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Casting

Casting

Deutschland 2017 - mit Andreas Lust, Judith Engel, Milena Dreissig, Nicole Marischka ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Komödie
Regie:Nicolas Wackerbarth
Kinostart:02.11.2017
Produktionsland:Deutschland 2017
Laufzeit:ca. 94 Min
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.casting-der-film.de/

Die Vorbereitungen für den Dreh eines Fernsehfilms laufen auf Hochtouren. Der Drehplan ist fertig, die Sets gebaut, es kann eigentlich jeden Moment losgehen. Zu dumm nur, dass Regisseurin Vera (Judith Engel) noch keine Hauptdarstellerin gefunden hat. Es kommen die besten Schauspielerinnen der Branche zum Casting, doch für Vera ist die Idealbesetzung einfach nicht dabei. Während die Produzenten immer nervöser werden und auch bei der Crew mehr und mehr die Nerven blank liegen, freut sich Gerwin (Andreas Lust), der sein Geld als Probe-Anspielpartner verdient, über die zusätzliche Arbeit…

"Casting" ist ein satirischer Blick auf das Filmgeschäft, aber auch ganz allgemein auf das Thema Selbstvermarktung. Die weitgehend improvisierte Komödie von Nicolas Wackerbarth zeigt auf amüsante Art, was geschieht, wenn übergroße Egos aufeinandertreffen oder wenn gekränkte Eitelkeit und der Hang zur Selbstdarstellung miteinander im Clinch liegen. Wenn einer berühmten Schauspielerin, der die Rollen eigentlich nachgeworfen werden, klar gemacht werden muss, warum die Regisseurin darauf besteht, dass sie sich dem verhassten Castingprozess unterzieht oder wenn einer anderen mit möglichst vielen unverfänglichen Komplimenten vermittelt werden soll, warum sie für das Casting eine Perücke tragen muss, dann entsteht eine an sich sehr unangenehm aufgeladene Stimmung, die sich aber durch leichte Überspitzung humorvoll entladen kann.

Und immer wieder fragt man sich als Zuschauer: Wo fängt für die zum Vorsprechen geladenen Darstellerinnen das Schauspielen an. Erst beim eigentlichen Casting oder schon beim Betreten des Studios? Was ist echt und was ist inszeniert? Das ist insgesamt unterhaltsam und mitunter sehr amüsant, streckenweise aber auch recht anstrengend anzusehen. Das improvisierte Spiel soll ja eine gewisse Echtheit suggerieren, wirkt aber genau dadurch in vielen Momenten zu gekünstelt und bemüht. Das fällt zu Beginn noch nicht wirklich negativ auf. Aber je mehr die Ereignisse eskalieren, desto mehr verschwindet das Gefühl von authentischem Spiel, wodurch das Ganze irgendwie seinen Reiz verliert.

Wer vorhat, beim Film oder beim Fernsehen zu arbeiten, der sollte sich "Casting" lieber nicht ansehen. Denn hier wird das Bild einer Alptraumfabrik gezeichnet, eines Jahrmarkts der Eitelkeiten, in dem wirklich nur gespielt und geblendet wird, was das Zeug hält. Dass dies trotz einiger Schwächen recht amüsant und bissig daher kommt, führt dazu, dass der Film unterm Strich ein "Sehenswert" absolut verdient hat.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Casting (Deutschland 2017)"
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