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Camino De Santiago – Eine Reise auf dem Jakobsweg

Camino De Santiago – Eine Reise auf dem Jakobsweg

Schweiz 2015

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Dokumentarfilm
Regie:Jonas Frei & Manuel Schweizer
Kinostart:04.06.2015
Produktionsland:Schweiz 2015
Laufzeit:ca. 85 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.caminodesantiago-film.de/

Nicht erst seit dem großen Erfolg von Hape Kerkelings Pilger-Bestseller "Ich bin dann mal weg" erfreut sich der Jakobsweg großer Beliebtheit bei Menschen aus der ganzen Welt. Über 200.000 Pilger machen sich jedes Jahr auf den Weg, um von den Pyrenäen zum Jakobsgrab in Compostela in Galicien zu laufen. Die Beweggründe für diese oftmals schwere Reise sind dabei immer individuell und oft sehr persönlich. Nicht immer hat es etwas mit Religion zu tun. Oft ist es einfach die Sehnsucht, in einer immer schnelllebigeren Gesellschaft  wieder etwas zur Ruhe zu kommen oder inneren Seelenfrieden zu finden, die Menschen dazu bewegt, den gesamten Weg oder Teilstrecken zu laufen. Die Filmemacher Jonas Frei und Manuel Schweizer haben sich auf die Reise begeben, um den Jakobsweg, dessen Geschichte und die der Menschen, die ihnen begegnen, zu erkunden. Das Ganze haben sie in ihrem Dokumentarfilm "Camino De Santiago – Eine Reise auf dem Jakobsweg" festgehalten.

Das Ergebnis ist eine etwas zwiespältige Angelegenheit. Einerseits gibt es einige sehr schöne, stimmungsvolle Aufnahmen und mitreißende Szenen. In seinen besten Momenten kann der Film recht gut vermitteln, was es bedeutet, den Jakobsweg selbst zu erleben. Es ist aber auch interessant zu hören, wie die Menschen, die hier schon ewig wohnen, von den Pilgern leben und wie sich Investoren in der Region ausbreiten, um sich die stetig wachsende Popularität dieses Weges zu Nutze zu machen, damit sie Pilgern das Geld aus der Tasche ziehen können. Gerade diese kritischen Töne offenbaren das Potential, das in einer solchen Dokumentation liegt.

Doch dieses Potential wird leider kaum ausgenutzt. Die einzelnen Protagonisten, die hier interviewt werden, sind meist nur wenige Sekunden, höchstens aber ein paar Minuten zu sehen. Ihre Geschichten, so interessant sie auch sein mögen, werden daher nur angeschnitten und sehr oberflächlich behandelt. Dem Zuschauer bleibt gar keine Zeit, sich auf sie einzulassen und das nötige Interesse aufzubauen. Anstatt sehr viele kleine Geschichten zu erzählen, die keinen echten Eindruck hinterlassen können, wäre es sehr viel interessanter und sinnvoller gewesen, wenn der Film drei oder vier Protagonisten über den gesamten Weg hinweg gefolgt wäre. Dann wäre auch die Wirkung, die eine solche Reise auf die Menschen haben kann, besser nachvollziehbar gewesen. Und das große Finale wäre dann vielleicht auch wirklich richtig emotional gewesen. So aber sind es nur ein paar hübsche Bilder von glücklichen Menschen, zu denen man als Zuschauer allerdings keinerlei Bezug hat.

Ein weiteres Problem des Films ist sein Schnitt. Die Übergänge wirken oft sehr abrupt, wobei der Ton oft dann schon runter gedreht wird, wenn gerade noch jemand am erzählen ist. Insgesamt fühlt man sich gerade bei den Szenenübergängen an Reisereportagen aus dem Offenen Kanal erinnert. Das wirkt einfach nicht besonders professionell und schon gar nicht wie ein richtiger Kinofilm.

"Camino De Santiago – Eine Reise auf dem Jakobsweg" hat einige sehr positive Aspekte, von der Thematik über die erkennbaren Ambitionen bis hin zu einigen schönen Bildern. Doch die Umsetzung kann leider nur bedingt überzeugen. Wirkt der Film in seinen besten Momenten spannend, unterhaltsam und mitreißend, muten viele andere Momente einfach nur belanglos und fade. Wirklich emotional berühren kann der Film nicht. Das ist den Spielfilmen "Der Weg" von Emilio Estevez oder auch "Saint Jaques –Pilgern auf Französisch" deutlich bessergelungen. Und deshalb gibt es auch nur für solche Zuschauer, die ein enorm großes Interesse am Jakobsweg haben und einfach alles darüber sehen möchten noch ein: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Camino De Santiago – Eine Reise auf dem Jakobsweg (Schweiz 2015)"
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