Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Genre: | Komödie |
Regie: | Hendrik Hölzemann |
Kinostart: | 15.08.2019 |
Produktionsland: | Deutschland 2018 |
Laufzeit: | ca. 90 Min |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | www.facebook.com/AxelderHeldFilm |
Axel (Johannes Kienast) wäre gerne ein Held. Einer, dem seine Traumfrau Jenny (Emilia Schüle) zu Füßen liegen würde und vor dem sich der fiese Manne (Sascha Alexander Gersak) fürchten würde. Doch leider gelingt ihm das nur in seinen Träumen. Tatsächlich ist Axel eher ein Hasenfuß, der für Manne knechten muss und der von Jenny ignoriert wird. In dem Karl-May-Fan Heiner (Christian Grashof) findet Axel einen (Bluts-)Bruder im Geiste. Durch ihn bekommt Axel den Mut, aus seiner Komfortzone auszubrechen und seine Tagträume Wirklichkeit werden zu lassen. Doch ist Axel wirklich bereit dazu, ein echter Held zu sein?
Ich bin immer wieder froh, wenn ich deutsche Filme zu sehen bekomme, die etwas anders, einfach ungewöhnlich und unangepasst sind. Solche Filme bekommen gleich einen Pluspunkt von mir. "Axel, der Held" gehört zweifelsohne dazu. Die skurrile Mischung aus Märchen, Western, Romanze, Komödie und gesellschaftskritischem Drama steckt voller origineller Ideen und einer verspielten Bildsprache. Dass Regisseur Hendrik Hölzemann nicht die üblichen Wege geht, auf denen sich das Unterhaltungskino aus Deutschland ansonsten so gerne bewegt, muss ihm hoch angerechnet werden.
Das betrifft auch die Besetzung, die sich nicht im Pool der üblichen Verdächtigen bedient – von Emilia Schüle vielleicht abgesehen, die aber auch hier wieder ihre schauspielerische Vielseitigkeit überzeugend unter Beweis stellt. All das sind Pluspunkte, die "Axel, der Held" für sich verbuchen kann. Dennoch: Der Film funktioniert leider nicht immer so, wie er es gerne würde. Figuren wie Karl-May-Fan Heiner sind eine nette Idee, wirken aber zu künstlich, um tatsächlich überzeugen zu können. Und auch der Humor nimmt bisweilen etwas zu merkwürdige Züge an.
"Axel, der Held" ist ein charmanter und irgendwie auch sympathischer Film – aber einer, der auch arg gewöhnungsbedürftig ist. Die Geschichte macht einfach nicht so viel Spaß, wie man aufgrund der vielen originellen Ideen eigentlich erhoffen darf. Das überzeugende Ensemble, ein paar eindringliche Momente und die im Kern angenehm unangepasste Inszenierung sorgen aber am Ende dafür, dass diese ungewöhnliche Heldengeschichte trotz ihrer Schwächen für Liebhaber des deutschen Programmkinos der leichteren Art durchaus noch sehenswert ist!
Ein Artikel von Sebastian Betzold