Veranstaltungen
Der ultimative Event-Guide für die Metropolregion FrankfurtRheinMain
Juli 2025
  • Mo
  • Di
  • Mi
  • Do
  • Fr
  • Sa
  • So
Brothers

Brothers

USA 2010 - mit Tobey Maguire, Jake Gyllenhaal, Natalie Portman, Sam Shepard ...

Filminfo

Originaltitel:Brothers
Genre:Drama
Regie:Jim Sheridan
Kinostart:26.01.2011
Produktionsland:USA 2010
Laufzeit:ca. 105 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.brothers-derfilm.de/
Der irische Regisseur Jim Sheridan ("Im Namen des Vaters") hat sich nach dem eher missglückten 50Cent Film "Get rich or die trying" an ein Remake von Susanne Biers preisgekrönten Drama "Brødre" gewagt. Zwar hält sich "Brothers" weitgehend eng an die Vorlage, ist aber Dank einiger eigener Elemente und der extrem starken Besetzung auch für Kenner des Originals ein mehr als sehenswertes Drama geworden. Captain Sam Cahill (Tobey Maguire) kann voller Stolz auf sein Leben blicken. Er hat mit Grace (Natalie Portman) eine liebende Frau an seiner Seite, ist glücklicher Vater zweier zauberhafter Töchter und wurde für seine Verdienste in der Armee bereits zwei Mal ausgezeichnet. Sein Bruder Tommy (Jake Gyllenhaal) ist da das genaue Gegenteil: Tommy lebt sein leben, ohne auf die Konsequenzen für sich oder für Andere zu achten. Gerade wurde er aus dem Gefängnis entlassen und hat für seine Zukunft keine echte Perspektive. Für Hank (Sam Shepard), den Vater der beiden ungleichen Brüder, zählt daher auch eigentlich nur Sam, der bei einem gemeinsamen Abendessen in seinen neuesten Einsatz nach Afghanistan verabschiedet wird. Als kurze Zeit später die Nachricht eintrifft, dass Sam bei einem Einsatz abgeschossen und für Tod erklärt worden ist, bricht gerade für Grace und Hank die Welt zusammen. Nur Tommy scheint über sich hinaus zu wachsen. Liebevoll kümmert er sich um seine Nichten und seine Schwägerin, die ihn bald mit ganz anderen Augen zu sehen beginnt. Doch dann geschieht das Unglaubliche: Sam kehrt, geschunden und psychisch labil, nach wochenlanger Kriegsgefangenschaft in seine Heimat zurück. Und die gerade neu gefestigte Familie wird durch Sams feindseliges und enorm selbstzerstörerisches Verhalten erneut auf eine harte Probe gestellt. Im Grunde wäre ein Remake dieser Geschichte nicht wirklich notwendig gewesen, gewinnt diese neue Version dem Original doch kaum neue Aspekte ab. Und dennoch hat auch Sheridans Version durchaus seine Daseinsberechtigung. Alleine das enorm starke Spiel von Tobey Maguire und Jake Gyllenhaal, die alleine optisch das perfekte Brüderpaar abgeben, macht den Kinobesuch lohnenswert. Es ist Sheridan aber auch hoch anzurechnen, dass er versucht, das sehr ernste und mitunter fast schon deprimierende Geschehen durch einige leichtere Momente aufzulockern. So wird der Zuschauer nicht von der inhaltlichen Schwere erschlagen, sondern bekommt ab und an auch die Möglichkeit, durchzuatmen, sich zurück zu lehnen und hier und da sogar ein wenig zu schmunzeln. Wer nun glaubt, dass die Intensität des Originals dadurch verwässert wird, irrt. Im Gegenteil: eben dadurch, dass nicht der gesamte Film von dramaturgischer Schwere dominiert wird, können die von Tristesse, Verzweiflung und Wut erfüllten Momente ihre Kraft noch sehr viel offensichtlicher und beinahe wirkungsvoller ausspielen. Dabei bleibt besonders Tobey Maguires auch offensichtliche körperliche Hingebung zu dieser schweren Rolle lange im Gedächtnis. Zugegeben, Wohlfühlkino sieht anders aus. Wer im Kino die Möglichkeit sucht, der Realität zu entfliehen oder einfach einmal zwei Stunden lang gut unterhalten zu werden, der wird sich mit "Brothers" eher schwer anfreunden können. Wer aber intensives, in jeder Hinsicht überzeugendes und in eindringlichen Bildern festgehaltenes Schauspielkino aus Amerika zu schätzen weiß, dem kann dieses sehr gute Remake auf jeden Fall empfohlen werden. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media: