genre:Komödie, Tragikomödie
Regie:André Erkau
Verkaufsstart:30.03.2012
Produktionsland:Deutschland 2011
Laufzeit:ca. 85 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:Keine
Bildformat:16:9 (2.35:1)
Extras:Making of, Interviews, Musikvideo, Trailer
Regionalcode:2
Label:Warner Home Video Germany
Webseite:www.arschkalt-derfilm.de
Amazon Link : Arschkalt – DVD

Film: Charakterlich ist Berg (Herbert Knaup) mindestens genauso unterkühlt, wie die tiefgefrorene Ware, die er mit seinem Transporter zu den Kunden fährt. Spätestens seitdem er die Firma seines schwer kranken Vaters in den Ruin getrieben hat und seitdem seine bescheidenen Brötchen als Tiefkühlkostlieferant verdienen muss, ist Berg zum absoluten Menschenfeind mutiert. Als ihm ausgerechnet der naiv-tollpatschige, äußerst gesprächige Moerer (Johannes Allmayer) als Partner zugewiesen wird, werden Bergs Nerven auf eine enorme Belastungsprobe gestellt. Doch seine neue Chefin Lieke van der Stock (Elke Winkens) verlangt von dem Zyniker echten Teamgeist, damit er seine Umsätze steigern und so seinen Job sichern kann. Doch auch wenn dieser Plan aufzugehen scheint, fangen Bergs Probleme jetzt erst richtig an. 

Mit der mit dem Max Ophüls Preis ausgezeichneten Callcenter-Komödie "Selbstgespräche" konnte André Erkau einen äußerst gelungenen Einstand als Spielfilmregisseur abliefern. Mit "Arschkalt" versucht er nun, an diesen Erfolg anzuknüpfen. In den ersten Minuten scheint ihm das auch zweifelsfrei zu gelingen. Herbert Knaup erweist sich schon in der ersten Szene des Films als Idealbesetzung für den Misanthropen Berg und die Geschichte birgt viel komödiantisches Potential in sich. Zudem findet Erkau eine sehr ausgewogene Mischung aus wunderbar skurril komischen Momenten und bewegenden Dramas. Und zu guter letzt stimmt auch die Chemie zwischen Knaup und Johannes Allmayer, dem heimlichen Star aus "vincent will meer". 

Doch leider funktionieren nicht alle Elemente der Inszenierung so gut. So sind einige an sich humorvoll gemeinte Momente etwas ungelenk in Szene gesetzt, wodurch sie viel ihrer potentiellen Komik verlieren. Gerade die Figur des Moerer leidet darunter, denn es bleibt am Ende das Gefühl, dass dieser Charakter für sehr viel bessere Lacher hätte sorgen können – gerade im Kontrast zum herrlich unterkühlt agierenden Herbert Knaup. Auch Elke Winkens fällt nicht durchweg positiv auf. Gerade zu Beginn wirken Liekes Reaktionen auf Berger arg aufgesetzt und völlig übertrieben dargestellt. Erst gegen Ende, wenn ihr Charakter etwas zur Ruhe gekommen ist und auch ein wenig Romantik mit ins Spiel kommt, kann Winkens mit jeder Menge Charme überzeugen. 

Obwohl "Arschkalt" eine an sich sehr einfache Geschichte erzählt, hat es André Erkau geschafft, viele kleine Unterebenen in seinen Film einzubauen, die allesamt recht gut funktionieren. Ob die Vater-Sohn Geschichte, die aufkeimende Männerfreundschaft zwischen Berger und Moerer, die kleine Liebesgeschichte, der mit bitterem Humor gewürzter Blick auf die wirtschaftliche Situation in Deutschland, oder auch das Plädoyer, aus dem eigenen Schicksal das Beste zu machen und sich nicht Frustration und emotionaler Kälte hinzugeben, "Arschkalt" funktioniert auf all diesen unterschiedlichen Ebenen und kann dem Titel zum Trotz etwas Wärme in den Herzen der Zuschauer verbreiten. 

Zwar bleibt die Tragik-Komödie in mancher Hinsicht hinter ihrem Potential zurück und bewegt sich in vielen Momenten einfach "nur" auf gutem TV-Niveau, doch unterm Strich reicht die hervorragende Leistung von Herbert Knaup und einige sehr hübsche Gags aus, um dieses Werk zumindest für Liebhaber deutscher Komödien mit Anspruch als durchaus sehenswert einzustufen. 

Bild + Ton: Das Bild der DVD erfreut mit einer guten Detailschärfe und einer stimmigen Farbgebung, die mit ihren mitunter sehr unterkühlten Tönen gut zur Geschichte passt. Der Sound bleibt für das Genre üblich weitgehend zurückhaltend, wobei die Dialoge und die Musik gut aufeinander abgestimmt sind. Hier und da sorgen Umgebungsgeräusche und ein paar dezente Soundeffekte auch für ein wenig Bewegung im Surround-Bereich. Gut! 

Extras: Als Bonus hat die DVD ein 13minütiges Making of zu bieten, das einen recht kurzweiligen Blick hinter die Kulissen offeriert. Dazu kommen noch ein Musikvideo (ca. 02:46 Min.), ein Interview mit Herbert Knaup (4:04 Min.), sowie ein Gespräch mit dem Regisseur (3:30 Min.) und der Trailer zum Film. Nicht unbedingt umfangreich, dafür aber durchgehend sehr sympathisch und sehenswert! 

Fazit: "Arschkalt" ist eine nette Komödie, die ihr Potential zwar nicht gänzlich ausschöpfen kann, die aber aufgrund des guten Hauptdarstellers und einiger sehr amüsanter Einfälle noch genügend gute Gründe liefert, um als sehenswert bezeichnet werden zu können. Die gute technische Umsetzung und die unterhaltsamen Extras machen die DVD zusätzlich für alle Liebhaber von deutschen Komödien durchaus empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold