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Das Glück der grossen Dinge

Das Glück der grossen Dinge

USA 2012 - mit Julianne Moore, Alexander Skarsgard, Onata Aprile, Joanna Vanderham, Steve Coogan ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:What Maisie knew
Genre:Drama
Regie:Scott McGehee & David Siegel
Kinostart:11.07.2013
Produktionsland:USA 2012
Laufzeit:ca. 102 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.pandastorm.com

Von dem einstigen Glück ihrer Ehe ist für die Rock-Ikone Susanna (Julianne Moore) und den britischen Kunsthändler Beale (Steve Coogan) nur noch wenig übrig geblieben. Die meiste Zeit verbringt Beale im Büro oder im Ausland und sobald er zu Hause ist, fliegen zwischen ihm und seiner temperamentvollen Ehefrau die Fetzen. Die Leidtragende ist die gemeinsame sechsjährige Tochter Maisie (Onata Aprile). Obwohl ihr Kindermädchen Margo (Joanna Vanderham) versucht, das Kind so gut es geht abzulenken, wird Maisie immer tiefer in die Streitigkeiten hineingezogen. Die Situation eskaliert, als sich die Eltern trennen und ein Streit um das Sorgerecht entbrennt. Während Beale, der eine Beziehung mit Margo beginnt, die besseren Karten vor Gericht hat, versucht Susanna durch eine Spontanehe mit dem Barkeeper Lincoln (Alexander Skarsgard) ihre Chancen für den Erhalt des Sorgerechts zu verbessern. Maisie wird hin- und hergezogen und fühlt sich erst richtig glücklich, als sie von ihren Eltern aus beruflichen Gründen in der Obhut ihrer neuen Partner gelassen wird. Mit Lincoln und Margo erfährt das Mädchen Glück und Unbeschwertheit, was allerdings nicht von Dauer sein kann…

"Das Glück der grossen Dinge" ist die Adaption des Romans "Maisie " von Henry James. Die Geschichte des 1897 veröffentlichten Romans wurde in das New York der Gegenwart verlegt du auch anderweitig modernisiert. Die Filmemacher Scott McGehee und David Siegel, die bereits seit den 1990ern als Regie-Duo zusammen arbeiten, haben aus der Geschichte eine sehr sensible Familiengeschichte aus der Sicht eines Scheidungskindes erzählt. Dabei verzichten sie weitgehend auf den für solche Geschichten sonst üblichen Betroffenheitsduktus und verlassen sich lieber auf Realitätsnähe, dezente Ironie und eine ehrliche Charakterzeichnung.

Gerade davon profitiert der Film ungemein. Leicht hätten die von Julianne Moore und Steve Coogan gespielten Eltern zu klischeehaften Abziehbildern verkommen können. Doch das Drehbuch von Nancy Doyne und Carroll Cartwright und seine hervorragende Umsetzung durch die beiden Regisseure zeigen eben nicht nur die charakterlichen Schwächen dieser Figuren auf, sondern auch die große Liebe zu ihrem Kind, die allerdings von zu großen Egos und kaputtem Selbstwertgefühl ins Abseits gedrängt wird. Auf der anderen Seite stehen Lincoln, wunderbar gespielt von Alexander Skarsgard ("True Blood"), und Margo, die, wenn sie sich zusammen täten, die perfekten Eltern für ein Kind wie Maisie abgeben würden. Auch diese Figuren und ihre Entwicklung beschützt die Inszenierung vor jeder Form von Kitsch und Klischees.

Auch wenn die Geschichte ab einem gewissen Zeitpunkt absolut vorhersehbar auf ihr sentimentales, aber nicht übertrieben kitschiges Finale zusteuert, wirkt der Film angenehm unangepasst und unkonventionell. Das ist bestes amerikanisches Independent-Kino, das die perfekte Balance zwischen Unterhaltung und Anspruch, zwischen Humor und Drama findet. Doch der ganz große Pluspunkt, durch den "Das Glück der grossen Dinge" auch bleibenden Eindruck hinterlassen kann, ist die junge Hauptdarstellerin Onata Aprile, die mit großem Talent und einer erfrischenden Natürlichkeit jenseits der bei vielen Kindern zu übertriebenen Niedlichkeit eine wirklich großartige Leistung abliefert. Man sieht, wie sehr sich Maisie nach Harmonie sehnt und wie sie aufgrund der Streitereien ihrer Eltern langsam aber sicher ihre kindliche Unbeschwertheit zu verlieren droht. Eine tolle Leistung, die denen ihrer erwachsenen Co-Stars in Nichts nachsteht.

"Das Glück der grossen Dinge" behandelt ein nicht gerade schönes Thema auf sehr schöne Weise und macht so aus einem Scheidungs-Drama einen echten Wohlfühlfilm, ohne dabei die Thematik an sich zu verwässern oder die Folgen für Kinder zu verharmlosen. Wer amerikanisches Programmkino schätzt, der sollte sich dieses ganz besondere Familiendrama nicht entgehen lassen. Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Das Glück der grossen Dinge (USA 2012)"
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