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Dancing in Jaffa

Dancing in Jaffa

USA 2013 - mit Pierre Dulaine, Yvonne Marceau, Noor Gabai, Alaa Bubali ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Dancing in Jaffa
Genre:Dokumentarfilm
Regie:Hilla Medalia
Kinostart:09.01.2014
Produktionsland:USA 2013
Laufzeit:ca. 89 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.mfa-film.de

Mit seinen "Dancing Classrooms" hat der international bekannte Tänzer Pierre Dulaine ein Projekt geschaffen, durch das bislang über 400.000 Kinder nicht nur das Tanzen, sondern auch soziales Bewusstsein, Selbstvertrauen und den Abbau von Vorurteilen gelernt haben. Ein Erfolg, auf dem man sich eigentlich ausruhen könnte. Doch Dulaine hat noch einen ganz großen Traum. Er möchte in seine Geburtsstadt Jaffa zurückkehren, um dort israelisch-palästinensischen und israelisch-jüdischen Kindern gemeinsam das Tanzen beizubringen. Dadurch will er ihnen helfen, den Hass und das Misstrauen, das ihnen in dieser Stadt quasi in die Wiege gelegt wird, abzubauen. Ein Unterfangen, das von Vielen im Vorfeld schon als unmöglich betrachtet wird. Doch tatsächlich sind einige Schulen bereit, bei dem Projekt mitzumachen. Doch kann ein einzelner Mann nur mit Hilfe des Gesellschaftstanzes in gerade einmal zehn Wochen wirklich tief verwurzelten Hass und Vorurteile abbauen? Kann ein solches Projekt tatsächliche Veränderung bewirken?

In der Dokumentation "Dancing in Jaffa" begleitet Regisseurin Hilla Medalia den charismatischen Tänzer auf dieser sehr persönlichen und herausfordernden Reise. Dulaine, dessen Leben bereits in dem Spielfilm "Dance!" mit Antonio Banderas verfilmt worden ist, geht mit einem ansteckenden Enthusiasmus an ein Projekt heran, das eigentlich von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Schon in einem Gespräch mit einem Taxifahrer zu Beginn seiner Reise wird Dulaine klar, wie tief der Hass in den Bevölkerungsgruppen von Jaffa sitzt. Doch das entmutigt ihn nicht etwa. Für ihn ist klar, dass Veränderungen auch in so einer Umgebung möglich und vor allem nötig sind.

Bei seinen ersten Begegnungen mit den Kindern macht er zunächst Erfahrungen, die er wohl überall auf  der Welt machen würde, wenn Jungs und Mädchen zum ersten Mal miteinander tanzen sollen. Da wird gelacht, man hört immer wieder mal ein "Ihhh" oder ein "Mit dem/der will ich aber nicht tanzen". Alles ganz normal. Doch als er ihnen klar macht, dass er möchte, dass israelisch-palästinensische und israelisch-jüdische Kinder miteinander tanzen, dann wird er zunächst mit Reaktionen konfrontiert, die erschreckend und auch entmutigend sind. Wie er diesen anfänglichen Gegenwind in nur zehn Wochen in etwas wirklich Einzigartiges verwandelt, wie es ihm mit seiner ganz besonderen Art gelingt, Brücken zwischen Kindern und Erwachsenen zu bauen, ist einfach ganz wunderbar anzusehen.

Dass es Hilla Medalia geschafft hat, die wirklich sehr ernsthaften sozialen Probleme in Jaffa unterhaltsam und ohne allzu aufdringliche Betroffenheit zu verarbeiten, macht diese Dokumentation so empfehlenswert, auch wenn sich einige Szenen im Mittelteil doch etwas ziehen. Doch wann immer man das Gefühl hat, dass dem Film eine etwas straffere Inszenierung gut getan hätte, macht Pierre Dulaine dieses kleine Manko mit seiner einnehmenden und extrem sympathischen Art sofort wieder vergessen. Ihm ist es zu verdanken, dass man in einem Film, der den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern thematisiert, auch mal herzhaft lachen kann und das Kino mit einem Lächeln auf dem Gesicht und Hoffnung im Herzen verlassen darf. Und genau dafür gibt es dann auch ein mehr als verdientes: Absolut sehenswert!

 

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Dancing in Jaffa (USA 2013)"
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