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Cherry – Wanna Play? – Blu-Ray

Cherry – Wanna Play? – Blu-Ray

USA 2012 - mit Ashley Hinshaw, Lili Taylor, Jonny Weston, James Franco, Heather Graham, Dev Patel ...

Filminfo

Originaltitel:About Cherry
Genre:Drama
Regie:Stephen Elliott
Verkaufsstart:10.05.2013
Produktionsland:USA 2012
Laufzeit:ca. 105 Min
FSK:ab 16 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch, Englisch (DTS HD-Master Audio 5.1)
Untertitel:Deutsch
Bildformat:16:9 (1.85:1)
Extras:Interview, Entfernte Szenen, Trailer
Regionalcode:B
Label:Koch Media
Amazon Link : Cherry – Wanna Play? – Blu-Ray

Inhalt: Die junge Angelina (Ashley Hinshaw), hat genug von ihrem Leben in der Kleinstadt. Der Job in einer Wäscherei, ihre ständig betrunkene Mutter (Lili Taylor), deren aufdringlicher Lebensgefährte und die Verantwortung, die sie für ihre kleine Schwester Jojo (Maya Raines) übernehmen muss, all das wird ihr einfach zu viel. Darum lässt sie sich darauf ein, Nacktfotos von sich machen zu lassen. Mit dem Geld, das sie damit verdient hat, zieht sie gemeinsam mit ihrem guten Freund Andrew (Dev Patel) nach San Francisco. Hier hofft sie, völlig neu anfangen zu können und gutes Geld zu machen. Doch als Bedienung in einem Strip-Club verdient sie längst nicht genug, um sich das Leben ermöglichen zu können, von dem sie in ihrer Heimatstadt geträumt hatte. Und so entschließt sie sich auf Anraten einer Kollegin dazu, sich als Pornodarstellerin zu versuchen. Und tatsächlich scheint sich das Blatt für Angelina nun zu wenden. Ihre Regisseurin Margaret (Heather Graham) ist vom ersten Augenblick begeistert von ihrer natürlichen Schönheit und ihrer unverkrampften Art. Und auch in der Liebe scheint es nach der Begegnung mit dem wohlhabenden Francis (James Franco) endlich zu klappen. Doch das Glück kommt mit einem Preis, den Angelina zu zahlen vielleicht nicht bereit ist…

"Cherry" entstand durch die enge Zusammenarbeit zwischen dem Schriftsteller Stephen Elliott und der Pornodarstellerin Lorelei Lee. Beide verbindet nicht nur eine Freundschaft, sondern auch ihre Kenntnisse der Industrie, der nicht unbedingt ein guter Ruf anhaftet. In ihrem gemeinsamen Drehbuch wollten Elliott und Lee eine Geschichte erzählen, die zeigen soll, dass es hier eben nicht nur die oft schon beschrieben Horror-Szenarien, sondern auch sehr positive Geschichten mit einem Happy End gibt. Dass es eben auch in der Porno-Industrie so etwas wie familiären Zusammenhalt oder Platz für Romantik gibt. Es ist sehr angenehm, dass diese Geschichte dann ohne den sonst üblichen moralischen Zeigefinger und angenehm unverkrampft erzählt wird, auch wenn eine etwas kritischere Darstellung des Porno-Geschäfts dem Film hier und da doch wünschenswert gewesen wäre.

Die Schwierigkeiten, mit denen sich Angelina konfrontiert sieht, entstehen daher auch nicht etwa bei ihrer Arbeit, sondern in ihrem persönlichen Umfeld. Die Familie ist kaputt und ihr Freund hat Schwierigkeiten mit ihrem Job, obwohl er sich zunächst noch sehr aufgeschlossen zeigt. Es ist dem Film immer wieder anzumerken, dass Stephen Elliott, der mit "Cherry" sein Regiedebüt abliefert, um Authentizität bemüht war. Sowohl der Look des Films, als auch der dramaturgische Aufbau der diversen Konfliktsituationen wirkt sehr realitätsnah. Zudem kann das Drama mit einer sehr guten Besetzung aufwarten, bei der insbesondere Ashley Hinshaw ("Chronicle", "LOL") als Angelina/Cherry einen sehr positiven Eindruck hinterlässt.

