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Das grüne Wunder – Unser Wald

Das grüne Wunder – Unser Wald

Deutschland 2012 - mit Benno Fürmann als Erzähler ...

Filminfo

Genre:Dokumentarfilm
Regie:Jan Haft
Kinostart:13.09.2012
Produktionsland:Deutschland 2012
Laufzeit:ca. 93 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.dasgruenewunder-derfilm.de

In Deutschland sind etwa 30 Prozent der Staatsfläche bewaldet. Das sind über 10.000.000 Hektar Laub- und Nadelwälder. Ein sehr weit verbreiteter Lebensraum also, über den allerdings gerade bei Stadtbewohnern recht wenig bekannt ist. Der Naturfilmer Jan Haft möchte dies nun mit seiner wunderbaren Dokumentation "Das grüne Wunder – Unser Wald" ändern. Zwischen 2005 und 2011 hat er mit seinem Team an 70 Drehorten in Deutschland, Österreich und Dänemark 250 Stunden Filmmaterial eingefangen, aus dem er eine knapp 90minütige Reise durch den Lebensraum Wald geschnitten hat. Von den Wipfeln der Bäume bis in die Tiefen der Böden wurden Pflanzen und Tiere mit verschiedenen Kameras beobachtet und aus Tarnzelten oder von Heißluftballons heraus gefilmt. Selbst gebaute Kameraschlitten auf Seilbahnen und Schienensystemen haben Aufnahmen ermöglicht, die dem Zuschauer in Zeitraffer, Normalgeschwindigkeit oder Zeitlupe wahrhaft einzigartige Bilder bieten.

Ob Ameisen, die ihren Bau mit Hilfe von gezielt verspritzter Säure vor Fressfeinden schützen, Fuchsjunge, die ihre Umgebung erkunden, Hummeln, die Mäuse aus ihren Höhlen vertreiben, um sich dort selbst anzusiedeln , Hirsche, die ihr Revier verteidigen oder Hirschkäfer, die nach verlorenem Zweikampf zu Futter für Schleimpilze werden, all das und noch viel mehr wird auf sehr unterhaltsame, packende Art mit sehr viel Liebe zum Detail und auch mit ein wenig Humor präsentiert. Benno Fürmann führt dabei als Erzähler durch das Geschehen. Auch wenn viele Bilder gar keine begleitenden Kommentare benötigt hätten, wirkt Fürmanns Stimme nie störend oder ablenkend.

Der Film liefert allerdings nur einen allgemeinen Einblick in den Lebensraum Wald. Es gibt keine spezifischen Informationen, etwa darüber, welche Tiere in welcher Region Deutschlands bzw. Europas vorkommen, welche Pflanzen eher in Laub-, welche vornehmlich in Nadelwäldern wachsen oder ob es innerhalb Deutschlands signifikante regionale Unterschiede beim Wald und seinen Bewohnern gibt. Auch wenn es hier sicherlich einige interessante Informationen zu vermitteln gegeben hätte, wirkt der eher allgemein und unspezifisch gehaltene Stil der Dokumentation nicht negativ. Im Gegenteil. Denn dadurch, dass das Ganze weniger wie ein nüchterner Lehrfilm anmutet, sondern eher wie ein aufschlussreicher und überraschender Spaziergang im Grünen, wird der Unterhaltungswert der Natur-Doku enorm gesteigert.

Und das ist insofern wichtig, da dem Film ohnehin schon das Schicksal droht, in der Masse der vielen Tier- und Naturdokumentationen der letzten Zeit unterzugehen. Denn auch wenn es darunter immer wieder qualitativ hochwertige und einfach nur wunderbare Filme gibt, so lässt das Interesse der Zuschauer an Werken dieses Genres leider immer mehr nach. Bleibt zu hoffen, dass "Das grüne Wunder – Unser Wald" wieder ein größeres Publikum in die Lichtspielhäuser locken kann. Denn die enorme Arbeit, die in dem Projekt steckt, die wunderbare Umsetzung und die faszinierenden Bilder machen es mehr als empfehlenswert, sich diesen Film auf einer großen Leinwand anzusehen. Am Besten planen Sie nach dem Kinobesuch gleich einen ausgedehnten Waldspaziergang ein. Denn Sie werden die heimische Flora nach dieser Dokumentation ganz bestimmt mit ganz neuen Augen sehen und viel bewusster wahrnehmen. Und dafür gibt es dann auch ein verdientes: absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Das grüne Wunder – Unser Wald (Deutschland 2012)"
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