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Berliner Philharmoniker in Singapur – A Musical Journey in 3D

Berliner Philharmoniker in Singapur – A Musical Journey in 3D

Deutschland 2011 - mit Sir Simon Rattle und den Berliner Philharmoniker ...

Filminfo

Genre:Musikfilm
Regie:Michael Beyer
Kinostart:20.10.2011
Produktionsland:Deutschland 2011
Laufzeit:ca. 107 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.berlinerphilharmoniker3d-derfilm

Als James Cameron mit "Avatar" das 3D Kino revolutioniert hat, wurde den Kinobesuchern versprochen, dass diese Technik nun nicht mehr nur als Gimmick eingesetzt werden sollte, sondern dazu genutzt würde, ein völlig neues Seherlebnis zu etablieren. Doch nach zwei Jahren 3D-Offensive kann gesagt werden, dass in 90% aller Fälle 3D bislang eben doch nur ein oftmals sogar unnötiges Gimmick ist, das den Filmgenuss nur marginal erhöht und bis auf höhere Ticketpreise keinen echten Mehrwert zu bieten hat. Doch hier und da wagen sich Filmemacher auch an Experimente mit der 3D Technik, die zeigen, dass ein dreidimensionales Kinoerlebnis durchaus etwas ganz Besonderes sein kann. 

"Berliner Philharmoniker in Singapur – A Musical Journey in 3D" ist ein solches Experiment. An sich ist das Ganze Nichts besonderes. Der Zuschauer wohnt lediglich einer Aufführung der Berliner Philharmoniker unter Leitung des großartigen Sir Simon Rattle bei und lauscht dabei Gustav Mahlers "Symphony No. 1" und Sergei Rachmaninovs "Symphonic Dances, Op. 45". Was diesen Film für Klassikfans so besonders macht, ist, dass Filmemacher Michael Beyer das Konzert mit 3D Kameras festgehalten hat und so den Zuschauer direkt auf die Bühne transportiert. Er ermöglicht einen ganz besonderen Blick auf die Arbeit der Musiker, lässt durch gestochen scharfe Bilder die Leidenschaft im Gesicht Rattles spürbar werden. Es ist ein intensives Konzerterlebnis, das gerade für solche Zuschauer, die bislang keine Gelegenheit hatten, das renommierte Orchester live zu erleben, eine echte Alternative bietet. 

Gleichzeitig macht der Film aber auch deutlich, wo die Grenzen der 3D Technologie liegen. So sehr man auch das Gefühl haben mag, mittendrin dabei zu sein, so plastisch die Bilder auch sein mögen und so intensiv der 3D Effekt – das Live-Feeling einer echten Konzertaufführung kann auch die modernste Technik nicht imitieren. Man vergisst niemals, dass man hier nicht in einem Konzertsaal, sondern in einem Kino sitzt. Der Film ist zwar verdammt nah an der Wirklichkeit dran und offeriert einen ungewohnten Blickwinkel auf das Orchester und den Dirigenten, doch dennoch fehlt das gewisse Etwas, das einen Konzertbesuch so besonders macht. 

Dennoch ist "Berliner Philharmoniker in Singapur – A Musical Journey in 3D" für Klassikliebhaber absolut sehenswert, da der Konzertfilm nicht nur die Musik und die Arbeit des Orchesters auf ganz besondere Art würdigt, sondern auch, weil hier deutlich wird, dass die Möglichkeiten von 3D doch vielseitiger sind, als man beim aktuellen Angebot an 3D Filmen glauben möchte. Wer also ein Konzerterlebnis der etwas anderen Art sucht und dabei auch auf das besondere Live-Gefühl verzichten kann, dem kann diese musikalische 3D Erfahrung wärmstens ans Herz gelegt werden.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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