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Bel Ami

Bel Ami

Großbritannien/Frankreich/Italien 2011 - mit Robert Pattinson, Uma Thurman, Kristin Scott Thomas, Christina Ricci, Colm Meany ...

Filminfo

Originaltitel:Bel Ami
Genre:Drama
Regie:Declan Donnellan & Nick Ormerod
Kinostart:03.05.2012
Produktionsland:Großbritannien/Frankreich/Italien 2011
Laufzeit:ca. 102 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.belami.studiocanal.de

Wer in einer erfolgreichen Filmreihe wie der Adaption der "Bis(s)"-Bücher von Stephenie Meyer mitspielt, muss damit rechnen, immer wieder mit einer Rolle in Verbindung gebracht zu warden. Und so wird sich Robert Pattinson damit abfinden müssen, dass die Zuschauer zumindest in den nächsten Jahren immer Edward Cullen in ihm sehen werden, so sehr er sich auch in anderen Filmen darum bemüht, sich von dieser Rolle zu distanzieren. Auch wenn ihm das in "Remember me" oder "Wasser für die Elefanten" eigentlich ganz gut gelungen ist, reichte das in keinem Moment aus, um den beliebten Vampir vergessen zu machen. Nun versucht Pattinson mit "Bel Ami" einen noch deutlicheren Bruch mit der Erwartungshaltung seiner weiblichen Fans. Doch es ist gerade die extreme Bemühung, die ihn am Ende scheitern lassen.

"Bel Ami" entführt den Zuschauer ins Paris im Jahr 1890. Das Glück scheint dem mittellosen Georges Duroy (Pattinson) endlich einmal hold zu sein, als er Charles Forestier (Philip Glenister), einen Waffenbruder aus dem Krieg in Algerien, trifft und Georges mit dessen Hilfe einen Job bei einer liberalen Zeitung erhält. Dort soll er in einer Kolumne über die Erlebnisse eines jungen Soldaten schreiben. Da Georges aber vom Schreiben keinen blassen Schimmer hat, willigt er ein, dass ihm Forestiers schöne Gattin Madeleine (Uma Thurman) dabei unter die Arme greift. Und mit dieser Bekanntschaft schafft es der junge Mann auch, einen Fuß in die Tür zur Creme de la Creme der Pariser Gesellschaft zu bekommen. Indem er die Ehefrauen einflussreicher Männer umgarnt, will er seine Karriere schnell vorantreiben. Tatsächlich scheint ihm genau das auch zu gelingen. Doch mit dem Erfolg scheint auch Georges` emotionale Kälte zuzunehmen. Und das macht das Spiel, das er mit den Frauen spielt, umso gefährlicher…

Die neueste Verfilmung des berühmten Romans von Guy de Maupassant, der bereits mehrfach für Kino und Fernsehen adaptiert worden ist, markiert das Kinodebüt der beiden gefeierten Theaterregisseure Declan Donnellan und Nick Ormerod. Ihre Begeisterung für die Romanvorlage haben die Beiden in einer detailverliebten Ausstattung und großartigen Kostümen ausgelebt, mit deren Hilfe sie das späte 19. Jahrhundert auf der Leinwand zum leben erwecken. Mit dieser Ausstattung, der bekannten Vorlage und einem sehr guten Darstellerensemble, bei dem neben Uma Thurman besonders eine überraschend sinnliche Christina Ricci begeistern kann, sind die Vorraussetzungen für ein packendes Kostümdrama nahezu perfekt.

Doch trotz der vielen gelungenen Aspekte, die vielleicht sogar in der Überzahl sind, will "Bel Ami" nicht richtig funktionieren. Dies kann allerdings nur bedingt Hauptdarsteller Robert Pattinson angelastet werden. Auch wenn der Schauspieler bereits bewiesen hat, dass er mehr Talent hat, als er in "Twilight" zeigen darf, ist er für die Rolle des berechnenden Verführers einfach die falsche Besetzung. Es ist seinem Gesicht nahezu in jeder Sekunde anzusehen, wie sehr sich Pattinson um eine kraftvolle Performance bemüht. Zitternde Lippen, aufgerissene Augen, all das ist einfach zuviel des Guten. Vielleicht wäre er etwas glaubwürdiger in der Rolle, hätte er sein Spiel ein wenig zurück genommen. Doch so wirkt die Rolle einfach zu bemüht, die emotionale Kälte zu sehr gespielt, als das der Zuschauer sie Robert Pattinson abnehmen könnte.

Doch es ist eben nicht nur der fehlbesetzte Hauptdarsteller, der aus dem an sich prickelndem Drama ein eher fades Filmchen macht. Das größte Problem der Inszenierung ist, dass die Geschichte erschreckend belanglos erzählt wird. Dem Zuschauer fehlen Bezugspersonen, mit deren Schicksal man gerne mitfiebert. Es fehlt eine dramaturgische Spannung, die das gute Spiel der meisten Darsteller und die schönen Bilder zusammen hält. So ist "Bel Ami"  rein visuell ein echtes Vergnügen. Doch wer mehr braucht, als ein paar schöne Menschen in (und ohne) schmucken Kostümen, der wird das Kino wahrscheinlich enttäuscht verlassen. Daher gilt: trotz vieler guter Aspekte und einem extrem bemühten Hauptdarsteller leider nur sehr bedingt sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Bel Ami (Großbritannien/Frankreich/Italien 2011)"
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