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Chuck und Larry – Wie Feuer und Flamme

USA 2007 - mit Kevin James, Adam Sandler, Jessica Biel, Ving Rhames, Nick Swardson ...

Filminfo

Produktionsland:USA 2007
Webseite:movies.universal-pictures-internatio
Das Spiel mit Vorurteilen, Klischees und Stereotypen ist gerade im Bereich der Comedy ein gern gewähltes Mittel. Und im passenden Kontext kann das dann auch durchaus clever, komisch und entlarvend sein. Besonders dann, wenn es um die allseits gescholtene Doppelmoral der Amerikaner geht. Doch wenn das Spiel mit den Klischees selbst zum Klischee wird, geht der Schuss schnell nach hinten los... So geschehen in der neuen Komödie von Dennis Dugan ("Big Daddy") in der neben Adam Sandler auch "King of Queens" Star Kevin James auf der Leinwand zu sehen ist. In "Chuck und Larry – Wie Feuer und Flamme" spielen die beiden Komiker die Feuerwehrmänner Chuck Levine (Sandler) und Larry Valentine (James), deren Freundschaft auf eine ganz besonders harte Probe gestellt wird, als Witwer Larry erfährt, dass, solange er unverheiratet ist, seine Kinder nicht im Notfall durch seine Lebensversicherung abgesichert sind. Und der Schutz seiner Familie ist Larry absolut heilig – wie auch die Liebe zu seiner verstorbenen Frau. Deshalb kommt es für ihn natürlich nicht in Frage, wieder zu heiraten – zumindest keine Frau! Und so bittet Larry seinen Freund Chuck, dem er kürzlich erst das Leben gerettet hat, um einen ganz besonderen Gefallen. Er soll, natürlich nur auf dem Papier, Chucks neuer Lebensgefährte werden. Für den Frauenliebling und Vollzeit-Macho Chuck ist diese Vorstellung natürlich alles andere, als angenehm. Doch für seinen Freund Larry nimmt er dieses Opfer auf sich. Doch so leicht lassen sich die Behörden natürlich nicht hinters Licht führen und schnell wird ein Spitzel (Steve Buscemi) auf die Beiden angesetzt, der das Paar als Nicht-Homosexuelle Betrüger entlarven soll. Doch richtig kompliziert wird es erst, als Chuck und Larry Hilfe bei der Anwältin Alex (Jessica Biel) suchen, die Chucks Libido auf eine verdammt harte Probe stellt... "Chuck und Larry – Wie Feuer und Flamme" hat, nicht zuletzt wegen Kevin James, verdammt viel Potential. So gibt es ein paar wirklich köstliche Momente, die allerdings in erster Linie auf das Konto von Dan Aykroyd als Feuerwehr-Chief und Ving Rhames als Chuck und Larrys Kollegen Duncan gehen. Auch das Spiel mit sämtlichen Schwulen-Klischees ist gerade zu Beginn noch recht amüsant anzusehen. Doch spätestens dann, wenn der Film gegen Ende wieder auf die allzu politisch korrekte Schiene fährt und sich dabei quasi für jeden vorher gemachten Schwulen-Witz entschuldigt, wird klar, dass die Macher selbst von der verlogenen Doppelmoral infiziert sind, die sie mit einem Film wie diesem eigentlich anprangern sollten. Doch damit nicht genug: Statt den Humor auf einer eher subtileren Ebene von dem Talent der Darsteller leben zu lassen, verlässt sich Regisseur Duncan lieber auf völlig unnötige Fäkalwitze und auf den in einer Adam Sandler Komödie leider unvermeidbaren Gastauftritt des wie immer gar nicht komischen Rob Schneider. Spätestens hier verschenkt der Film jedes Potential und lässt den Zuschauer völlig unamüsiert im Kinosessel zurück. Dass dann doch immer mal wieder ein Gag ins Schwarze trifft und Jessica Biel in einer Szene zumindest das Blut der männlichen Zuschauer gehörig zum Kochen bringt, hilft da leider auch nicht mehr wirklich. Dass Adam Sandler das Talent hat, ein richtig guter Schauspieler zu sein, hat er erst kürzlich in "Die Liebe in mir" bewiesen. Und dass Kevin James nicht nur im TV, sondern auch im Kino witzig ist, das wissen Fans spätestens seit "Hitch". Warum also werden diese beiden Talente und das an sich vielversprechende Drehbuch derart verhunzt? Nur, um vielleicht eher den Massengeschmack zu treffen? Oder vielleicht, um nicht den Eindruck zu erwecken, hier doch so etwas wie subtile Gesellschaftskritik üben zu wollen? Die Antwort auf diese Fragen bleiben uns die Filmemacher leider schuldig. Die Antwort auf die Frage, ob "Chuck und Larry – Wie Feuer und Flamme" einen Kinobesuch lohnt, werde ich Ihnen dagegen gerne beantworten: Eher nicht! Für einen amüsanten DVD-Abend mag sich der Streifen ja durchaus anbieten, doch den Weg ins Kino sollten Sie sich lieber für einen besseren Film aufsparen. Originaltitel: I now pronounce you Chuck & Larry Regie: Dennis Dugan Länge: ca. 115 Min. FSK: ab 12 Jahren

Ein Artikel von Sebastian Betzold