Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | A Streetcat named Bob |
Genre: | Drama |
Regie: | Roger Spottiswoode |
Kinostart: | 12.01.2017 |
Produktionsland: | Großbritannien 2016 |
Laufzeit: | ca. 103 Min |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | www.facebook.com/BobderStreuner.Film |
Auch wenn es wie eine abgedroschene Floskel klingen mag, so ist es doch wahr, dass das Leben manchmal die schönsten Geschichten schreibt. Wie etwa im Fall des drogenabhängigen Straßenmusikers James, der durch die Begegnung mit dem Kater Bob einen neuen Sinn im Leben gefunden und letztendlich den Weg von der Straße geschafft hat. Nachdem diese Geschichte bereits in Buchform zum Bestseller avanciert ist, kommt nun die gelungene Verfilmung in unsere Kinos.
Luke Treadaway spielt darin die Rolle des James, der von seiner Sozialhelferin Val (Joanne Froggatt) die letzte Chance bekommt: eine kleine Wohnung, in der er bleiben darf, solange er clean bleibt. Das fällt James zunehmend schwer. Doch als plötzlich ein herrenloser Kater in dem kleinen Apartment auftaucht und so das Leben des jungen Mannes komplett auf den Kopf stellt, muss James plötzlich nicht mehr nur für sich selbst Verantwortung übernehmen. Der Kater, den er Bob tauft, weicht nicht mehr von seiner Seite und das ungleiche Duo wird zum Hit auf den Straßen Londons. Doch als Bob eines Tages verschwindet, droht James wieder in seine alten, selbstzerstörerischen Muster zu verfallen…
Alleine in Deutschland stand "Bob, der Streuner" ganze 27 Wochen auf Platz 1 der Bestsellerlisten. Leser, die dem liebenswerten Kater verfallen sind, sollten sich die Verfilmung seiner Geschichte nicht entgehen lassen. Schließlich spielt sich hier Bob selbst – und das mit wunderbarer Gelassenheit. Regisseur Roger Spottiswoode ("James Bond – Der Morgen stirbt nie") hat einen wirklich bezaubernden Familienfilm über eine ungewöhnliche Freundschaft inszeniert, der zwar einige wahre Ereignisse für die Massentauglichkeit des Films ein wenig abschwächt. Trotzdem muss gesagt sein, dass dies kein Film für Kinder ist. Wenn ein Bekannter von James an einer Überdosis stirbt oder er selbst seinen Körper entgiftet, dann ist das für kleine Zuschauer zu hart mitanzusehen. Sicherlich, der Kater ist niedlich und es gibt einige ganz bezaubernde, aber auch lustige Momente.
Doch es geht eben auch darum, dass Bob dazu geführt hat, dass James den harten Weg von den Drogen weg geschafft hat – und das muss eben auch mit einer gewissen Konsequenz gezeigt werden. Aber keine Angst: "Bob, der Streuner" ist kein deprimierendes Sozialdrama – auch wenn es einige durchaus düstere Szenen gibt. Vielmehr bietet die Bestsellerverfilmung echtes Wohlfühlkino mit einer sehr schönen Botschaft und einem tierischen Star, der nun wirklich allen die Show stiehlt! Katzenliebhaber, Fans des Buches und alle, die schöne Filme über besondere Freundschaften mögen, sollten sich diesen charmanten Film nicht entgehen lassen. Sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold