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Computer Chess

Computer Chess

USA 2013 - mit Patrick Riester, Myles Paige, James Curry, Robin Schwartz, Wiley Wiggins ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Computer Chess
Genre:Komödie, Dokumentarfilm
Regie:Andrew Bujalski
Kinostart:07.11.2013
Produktionsland:USA 2013
Laufzeit:ca. 95 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.rapideyemovies.de

Seitdem es Computer gibt, gibt es auch Menschen, die sie dahingehend programmieren, dass man gegen sie Schach spielen kann. Schon in den frühen 1980ern haben sich regelmäßig ambitionierte Programmierer zu Kongressen getroffen, um dort mit ihren Schachprogrammen gegen professionelle Spieler anzutreten. Was passiert, wenn solche Nerds auf eine Gruppe esoterischer Selbstverwirklicher treffen, wenn die Computer nicht so wollen, wie ihre Programmierer oder wenn inmitten der Gruppe vornehmlich männlichen Computerspezialisten plötzlich eine Frau auftaucht, das dokumentiert der Film "Computer Chess".

Aufgemacht wie eine Dokumentation offenbart der in Schwarzweiß auf Video gedrehte Film schnell seinen inszenierten Charakter. So ist etwa das Filmteam bei der Arbeit zu sehen und es gibt zahlreiche zu perfekte Schnitte zwischen zwei sich unterhaltenden Personen, die so bei einer echten Dokumentation so einfach nicht möglich wären. Dennoch vergisst man als Zuschauer gerade zu Beginn immer wieder, dass es sich nicht um ein reales Zeitdokument aus den 80ern handelt. Die Ausstattung, Frisuren, Klamotten, all das haben die Macher mit absoluter Genialität auf den Punkt gebracht.

Wenn sich die Teilnehmer des Kongresses zu Beginn gegenseitig beschnuppern, ihre riesigen Anlagen aufbauen, nur um sich dann kleinen Programmierungsfehlern geschlagen zu geben, dann verfügt das gerade durch den konsequenten Retro-Look über ein sehr hohes Unterhaltungspotential. Doch schnell offenbart der Film, dass er auch noch eine andere, sehr skurrile Seite hat, die im weiteren Verlauf mehr und mehr die Oberhand gewinnt. Alles beginnt damit, dass ohne eine weitere Begründung gezeigt wird, dass sich in dem Kongresshotel eine erstaunlich hohe Anzahl an herrenlosen Katzen tummeln – eine Tatsache, die von den Gästen ohne große Verwunderung als scheinbar völlig normal akzeptiert wird. Doch normal ist etwas anderes.

Auch die esoterische Gruppe, die sich hier an Wiedergeburtsriten versucht, ein Ehepaar, das einen jungfräulichen Programmierer zu einem Dreier einlädt oder der Kongressteilnehmer, der verzweifelt nach einem Schlafplatz sucht, lässt "Computer Chess" immer weniger wie eine Dokumentation und immer stärker wie einen sehr merkwürdigen Trip anmuten. Und spätestens nach dem Finale, an dem David Lynch sicherlich seine Freude haben dürfte, wird sich auch der letzte Zuschauer fragen, was die Filmemacher geraucht haben, um auf eine solche Idee zu kommen.

Dadurch hat sich der Film immerhin das Prädikat verdient, etwas ganz Besonders fernab des Mainstreams zu sein. Doch gleichzeitig wird das Independent-Werk dadurch auch für viele Zuschauer extrem sperrig und anstrengend, wodurch natürlich auch der anfängliche Unterhaltungswert verloren geht. Daher sollte unbedingt nicht nur ein Faible für Retro-Look und Schachcomputer, sondern auch eine Vorliebe für Filmstoffe der besonders schrägen Art bestehen, um "Computer Chess" voll und ganz genießen zu können. Denn nur dann gilt für dieses sehr ungewöhnliche Werk: durchaus sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Computer Chess (USA 2013)"
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