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Beginners

Beginners

USA 2010 - mit Ewan McGregor, Christopher Plummer, Mélanie Laurent, Goran Visnjic ...

Filminfo

Originaltitel:Beginners
Genre:Drama, Komödie, Romantik, Tragikomödie
Regie:Mike Mills
Kinostart:09.06.2011
Produktionsland:USA 2010
Laufzeit:ca. 104 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.beginners-film.de

Nach dem Tod seiner Mutter erfährt Oliver (Ewan McGregor), dass sein Vater Hal (Christopher Plummer) schwul ist. Was er jahrelang unterdrückt hat, lebt er im Alter von 75 Jahren aus. In dem wesentlich jüngeren Andy (Goran Visnjic) findet Hal seine große Liebe. Doch lange kann er sein neues Lebensglück nicht genießen, denn schon wenige Jahre später stirbt er an einem Krebsleiden. Oliver wird durch den Tod seines Vaters völlig aus der Bahn geworfen. Er hat das Gefühl, dass er sein Leben ganz neu beginnen möchte, doch wie, das weiß er nicht. Als er die Schauspielerin Anna (Mélanie Laurent) kennen lernt, glaubt er, den Weg zum Glücklichsein gefunden zu haben. Doch Veränderung ist manchmal schwieriger, als man glaubt...

Mit "Beginners" hat Regisseur Mike Mills ("Thumbsucker") einen sehr persönlichen Film abgeliefert. Das Outing seines Vaters nach dem Tod der Mutter und der Wille, auch im Alter noch das Leben völlig zu verändern hatte in Mills die verschiedensten Gefühle wachgerufen, die er nach dem Krebstod seines Vaters in einem Drehbuch verarbeiten wollte, in dem festen Glauben daran, aus seiner ganz intimen Geschichte etwas Universelles schaffen zu können. Dass Mills sehr viel Liebe und Leidenschaft in den Film gesteckt hat, ist "Beginners" in jedem Moment anzumerken. Der Film wirkt auf bezaubernde Art authentisch und extrem emotional.

Die erste Reaktion, die nicht nur von mir, sondern auch von vielen Kollegen nach der Pressevorführung zu hören war, war: "Ein wunderschöner Film – ich kann nur nicht genau sagen, warum". Es ist nicht die verschachtelte Erzählweise, die immer wieder zwischen der aufkeimenden Liebe zwischen Oliver und Anna und den Erinnerungen Olivers an seinen Vater hin und her wandert, die dem Film seine einzigartige Atmosphäre verleiht. Es ist nicht die zarte Musik oder das wunderbare Drehbuch. Es sind auch nicht die großartigen Darsteller oder die originelle Art, auf die Oliver mit Arthur (Cosmo), dem Hund seines verstorbenen Vaters kommuniziert. Es sind nicht die schönen Bilder, die Kameramann Kasper Tuxen auf die Leinwand gezaubert hat. Vielmehr ist es die mit sensibler Hand und ganz viel Herz vollzogene Kombination des Ganzen und das Gefühl von Aufbruch und Neubeginn, das der Film vermittelt.

Nicht nur, dass "Beginners" ohne auch nur einen Hauch von Kitsch auskommt, der kleine Film versucht auch nicht, wie so manch andere Independent-Produktion, angestrengt "anders" oder schräg zu sein. Der Inszenierung haftet eine angenehme Leichtigkeit an, die sich auch in den traurigen Momenten durch eine lebensbejahende Schönheit bemerkbar macht. Das sehr persönliche Drehbuch, das viele persönliche Erlebnisse und Eindrücke von Mills mit fiktiven Momenten vermischt, wird von drei großartigen Darstellern zum Leben erweckt. Christopher Plummer mag auf den ersten Blick dabei die eindrucksvollste Leistung abzuliefern. Seine Darstellung ist liebenswert, berührend und wahrhaftig zugleich. So sehen Oscar-reife Leistungen aus. Doch Ewan McGregors sehr zurückhaltendes Spiel ist vielleicht etwas unauffälliger, aber deshalb nicht weniger beeindruckend. McGregor nimmt sich hier völlig zurück, lässt sich von den Worten des Drehbuchs tragen und offeriert so eine seiner besten Leistungen überhaupt. Dass die Chemie zwischen ihm und der wieder einmal wundervollen Mélanie Laurent ("Inglourious Basterds", "Keine Sorge, mir geht`s gut") auf den Punkt stimmt, ist da eigentlich nur noch das letzte I-Tüpfelchen, das aus dieser Tragikkomödie ganz bezauberndes Schauspielkino der besonders exzellenten Art macht.

"Beginners" mag mit seiner ruhigen, etwas extravaganten Erzählform nicht jedermanns Sache sein. Mills Film ist eben keine Mainstreamware, kein massentaugliches Popcorn-Kino, sondern ein kleines, sehr intimes Filmjuwel. Auch wird wohl nicht Jeder die Lobeshymnen, die ich hier von mir gegeben habe, nachvollziehen können. Denn auch wenn der Film rein objektiv betrachtet handwerklich einfach gut ist, so ist seine emotionale Wirkung, die bei mir eben sehr hoch war, eine rein subjektive Angelegenheit. Dennoch kann mit gutem Gewissen behauptet werden: wer amerikanisches Independent-Kino mag und darauf hofft, im Kino einmal wieder auf eher ungewöhnliche Art emotional berührt zu werden, der sollte sich "Beginners" auf keinen Fall entgehen lassen. Absolut empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Beginners (USA 2010)"
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