Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Blithe Spirit |
Genre: | Komödie |
Regie: | Edward Hall |
Kinostart: | 22.07.2021 |
Produktionsland: | Großbritannien 2020 |
Laufzeit: | ca. 99 Min. |
FSK: | ab 6 Jahren |
Webseite: | www.kochfilms.de |
Der Schriftsteller Charles Condomine (Dan Stevens) leidet unter einer fiesen Schreibblockade. Eine Séance bei dem bekannten Medium Madame Arcati (Judi Dench) soll ihm Ideen für sein neues Buch liefern. Zu dumm nur, dass Madame Arcati versehentlich den Geist seiner verstorbenen Ex-Frau Elvira (Leslie Mann) aus dem Jenseits zurück ruft. Zunächst treibt die temperamentvolle Granddame ihrem Ex nahezu in den Wahnsinn. Doch nach und nach nähern sich die Beiden wieder an und Elvira hilft ihm sogar dabei, das nächste Drehbuch zu schreiben. Das gefällt Ruth (Isla Fisher), der neuen Frau von Charles, so gar nicht. Sie versucht alles, um Elvira ins Jenseits zurück zu bringen. Doch so leicht werden die Condomines den Geist nicht mehr los…
"Da scheiden sich die Geister" ist die neueste von zahlreichen Filmadaptionen des Theaterstücks "Fröhliche Geister. Eine unwahrscheinliche Komödie in 3 Akten" von Noël Coward. Die wohl bekannteste Adaption ist die 1945er Verfilmung "Geisterkomödie" mit Rex Harrison und Margaret "Miss Marple" Rutherford. Edward Hall, Regisseur der neuesten Version des Stoffes, versucht offensichtlich, seine Version im Stil klassischer Screwball-Komödien zu Inszenieren. Und streckenweise gelingt ihm das auch recht gut. Gerade das herrlich überzogene Spiel von Dan Stevens und Leslie Mann gehört zweifelsohne zu den Stärken des Films.
Allerdings gibt es auch zwei Probleme, die das Vergnügen deutlich trüben: Zum einen findet Hall nicht immer das richtige Tempo. Die Dialoge müssten streckenweise mit deutlich mehr Pfeffer und Elan serviert werden. Doch oft sorgen zu lange Pausen oder auch zu behäbig vorgetragene Dialoge dazu, dass der Wortwitz sich nicht richtig entfalten kann. Das zweite Problem ist, dass es Hall nicht gelingt, der Geschichte in seiner Version eine eigene Note zu verleihen oder ihr etwas Neues abzugewinnen. Der Film wirkt von vorne bis hinten altbacken. Das wäre an sich nicht wirklich schlimm, wenn die Inszenierung auch den Esprit klassischer Komödien einfangen könnte. Doch da dies zu oft nicht gelingt, funktioniert der Film als Ganzes einfach nur bedingt.
"Da scheiden sich die Geister" hat seine Momente, keine Frage. Und die etwas überdrehte Spiellaune des Ensembles macht durchaus Spaß. Doch unterm Strich bleibt diese Geisterkomödie weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Nette Unterhaltung, die aber einen Kinobesuch nicht unbedingt nötig macht. Nur mit Abstrichen sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold