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Black Power Mixtape 1967 - 1975

Black Power Mixtape 1967 - 1975

USA/Schweden 2011 - mit Stokely Carmichael, Angela Davis, Erykah Badu, Harry Belafonte ...

Filminfo

Originaltitel:Black Power Mixtape 1967 - 1975
Genre:Dokumentarfilm
Regie:Göran Hugo Olsson
Kinostart:15.12.2011
Produktionsland:USA/Schweden 2011
Laufzeit:ca. 94 Min.
Webseite:blackpowermixtape.de

Mit der Dokumentation "Black Power Mixtape 1967 - 1975" kommt ein echtes Stück amerikanischer Zeitgeschichte in unsere Kinos. Der Film besteht ausschließlich aus Material, das von schwedischen Journalisten in den Jahren 1967 bis 1975 aufgenommen worden ist. Ziel der Journalisten war es, den Berichten über die Bürgeraufstands- und Revolutions-Bewegung der farbigen Bevölkerung in den USA auf den Grund zu gehen. Dabei gelang es ihnen, einige der wichtigsten Persönlichkeiten des Black Power Movement vor die Kamera zu bekommen. So gehören Gespräche mit Stokley Carmichael, Angela Davis, Bobby Seale oder Eldridge Cleaver und mitunter sehr persönliche Momente dieser Menschen zu den beeindruckenden Ergebnissen der Arbeit der schwedischen Journalisten. Zudem ist es ihnen gelungen, eine spannende, sehr tiefgehende und aufschlussreiche Momentaufnahme des Lebens der farbigen Bevölkerung einzufangen. Obwohl die Aufnahmen ein wichtiges gesellschaftspolitisches Dokument sind, verschwanden sie für über 30 Jahre in den Archiven.

Erst im neuen Jahrtausend wurde das 16mm Filmmaterial in den Kellern des Schwedischen Fernsehens wieder gefunden. Regisseur Göran Olsson hat das Material zu einer packenden Chronik zusammen geschnitten, die von prominenten Afro-Amerikanern wie Harry Belafonte, Melvin Van Peebles oder Erykah Badu kommentiert und mit neuer Musik vom "The Roots" Musiker Amir "Questlove" Thompson und Om`Mas Keith untermalt werden.

Auch wenn die Aufnahmen über 30 Jahre alt sind und sich oberflächlich gesehen nur mit der US-amerikanischen Geschichte beschäftigen, so verfügen doch die Inhalte und die Lehren, die der Zuschauer aus dem Gezeigten ziehen kann, leider eine hohe Aktualität und eine gewisse Universalität. Davon abgesehen ist "Black Power Mixtape 1967 - 1975" schlichtweg ein beeindruckendes Zeitdokument. Die Aufnahmen, die so lange in den Archiven verstaubt sind, sind gerade durch die Distanz, die von der schwedischen Perspektive auf die amerikanische Gesellschaftsstruktur ausgeht, von einer Offenheit und Ungeschöntheit, die dem Zuschauer auch einige vielleicht neue Fakten über die an sich bekannten Ereignisse liefert. So ist es etwa höchst interessant zu erfahren, dass Martin Luther King, eigentlich das Symbol für die afro-amerikanische Bürgerrechtsbewegung, bei Vielen innerhalb der schwarzen Bevölkerungsgruppe keinen so guten Stand hatte, da er in ihren Augen zu sanft und zu kompromissbereit den Weissen gegenüber gewesen sei.

"Black Power Mixtape 1967 - 1975" ist nicht nur spannende Geschichtsstunde. Der Film macht auch deutlich, dass es den Menschen anscheinend nicht verwährt ist, aus ihren Fehlern zu lernen. Die Ungerechtigkeiten, die hier dokumentiert werden, die wütend machen und schier unglaublich klingen, wiederholen sich seitdem überall auf der Welt in verschiedener Form immer und immer wieder. Doch vielleicht sind es ja kleine Dinge wie solch eine Dokumentation, die nach und nach dazu beitragen können, nicht nur den Menschen, die es ohnehin schon begriffen haben, die Augen zu öffnen. Eine spannende und wichtige Dokumentation, die man sich trotz des alten Materials und der daraus resultierenden Bildqualität durchaus im Kino ansehen kann. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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