College Vampires - DVD

Film: Die durchgeknallte Truppe aus den "College Animals"-Filmen (allerdings nicht Teil 3, der mit den ersten beiden Teilen nur den Namen gemein hat) ist zurück. Und dieses Mal verschlägt es Rusty (Oren Skoog) und Co. für ein Auslandssemester nach Rumänien. Doch die Hoffnung auf Dauer-Partys und sexy Girls wird schnell zerstört. Denn die Universität von Razvan war einst ein Vampir-Schloss, dem Sitz des blutrünstiger Grafen Radu (ebenfalls Oren Skoog). Und rechtzeitig mit Eintreffen der amerikanischen Austauschstudenten kommen auch die Blutsauger zurück nach Transylvanien. Doch damit nicht genug: Rustys Internetfreundin trägt ein unschönes Geheimnis mit sich herum, Pete (Patrick Cavanaugh) und Wong (Paul H. Kim) lassen keine Gelegenheit aus, um high zu werden und geraten dadurch in extreme Schwierigkeiten und Lynne (Jennifer Lyons) wird vom Geist von Radus Vampirfreundin besessen. Einzig die Vampirjägerin und Professorin Teodora Van Sloan (Musetta Vander) könnte den Blutsaugnern ein Ende setzen – wenn da nicht diese amerikanische Chaos-Truppe wäre…

Nachdem "College Vampires" zwei Jahre lang auf seine Veröffentlichung warten musste, kam der Film 2009 auf dem Höhepunkt der Vampir-Mania mit ungewöhnlich vielen Kopien (etwa 1000) in die US-Kinos. Dort versagte die Komödie auf ganzer Linie und konnte eines der geringsten Einspielergebnisse überhaupt für einen Film mit einer derart hohen Kopienzahl für sich verbuchen. Auf DVD und Blu-Ray ist das Werk dann auch auf jeden Fall besser aufgehoben, denn dass es einen Markt für Komödien dieses Kalibers gibt, steht völlig außer Frage, ganz gleich, was man nun von der Arbeit der Hillenbrand-Brüder halten mag.

Das Niveau des Films wird schnell etabliert, wenn sich Rusty sein bestes Teil im Laptop einklemmt, Pete und Wong sich ihre Drogen in den Allerwertesten stecken oder das Pferd, das die Austauschstudenten in ihrer Kutsche zur Vampir-Uni bringt, lautstark übelriechende Gase von sich gibt. Wer Gags auf diesem Level zu schätzen weiß, wird hier 90 Minuten lang voll auf seine Kosten kommen. Zugegeben, ein paar richtig gute Lacher hat der Film dann tatsächlich zu bieten – wobei einer der besten Scherze der Schere zum Opfer gefallen ist, wie die Extras beweisen. Doch insgesamt bleibt der fast vollständig in Rumänien gedrehte Film auf unterstem Humor-Niveau, das lediglich ab und an unerwartete Höhen erreicht.

Die ordentliche Optik und gute Kameraarbeit kann der Film auf jeden Fall auf seiner Plusseite für sich verbuchen. Doch letztendlich dürfte das den Fans egal sein. Denn sie wollen möglichst viele Gags, die sich um Sex und den Konsum bewusstseinsverändernder Substanzen drehen und ein paar attraktive, möglichst leicht oder gar nicht bekleidete Damen sehen. Und genau das bekommen sie dann bei den "College Animals" auch geboten. Daher gilt: Nur für Fans!

Bild + Ton: Das Bild weist eine erstaunlich hohe Detailschärfe, eine angemessene Farbmischung und ordentliche Schwarzwerte auf und ist zudem frei von Verschmutzungen jeder Art. Der Ton dagegen bleibt weitgehend unspektakulär, wobei die Dialoge in der deutschen Sprachfassung etwas frontlastiger klingen, als in der harmonischer abgemischten Originalfassung. Gut!

Extras: Neben einigen geschnittenen und erweiterten Szenen, darunter auch ein alternativer Anfang und ein leicht verändertes Ende, die wahlweise mit Audiokommentar der Macher angesehen werden können, befinden sich noch ein Gag Reel, ein mit knapp 1:30 Minuten extrem kurzer Blick hinter die Kulissen, sowie etliche Trailer auf der DVD. Nicht wirklich umwerfend. Dazu kommt noch ein Audiokommentar der beiden Regisseure und den Darstellern Oren Skoog, Jennifer Lyons und Musetta Vander. Was den leider nicht untertitelten Kommentar durchaus hörenswert macht, ist, dass die Macher ihren Film für sehr viel besser halten, als er dann eigentlich ist und so unfreiwillig für einige wirklich unglaublich komische Äußerungen sorgen, was schon damit beginnt, dass sie ihre animierte Eröffnungssequenz mit "South Park" vergleichen. Doch das ist nur der Anfang…

Fazit: "College Vampires" ist eine zotige Komödie der besonders flachen Art, die zwar hier und da ein paar nette Gags zu bieten hat, sich aber zu sehr auf Witzchen unterhalb der Gürtellinie konzentriert, um jemals auch nur in die Nähe von etwas Ähnlichem wie Niveau kommt. Allerdings gibt es genügend Fans, die von solchen Filmen gar nicht mehr erwarten und an Vorgängern der "College Animals"-Filme ihren Spaß hatten. Für genau solche – aber auch wirklich nur für solche - Zuschauer ist der Film dann auch durchaus empfehlenswert.

Ein Artikel von Sebastian Betzold