Trotz aller guten Ambitionen und positiven Aspekte kann "Cherry" nicht auf ganzer Linie überzeugen. Einige der Nebenfiguren wirken sehr schablonenhaft gezeichnet und so mancher Konflikt wird sehr oberflächlich abgehandelt. Besonders negativ fällt das bei der finalen Auseinandersetzung zwischen Angelina und ihrem besten Kumpel Andrew deutlich. Zwar ist klar, warum sich Angelina hier verletzt fühlt, doch ausgehend von der Intensität dieser Freundschaft, wie sie zuvor gezeigt worden ist, ist das Nachspiel dieses Streits dann doch etwas überzogen und für den Zuschauer unbefriedigend gelöst. Das eigentliche Ende, das noch eine für Angelinas Leben sehr drastische Veränderung mit sich bringt, kommt dann auch etwas gehetzt daher. Ohne zu viel verraten zu wollen, muss einfach gesagt werden, dass diese Wendung in der Geschichte zumindest aus Sicht von Angelina zu wenig vorbereitet worden ist, um wirklich glaubhaft erscheinen zu können.

"Cherry" ist unterm Strich ein in vielerlei Hinsicht gelungenes Drama mit guten und lobenswerten Ambitionen. Doch einige etwas flache Nebenfiguren, eine nicht unbedingt ausgefeilte Dramaturgie und der am Ende doch sehr einseitige Blick auf die Porno-Industrie verhindern, dass das Regiedebüt von Bestsellerautor Stephen Elliott in einer Liga mit vergleichbaren Werken wie "Boogie Nights" spielen kann. Dennoch: die gute Besetzung und einige sehr einnehmend inszenierte Szenen machen dieses Independent-Drama dann trotz seiner Schwächen doch noch: Sehenswert!

Bild + Ton: Das Bild der Blu-Ray ist absolut sauber und verfügt über eine sehr gute Bildschärfe und eine authentische Farbgebung. Auch kleinere Details kommen hier gut zur Geltung, wobei lediglich in sehr dunklen Szenen kleinere Qualitätseinbußen feststellbar sind. Der Ton bleibt trotz DTS-HD Master Audio 5.1 Abmischung weitgehend unspektakulär, was allerdings weniger an der Qualität, als an der sehr ruhigen und dialoglastigen Inszenierung liegt. Die Stimmen der Darsteller bzw. der Synchronsprecher klingen klar und kraftvoll aus den Boxen, kleinere Umgebungsgeräusche und der Soundtrack sorgen hier und da für ein wenig Bewegung im Surround-Bereich. Gut!

Extras: Die Blu-Ray bietet neben dem Trailer zum Film, weiteren Programmtipps des Anbieters und zwei kurzen geschnittenen Szenen (ca. 1:30 Min.) noch ein interessantes Interview mit Co-Autorin Lorelei Lee (ca. 19 Min.), die seit 13 Jahren selbst als Pornodarstellerin arbeitet. In dem nach einem Screening auf der Berlinale 2012 aufgenommenen Interview erzählt Lee, wie es dazu kam, dass sie mit Stephen Elliott das Drehbuch geschrieben hat und inwiefern eigene Erfahrungen in die Geschichte eingeflossen sind. Ein interessantes und sympathisches Gespräch, das eine gute Ergänzung zum Hauptfilm darstellt.

Fazit: "Cherry" ist ein Blick hinter die Kulissen der Pornoindustrie, der um Authentizität bemüht ist, seine hohe Ambitionen aber nicht immer auch in die Tat umsetzt. Einige Nebenfiguren bleiben sehr schablonenhaft gezeichnet und das Ende kommt etwas gehetzt daher. Dennoch kann das Regiedebüt des Schriftstellers Stephen Elliott mit seinem guten Darstellerensemble und einigen sehr starken Szenen punkten. Wie nah der Film tatsächlich an der Realität ist, erläutert die Co-Autorin Lorelei Lee im knappen, aber interessanten Bonusmaterial. Kein Vergleich zu "Boogie Nights", aber trotz seiner Schwächen durchaus noch sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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