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Born to be Blue

Born to be Blue

Kanada/Großbritannien 2015 - mit Ethan Hawke, Carmen Ejogo, Callum Keith Rennie, Tony Nappo ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Born to be Blue
Genre:Drama
Regie:Robert Budreau
Kinostart:08.06.2017
Produktionsland:Kanada/Großbritannien 2015
Laufzeit:ca. 97 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.alamodefilm.de

1966: Chet Baker, einst als bester Jazz-Trompeter der Welt gefeiert, steht vor dem Abgrund. Noch sah alles danach aus, dass es mit ihm weiter bergauf geht, als er in einem Film über sein Leben mitspielen soll und er sich dann auch noch in seine Kollegin Jane (Carmen Ejogo), die seine frühere Ehefrau spielt, verliebt. Doch schon beim ersten Date kommt es zur Katastrophe: Chet läuft seinem ehemaligen Dealer über den Weg, der ihn brutal verprügelt. Im Krankenhaus dann die erschütternde Diagnose: ihm muss eine Zahnprothese eingesetzt werden, mit der er wohl nie wieder Trompete spielen kann. Das Filmprojekt platzt, sein ehemaliger Produzent lässt ihn fallen. Doch da ist auch noch Jane, die Chet neuen Lebensmut gibt. Mit ihr an der Seite kämpft er sich zurück ins Rampenlicht – doch seine inneren Dämonen wollen ihn einfach nicht loslassen…

"Born to be Blue" ist eine gute, aber auch recht konventionelle Künstlerbiografie. Der dramaturgische Aufbau erinnert doch stark an die unzähligen Biopics über Musiker, die in den letzten Jahren ins Kino gekommen sind. Was den Film ein wenig aus der Masse heraushebt, ist die Tatsache, dass die Geschichte von Chet Bakers tiefem Fall und sein harter Kampf zurück ins Rampenlicht wirklich faszinierend ist. Dass Ethan Hawke die schwierige Rolle mit Bravour meistert, macht den Film ebenfalls zu einem sehr einnehmenden Werk. Doch der Film hat auch mit ein paar nicht ganz so gelungenen Momenten zu kämpfen. Das Werk erinnert dabei selbst ein wenig an Jazz: es gibt sehr mitreißende, schöne Stellen und dann wird es plötzlich sehr sperrig und anstrengend.

Regisseur Robert Budreau zelebriert einige Szenen in extremer Langsamkeit, was zwar gerade bei den musikalischen Momenten durchaus reizvoll ist, was aber insgesamt den Erzählfluss immer wieder ausbremst. Zudem fehlt ihm in anderen, dramaturgisch vielleicht nicht ganz unwichtigen Momenten, die Zeit, sich diesen ausführlicher zu widmen. Das Resultat ist, dass der Film trotz einer gewissen Tiefe letztendlich zu oberflächlich bleibt, um einem sehr komplexen Künstler wie Chet Baker gerecht zu werden.

Zwar gelingt es Ethan Hawke recht gut, mit seinem fein nuancierten Spiel einige der Schwächen in der Inszenierung aufzufangen. Doch auch er kann nicht verhindern, dass einige anstrengende Längen und einige unausgereifte Momente den an sich sehr positiven Gesamteindruck ein wenig trüben. Doch auch, wenn das Biopic längst nicht so faszinierend und filigran ist, wie Chet Bakers Spiel auf der Jazztrompete, kann der Film Jedem, der sich für Jazz allgemein und insbesondere für Chet Baker interessiert, durchaus ans Herz gelegt werden. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Born to be Blue (Kanada/Großbritannien 2015)"
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