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Atmen

Atmen

Österreich 2011 - mit Thomas Schubert, Georg Friedrich, Gerhard Liebmann, Karin Lischka ...

Filminfo

Genre:Drama
Regie:Karl Markovics
Kinostart:08.12.2011
Produktionsland:Österreich 2011
Laufzeit:ca. 93 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.atmen-derfilm.at

Der 19jährige Roman Kogler (Thomas Schubert) sitzt in der Jugendstrafanstalt. Er ist ein Einzelgänger, absolut verschlossen. Sozialisierung scheint bei ihm nicht zu funktionieren. Dennoch gibt sein Bewährungshelfer (Gerhard Liebmann) nicht auf. Er drängt Roman dazu, einen Freigängerjob anzunehmen, um so wieder Fuß in der Gesellschaft fassen zu können, bevor er entlassen wird. Ausgerechnet bei einem Bestattungsinstitut will Roman sein Glück versuchen. Und obwohl er gerade von seinem neuen Kollegen Rudolf (Georg Friedrich) extrem angefeindet wird, scheint er im Umgang mit dem Tod einen Weg zu finden, um zurück ins Leben zu finden... 

"Atmen" ist das Regiedebüt von Schauspieler Karl Markovics ("Stockinger", "Der Fälscher"), der für seine intensive Geschichte auch das Drehbuch verfasst hat. Ausführliche Recherche und dramaturgische Zurückhaltung haben letztendlich dazu geführt, dass die Menschen im Film, ihr beruflicher Alltag und das Leben im Gefängnis äußerst authentisch wirken. Ohne viele Worte schafft es Markovics, mehr zu sagen, als es so manch dialoglastigem Film gelingt. Der sehr realistische, fast schon sachlich kühle Umgang mit dem Thema Tod macht den Zugang zur Geschichte zu Beginn etwas schwierig, sträubt man sich doch generell dagegen, derart ungeschönt mit dieser uns Alle betreffenden Thematik konfrontiert zu werden. 

Doch sobald deutlich wird, warum Markovics seine Geschichte gerade im Umfeld von Bestattern angesiedelt hat, weicht auch die Lust am Leben wieder der Angst vor dem Tod. Doch auch wenn der jugendliche Straftäter durch die direkte Konfrontation mit dem Tod eine zweite Chance auf ein besseres Leben findet, verzichtet der Film auf einen allzu positiven Ausgang. Am Ende scheint eben nicht die Sonne auf Roman, er fällt seiner Mutter, die ihn als kleinen Jungen weggegeben hat, nicht in die Arme und er hat nicht die Freunde fürs Leben gefunden. Vielmehr gibt es am Ende nur einen kleinen Hoffnungsschimmer. Doch der reicht aus, um auch den Zuschauer mit einem positiven Gefühl aus diesem Film zu entlassen, der mit seiner symbolträchtigen Bildsprache, dezentem Humor und sehr guten Darstellern punkten kann. 

Sicherlich, "Atmen" mutet trotz einiger sehr kraftvoller Bilder insgesamt schon eher wie eine gute TV-Produktion an, die man nicht im Kino gesehen haben muss. Wer aber anspruchsvolles deutschsprachiges Arthaus-Kino schätzt und eine starke Geschichte einmal auf sehr individuelle Art und Weise erzählt bekommen möchte, der sollte sich diese österreichische Produktion nicht entgehen lassen. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Atmen (Österreich 2011)"
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