Veranstaltungen
Der ultimative Event-Guide für die Metropolregion FrankfurtRheinMain
März 2024
  • Mo
  • Di
  • Mi
  • Do
  • Fr
  • Sa
  • So
  • 26
  • 27
  • 28
  • 29
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
  • 14
  • 15
  • 16
  • 17
  • 18
  • 19
  • 20
  • 21
  • 22
  • 23
  • 24
  • 25
  • 26
  • 27
  • 28
  • 29
  • 30
  • 31
Babycall

Babycall

Norwegen/Schweden/Deutschland 2011 - mit Noomi Rapace, Kristoffer Joner, Vetle Q. Werring ...

Filminfo

Originaltitel:Babycall
Genre:Thriller, Drama
Regie:Pål Sletaune
Kinostart:12.07.2012
Produktionsland:Norwegen/Schweden/Deutschland 2011
Laufzeit:ca. 96 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:www.babycall-derfilm.de

Die junge Mutter Anna (Noomi Rapace) lebt voller Angst. Obwohl es ihr gelungen ist, mit ihrem achtjährigen Sohn Anders (Vetle Q. Werring) vor dessen vermeintlich gewalttätigen Vater in eine anonyme Wohnblocksiedlung zu fliehen, lebt sie in ständiger Furcht davor, dass ihr Anders weggenommen werden könnte oder dass sie ihr Ex in ihrem Versteck findet. Ihre Angst geht sogar so weit, dass sie sich nachts ein Zimmer mit dem Jungen teilt, um ihn auch im Schlaf beschützen zu können. Als sie vom Jugendamt die Auflage erhält, dass Anders auf jeden Fall sein eigenes Zimmer erhält, entschließt sie sich dazu, ein Babyphon zu kaufen, um zumindest hören zu können, ob es ihrem Sohn gut geht. Doch mit dem Gerät hört sie nicht nur Anders. Auch Stimmen und Geräusche aus benachbarten Wohnungen scheinen auf dieser Frequenz eingefangen zu werden. Als Anna aus dem Babyphon Schreie hört, ist sie überzeugt davon, gerade Zeugin einer Gewalttat geworden zu sein. Und irgendwie scheint der seltsame Junge, mit dem sich Anders im Haus angefreundet hat, dabei eine Rolle zu spielen. Bald schon ist Anna sicher: auch sie und ihr Sohn sind wieder in Gefahr – und sie wird alles tun, um Anders zu beschützen…

"Babycall" ist eine Mischung aus Drama und Psycho-Thriller, bei dem Regisseur Pål Sletaune recht gekonnt mit der Verwischung der Grenze zwischen Einbildung und Realität spielt. Mehr als einmal fragt sich der Zuschauer, ob das, was gerade passiert, echt ist, oder ob es sich nur in Annas Einbildung abspielt. Gleichzeitig wird ein Szenario aufgebaut, in dem durchaus nachvollziehbar gemacht wird, warum sich die verzweifelte Mutter derart nah an der Grenze zum Wahnsinn befindet, warum sie eine derart große Angst um ihren Sohn haben muss, dass sie in einigen Momenten einfach nicht mehr klar denken kann. Dass der Zuschauer irgendwann allerdings auch diese Umstände in Frage stellt, verleiht der geschickt konstruierten Geschichte zusätzliche Würze.

Noomi Rapace liefert hier erneut eine überzeugende Darstellung ab. Zwar ist diese von der Intensität, die sie in der "Millennium"-Trilogie offenbart hat, ist diese Rolle weit entfernt. Dennoch hinterlässt auch ihr Porträt einer Mutter, die für den Schutz ihres Sohnes bis zum Äußersten gehen würde, einen sehr starken Eindruck. Kristoffer Joner, der zuletzt in dem Drama "King of Devil`s Island" zu sehen war, bildet als liebenswerter Verkäufer Helge einen ruhigen Gegenpol der zu bisweilen arg hysterischen Anna, wodurch aber auch ihre Angst und ihre vermeintlichen Wahnvorstellungen sogar noch intensiviert werden.

Langsam und mitunter vielleicht etwas zu gemächlich zieht Pål Sletaune die Spannungsschraube an, um "Babycall" dann in einem äußerst konsequenten Finale gipfeln zu lassen. Das ist zwar ab einem gewissen Moment schon arg vorhersehbar, zumal es gleich in der ersten Szene angedeutet wird. Doch gelingt es Sletaune sehr gut, der letzten Szene eine enorme Intensität zu verleihen, die einige der dramaturgischen Hänger schnell wieder vergessen macht. Denn da das Ende derart stark und, obwohl es nur bedingt überraschend daher kommt, schockierend geraten ist, hinterlässt es auch den größten Eindruck beim Zuschauer, der sich dann nur noch wenig über die vorangegangenen Längen stören dürfte.

"Babycall" hat einige deutliche Schwächen, ist aber unterm Strich noch ein guter Psycho-Thriller, der dank sehr guter Darsteller und seiner stets bedrohlich-düster wirkenden Inszenierung sehr gut zu unterhalten weiß. Wer dramatische Thrillerkost aus dem Norden schätzt, der ist bei diesem Psycho-Drama sehr gut aufgehoben. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

  • Babycall
  • Babycall
  • Babycall
  • Babycall
  • Babycall
Kino Trailer zum Film "Babycall (Norwegen/Schweden/Deutschland 2011)"
Loading the player ...