Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Genre: | Thriller, Drama |
Regie: | Philipp Leinemann |
Kinostart: | 09.05.2019 |
Produktionsland: | Deutschland 2019 |
Laufzeit: | ca. 105 Min |
FSK: | ab 16 Jahren |
Webseite: | www.prokino.de |
Martin Behrens (Ronald Zehrfeld), Zentralasien-Experte beim Bundesnachrichtendienst, ist fest davon überzeugt, dass er mit seiner Arbeit die Welt ein Stückchen sicherer macht. Dass es dabei auch mal zu unschönen Nebenwirkungen kommt, das muss er einfach in Kauf nehmen. Diese Einstellung ändert sich aber drastisch, als seine heimliche Freundin, die Journalistin Aurice Köhler (Antje Traue) bei einem vermeintlichen Terroranschlag auf ein Münchener Café getötet wird. Als Martin herausbekommt, an welcher Story Aurice gerade recherchiert hatte, wachsen seine Zweifel an der Mission des BND. Je mehr er die Methoden seiner Vorgesetzten hinterfragt, desto tiefer gerät er in einen gefährlichen Strudel aus Intrigen, Machtmissbrauch und Korruption, bei dem die eigentliche Bedrohung nicht von außen zu kommen scheint…
Mit "Das Ende der Wahrheit" hat Regisseur Philipp Leinemann einen packenden Polit-Thriller inszeniert, der eindrucksvoll beweist, dass auch ohne viel Action und einem Mega-Budget intelligentes Spannungskino mit hohem Unterhaltungswert inszeniert werden kann. Das wirklich Bemerkenswerte dabei ist, dass eigentlich die meiste Zeit nur geredet wird – und trotzdem wirkt das Ganze nie, wie eine kleine TV-Produktion. Der Film spielt in einer Liga mit internationalen Polit-Thrillern, was nicht nur der atmosphärischen Kameraarbeit, sondern auch der cleveren Inszenierung, die von einem hochkarätigen Ensemble getragen wird.
Ronald Zehrfeld spielt absolut souverän und überzeugend. Dennoch ist es Alexander Fehling, der als schmieriger BND-Agent besonders herausragt. Aber auch die übrigen Schauspielerinnen und Schauspieler müssen sich vor den tollen Leistungen von Zehrfeld und Fehling nicht verstecken. Sie alle schaffen es, den ohnehin schon interessant und vielschichtig gezeichneten Charakteren eine zusätzliche Tiefe zu verleihen.
Zugegeben, einige Szenen sind arg dialoglastig und ziehen sich ein wenig in die Länge. Und man muss dem Geschehen schon sehr aufmerksam folgen, um die komplexe Story mit all ihren Wendungen verstehen zu können. Doch dafür wird man eben auch mit einem erstklassigen Thriller Made in Germany belohnt, der eindrucksvoll zeigt, dass sich Ereignisse aus dem Weltgeschehen nicht nur in schwerem Betroffenheitskino, sondern eben auch als intelligente Unterhaltung erzählen lassen. Absolut sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold