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Briefe an Julia

Briefe an Julia

USA 2009 - mit Amanda Seyfried, Vanessa Redgrave, Christopher Egan, Gael Garcia Bernal ...

Filminfo

Originaltitel:Letters to Juliet
Genre:Romantik, Komödie
Regie:Gary Winick
Kinostart:19.08.2010
Produktionsland:USA 2009
Laufzeit:ca. 105 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.briefe-an-julia.de

2010 ist ein gutes Jahr für Amanda Seyfried. Nachdem sie in diesem Jahr schon in "Chloe" und "Das Leuchten der Stille" überzeugen konnte, ist sie nun in der süßlichen Romanze "Briefe an Julia" von Regisseur Gary Winick ("30 über Nacht") erneut ein Lichtblick in einer eher altbackenen Inszenierung.

Seyfried spielt in dem Liebesfilm die aufstrebende Journalistin Sophie, die mit ihrem Verloben, dem passionierten Restaurantbesitzer Victor (Gael Garcia Bernal) nach Verona fliegt, in der Hoffnung, dort ein paar romantische Tage zu verbringen und dem Alltagsstress zu entfliehen. Doch kaum in Italien angekommen, lässt sich Victor mehr von der lokalen Küche, als von seiner Verlobten verführen. Diese begibt sich nun alleine auf eine Entdeckungstour durch die malerischen Straßen von Verona und entdeckt dabei an dem Haus, in dem Romeos Julia gelebt haben soll, auf ein wunderbar romantisches Ritual: hoffnungslos Verliebte hinterlassen in das Mauerwerk gesteckte Liebesbotschaften, die dann von einer Gruppe Frauen, die sich Julias Sekretärinnen nennen, beantwortet werden. Sophie ist sofort von dieser Tradition begeistert und bietet den Frauen ihre Hilfe an. Und so stößt sie auf einen beinahe fünfzig Jahre alten, im Mauerwerk vergessenen Brief, den eine Claire aus England einst dort hinterlassen hat. Claire schreibt von ihrer großen Liebe Lorenzo, den sie auf einer Studienreise kennen und lieben gelernt hat. Doch da dessen Eltern niemals einer Beziehung zwischen dem Italiener und der Engländerin zugestimmt hätten, hat Claire mit gebrochenem Herzen die Heimreise angetreten – natürlich nicht, ohne vorher einen Brief an Julia zu hinterlassen. Und der wird nun, fünf Jahrzehnte später, von Sophie beantwortet.

Womit Sophie nicht gerechnet hat: Claire (Vanessa Redgrave) reist mit ihrem Enkel Charlie (Christopher Egan) nach Verona, um sich auf die Suche nach ihrer verlorenen Liebe zu machen. Und während der versnobte Charlie so gar nicht begeistert davon ist, dass seine Großmutter einem Traum hinterher jagt, der nur traurig enden kann, willigt die romantische Sophie sofort ein, Claire dabei zu helfen, ihren Lorenzo wieder zu finden. Was sie noch nicht weiß: auch sie wird auf dieser Reise viel über die wahre Liebe lernen…

"Briefe an Julia" ist eine hemmungslos kitschige Liebesschnulze, die jedes noch so altmodische, abgenutzte Klischee bedient und am Ende auch nicht einen einzigen originellen Moment zu bieten hat. Und dennoch ist das Ganze einfach liebenswert, charmant und schön. So laden schon die wunderschönen Aufnahmen des sonnigen Italiens zum Träumen und Schwärmen ein. Und in dieser Szenerie versucht der Film gar nichts Anderes zu sein, als eine leichte Liebeskomödie ohne hohen Anspruch. Zugegeben, das Ganze ist schon etwas naiv und kitschig, doch eben auch zum Dahinschmelzen schön.

Zwar kann Amanda Seyfried mit der wie immer souverän und großartig agierenden Vanessa Redgrave nicht mithalten, als hoffnungslose Romantikerin macht die junge Schauspielerin ihre Sache verdammt gut. Christopher Egan, hierzulande am ehesten bekannt durch seine Rolle in dem Fantasy-Streifen "Eragon", spielt eine Rolle, die vor ein paar Jahren vielleicht noch Hugh Grant gespielt hätte. An dessen verschmitzen Charme kommt Egan zwar nicht annähernd heran, doch da die Chemie zwischen ihm und Seyfried stimmt, fällt das nur wenig negativ ins Gewicht.

"Briefe an Julia" ist ein Film für all jene Zuschauer, die im Kino einfach gerne hemmungslos schluchzen, schmachten und träumen und dafür nicht unbedingt originellste Ware benötigen, sondern sich auch mit Altbekanntem zufrieden geben. Sympathische Darsteller, eine traumhafte Szenerie und Romantik im Überfluß – all das macht Gary Winicks Liebesreigen absolut empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold