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Aus nächster Distanz

Aus nächster Distanz

Deutschland/Frankreich 2017 - mit Golshifteh Farahani, Neta Riskin ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Shelter
Genre:Drama, Thriller
Regie:Eran Riklis
Kinostart:02.08.2018
Produktionsland:Deutschland/Frankreich 2017
Laufzeit:ca. 92 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.facebook.com/NFPKino/

Die israelische Mossad-Agentin Naomi (Neta Riskin) bekommt einen ganz besonderen Auftrag: sie soll in einem Safehouse in Hamburg die libanesische Informantin Mona (Golshifteh Farahani) beschützen, während sich diese von einer Gesichtsoperation erholt, bevor sie dann mit neuer Identität ins Ausland gebracht werden soll. Die Wohnung, in der die beiden Frauen zwei Wochen zusammenleben werden, ist angeblich sicher. Dennoch hat Naomi vom ersten Moment an ein ungutes Gefühl, sieht in jedem Passanten, Nachbarn oder Zeitungsverkäufer einen möglichen Attentäter und denkt bei jedem Klingeln des Telefons, dass ihre Tarnung aufgeflogen ist. Es beginnt eine schwierige, nervenaufreibende Zeit, in der es am Ende für beide Frauen um viel mehr gehen wird, als zunächst gedacht…

Die Geschichte von "Aus nächster Distanz" klingt nicht uninteressant, doch die kammerspielartige Umsetzung ist es leider nicht. Regisseur Eran Riklis ("Die syrische Braut", "Lemon Tree") versucht zwar, eine packende Spannung aufzubauen, indem er eine von Furcht und Paranoia dominierte Atmosphäre aufbaut. Doch es gelingt ihm nicht, dass sich die beiden im Kern sehr starken Figuren darin auch adäquat entfalten können. Die Unterhaltungen zwischen den Frauen wirken sehr hölzern und werden von einigen überstrapazierten Klischees jeder möglichen Kraft beraubt. So kann sich zwischen den beiden Frauen keinerlei glaubhafte Bindung entwickeln, was den letzten Akt dann auch wenig überzeugend macht.

Selbst in Momenten, in denen eigentlich atemberaubende Spannung entstehen sollte, hält Riklis das Tempo so sehr zurück, dass die Geschichte nie wirklich mitreißen kann. Es scheint beinahe so, dass der Regisseur mit aller Macht verhindern wollte, dass sein Thriller-Kammerspiel zu so etwas wie Unterhaltungskino verkommt. Das ist ihm sehr gut gelungen – doch gut getan hat es dem Film nicht. Im Gegenteil. Statt einer packenden und auch bedeutsamen Geschichte ist "Aus nächster Distanz" ein sehr langatmiges Werk geworden, das nicht nur dramaturgisch, sondern auch visuell im Kino völlig fehl am Platz ist.

Es ist schade, dass ein versierter Filmemacher wie Riklis, der in der Vergangenheit bewiesen hat, dass er aus kleinen Geschichten großes Kino machen kann, das Potential einer solchen Geschichte ungenutzt lässt und einen derart unentschlossen wirkendes Filmchen abliefert, das eher in die Reihe "Das kleine Fernsehspiel" passt, als ins Kino. Sicherlich, das Drama hat auch ein paar gute Momente. Die reichen aber nicht aus, um einen überwiegend positiven Gesamteindruck zu hinterlassen. Und so gibt es am Ende auch nur ein: Nur bedingt sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Aus nächster Distanz (Deutschland/Frankreich 2017)"
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