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Arthur

Arthur

USA 2011 - mit Russel Brand, Helen Mirren, Greta Gerwig, Jennifer Garner, Nick Nolte, Lusi Guzmán ...

Filminfo

Originaltitel:Arthur
Genre:Komödie
Regie:Jason Winer
Kinostart:05.05.2011
Produktionsland:USA 2011
Laufzeit:ca. 110 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.arthurfilm.de

1981 konnte Dudley Moore als schwerreicher Trunkenbold "Arthur" Millionen von Kinobesuchern begeistern. Zwei Oscars, zwei weitere Nominierungen und eine Fortsetzung waren die Folge. Nun, fast genau dreißig Jahre später, versucht sich der britische Komiker Russel Brand ("Männertrip") daran, Moores Erbe zu übernehmen. Das Ergebnis ist ein erstaunlich komisches und recht charmantes Remake geworden, das durchaus seine Daseinsberechtigung hat.

Bislang hat Milliardenerbe Arthur (Brand) keinen echten Grund gesehen, Erwachsen zu werden. Das renommierte Familienunternehmen wird von seiner Mutter mit harter und disziplinierter Hand geführt und um alles Andere kümmert sich seine Nanny Hobson (Helen Mirren). Doch nachdem eine seiner zahlreichen Alkoholeskapaden wieder einmal für negative Schlagzeilen gesorgt hat, platzt Arthurs Mutter der Kragen und sie stellt ihm ein Ultimatum: entweder, er heiratet die ehrgeizige und gutsituierte Managerin Susan Johnson (Jennifer Garner) und führt mit ihr ein respektables, die Anleger beruhigendes Eheleben, oder er muss auf sein ganzes Geld verzichten. Da dies für Arthur gar nicht in Frage kommt, stimmt er der arrangierten Hochzeit zu. Doch ausgerechnet da tritt die idealistische Stadtführerin Naomi (Greta Gerwig) in sein Leben und zeigt ihm, dass es weit mehr gibt, als nur Partys, Geld und Alkohol. Für Arthur ist klar: er kann Susan nicht heiraten, denn sein Herz gehört Naomi. Doch ist er bereit, den hohen Preis zu bezahlen, der mit dieser Entscheidung einher geht?

Jason Winer, der bislang u.a. für die preisgekrönte US-Comedyserie "Modern Family" gearbeitet hat, liefert mit "Arthur" ein solides Regiedebüt ab, das zwar deutlich zahmer daher kommt, als das Original, darunter aber nicht wirklich zu leiden hat. Sicherlich, der Unterhaltungsfaktor der Komödie steht und fällt damit, ob man die etwas gewöhnungsbedürftige Art von Russel Brand mag, oder nicht. Während der Ehemann von Popstar Katy Perry in seiner Heimat einer der erfolgreichsten Standup-Comedians ist und als Schauspieler auch in den USA große Erfolge feiern konnte, ist er hierzulande bislang eher unbekannt. Das mag auch daran liegen, dass sich Brands Humor nur sehr bedingt ins Deutsche übertragen lässt. Doch wer ihn in Komödien wie "Männertrip" oder "Nie wieder Sex mit der Ex" gesehen hat und dort über ihn Lachen konnte, der wird hier voll und ganz auf seine Kosten kommen.

Was "Arthur" auf jeden Fall sehenswert macht, ist die hervorragende Entscheidung der Macher, aus Hobson im Remake eine Frau zu machen. Denn im Original wurde Hobson derart wundervoll von dem für diese Rolle auch mit einem Oscar ausgezeichneten John Gielund verkörpert, dass es für einen anderen Darsteller kaum möglich gewesen wäre, diese übergroße Fußstapfen zu füllen. Da nun Hobson aber eine Frau ist, wurde auch die Beziehung zwischen Arthur und seiner Nanny etwas anders definiert und die Figur zu einem ganz eigenständigen Charakter gewandelt, der von Helen Mirren einfach wunderbar zum Leben erweckt wird. Selbst wenn es immer wieder arg platte Albernheiten zu sehen gibt, sobald Mirren auf der Leinwand erscheint und sich mit Russel Brand äußerst trockene Rededuelle liefert, sind kleine Hänger schnell vergessen.

Die übrigen Nebendarsteller, von einer bezaubernden Greta Gerwig ("Greenberg") über die wunderbar arrogant agierende Jennifer Garner bis hin zum stiernackigen Nick Nolte, komplettieren das Ensemble perfekt. Auch wenn das Drehbuch nicht in jedem Moment wirklich überzeugen kann und einige Gags einfach ins Leere treffen, so geben doch die Darsteller ihr Bestes, auch in den eher schwächeren Momenten zu überzeugen.

Auch nicht fehlen darf natürlich der Oscar-prämierte Titelsong des Originals. Während "Arthur`s Theme (Best that you can do)" von Christopher Cross in einer wunderbaren Szene in der New Yorker Grand Central Station nur kurz in den unterlegten Score eingearbeitet worden ist, ertönt der Song im Abspann in einer ungewohnt flotten Version von Fitz & The Tantrums. Kein Vergleich mit dem schönen Original, aber es ist sehr schön, dass dieser Song auch in dem Remake zu hören ist.

"Arthur" ist keine große Kinokunst und hat sicherlich auch nicht das Zeug dazu, ein Klassiker zu werden. Doch da sich Jason Winer weniger auf infantilen Humor verlässt und statt dessen auf amüsante Art herausarbeitet, dass sich seine Hauptfigur eben seine kindliche Begeisterungsfähigkeit behalten hat, ist dieses Remake weitaus weniger platt geworden, als angesichts aktueller Trends gerade bei US-Komödien zu befürchten stand. Dank einiger sehr amüsanter Dialoge und einer großartigen Helen Mirren gilt: für Freunde harmloser, aber kurzweiliger Hollywood-Komödien absolut empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Arthur (USA 2011)"
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