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Ausgerechnet Sibirien

Ausgerechnet Sibirien

Deutschland 2012 - mit Joachim Król, Vladimir Burlakov, Yulya Men, Armin Rohde, Svetlana Tsvichenko ...

Filminfo

Genre:Drama, Komödie
Regie:Ralf Huettner
Kinostart:10.05.2012
Produktionsland:Deutschland 2012
Laufzeit:ca. 104 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.ausgerechnetsibirien.de/

Matthias Bleuel (Joachim Król) führt ein geordnetes, aber recht graues Leben. Seit der Scheidung von seiner Frau (Katja Riemann) kann der Logistiker eines Modeversandhandels nur mit Hilfe von Hörbüchern über Schamane und mystische Welten seiner spießigen Reihenhausexistenz entfliehen. Dennoch kann sich Matthias ein anderes Leben einfach nicht vorstellen. Und so ist er dann auch nur wenig erfreut, als ihn sein Chef (Michael Degen) ausgerechnet in eine winzige Außenstelle des Unternehmens in Südsibirien schickt. Dort trifft der um ständige Korrektheit bemühte Pedant auf eine Mentalität, die ihm völlig fremd ist. Trotz der ständigen Bemühungen seines Dolmetschers Artjom (Vladimir Burlakov), Matthias klar zu machen, dass hier die Uhren einfach anders ticken, als in Deutschland, kann sich der Logistiker mit der russischen Lebens- und Arbeitseinstellung einfach nicht anfreunden. Das ändert sich schlagartig, als er Sajana (Yulya Men) trifft, die ihn mit ihrem Kehlkopfgesang direkt in die Traumwelt entführt, in die er mit Hilfe seiner Hörbücher immer wieder entflohen ist. Matthias ist sich sicher, dass diese Begegnung kein Zufall gewesen sein kann und so beschließt er, Sajana in ihr kleines Heimatdorf nachzureisen. Zusammen mit Artjom beginnt für ihn eine Reise, die sein ganzes bisheriges Leben gehörig auf den Kopf stellen wird…

"Ausgerechnet Sibirien" ist der lang erwartete Nachfolger von Ralf Huettners Überraschungserfolg "Vincent will meer". Dieser hatte mit einer gekonnten Mischung aus Komödie und Drama, sympathischen Charakteren und einer schönen Geschichte über eine Millionen Besucher in die Kinos locken. Dass Huettner dies auch mit seinem neuen Film gelingen wird, darf bezweifelt werden. Denn all die gelungenen Aspekte von "Vincent will meer" wollen hier einfach nicht funktionieren. Einerseits erwartet man als Zuschauer eine Komödie, doch wirklich lustig ist das Ganze nur in einigen wenigen Momenten. Doch auch als Selbstfindungsdrama funktioniert das Ganze nur bedingt, werden doch gerade zu Beginn zu viele abgestandene Klischees bemüht. Auch wenn Joachim Król eine wirklich gute Leistung abliefert, so ist seine Figur doch weder besonders originell, noch wirklich sympathisch. Und auch die diversen Culture-Crash Momente zwischen dem spießigen Deutschen und den herzlichen Russen sind ermüdend einfallslos umgesetzt.

Wenn sich Matthias und Artjom auf die Reise zu Sajana begeben, findet die Geschichte endlich ihren eigenen Weg. Hier gibt es dann auch einige sehr schöne und amüsante Momente. Und gerade Zuschauer, die sich für die Welt der Schamanen interessieren, werden mit Sicherheit auf ihre Kosten kommen. Dennoch will der Film trotz einiger sehr schöner Bilder nie richtig zünden. Zu unentschlossen wankt die Inszenierung zwischen bedingt lustiger Komödie und fast schon esoterischem Drama, zu belanglos wirkt die Geschichte, um wirklich ein breiteres Publikum ansprechen zu können. Man merkt dem Film an, dass hier mit viel Leidenschaft und Enthusiasmus gearbeitet worden ist. Und vielleicht waren die Erwartungen nach "Vincent will meer" einfach zu hoch. Doch unterm Strich ist "Ausgerechnet Sibirien" nicht sehr viel mehr, als ein ganz sympathischer, aber wenig überraschender Film auf ordentlichem TV-Niveau. Gute Darsteller und eine an sich nette Idee reichen aber lediglich aus, um dem Film ein "nur bedingt sehenswert" zu attestieren.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Ausgerechnet Sibirien (Deutschland 2012)"
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