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Das karmesinrote Blütenblatt – DVD

Das karmesinrote Blütenblatt – DVD

Großbritannien 2011 - mit Romola Garai, Chris O`Dowd, Gillian Anderson, Shirley Henderson, Richard E. Grant, Amanda Hale ...

Filminfo

Originaltitel:The crimson Petal and the White
Genre:Drama
Regie:Marc Munden
Verkaufsstart:30.03.2012
Produktionsland:Großbritannien 2011
Laufzeit:ca. 236 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Anzahl der Disc:2
Sprachen:Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel:Deutsch, Englisch
Bildformat:16:9 (1.78:1)
Extras:Interviews, Deleted Scenes
Regionalcode:2
Label:Polyband Medien
Amazon Link : Das karmesinrote Blütenblatt – DVD

Film: London zum Ende des 19. Jahrhunderts: William Rackham (Chris O'Dowd), ein wohlhabender Industriellensohn, träumt davon, einmal ein großer Schriftsteller zu werden. Dass ihm dafür das notwendige Talent fehlt, sieht William nicht. Doch so lange er an der Schriftstellerei festhält, bekommt er von seinem Vater kein Geld mehr, was dazu führt, dass William langsam aber sicher die finanziellen Mittel ausgehen. Als er eines Tages die betörende wie geheimnisvolle Prostituierte Sugar (Romola Garai) kennenlernt, verfällt er schnell dem Zauber der sinnlichen Frau. Um Sugar als seine alleinige Mätresse halten zu können, willigt William ein, das Schreiben aufzugeben und von nun an die Geschäfte in der Seifenfabrik seines Vaters zu leiten. Seine psychisch kranke Frau Agnes (Amanda Hale), die völlig zurückgezogen im gemeinsamen Haus lebt, bekommt von den Veränderungen im Leben ihres Mannes kaum etwas mit. Erst, als er beschließt, Sugar als Kindermädchen für Tochter Sophie ins Haus zu holen, ändert die junge Frau auch das Leben von Agnes drastisch, glaubt diese doch, in der Geliebten ihres Mannes ihren rettenden Schutzengel gefunden zu haben. Und das hat fatale Folgen... 

Basierend auf dem gleichnamigen Bestsellerroman von Michel Faber ist Regisseur Marc Munden mit seiner vierteiligen BBC-Adaption von "Das karmesinrote Blütenblatt" ein packendes wie verstörendes Drama gelungen, das zwar mitunter etwas anstrengend und deprimierend daher kommt, am Ende aber mit einer faszinierenden visuellen Umsetzung und starken Darstellern überzeugen kann. Unter den Schauspielern sticht besonders Romola Garai ("Abbitte") hervor, die als von Hass auf Männer zerfressene Sugar in dem naiven William die perfekte Möglichkeit sieht, ihrer tristen Existenz zu entfliehen, nur um feststellen zu müssen, dass sie ein Gefängnis gegen ein Neues getauscht hat. Dass sie sich ihrem Schicksal nicht einfach ergibt, sondern einen Plan schmiedet, der ihr Freiheit und ein einfach besseres Leben ermöglichen könnte, macht die gerade zu Beginn sehr geheimnisvolle Prostituierte zu der mit Abstand spannendsten Figur der Mini-Serie. Aber auch "Akte X"-Star Gillian Anderson als skrupellose Puffmutter und der aus der wunderbaren Comedy-Serie "The IT-Crowd" bekannte Chris O'Dowd hinterlassen bleibenden Eindruck. 

Ausstattung und Kameraarbeit sorgen dafür, dass gerade in der ersten Folge Dreck und Elend in den weniger schönen Gegenden Londons geradezu greifbar erscheint. Man meint, den Gestank auf den Straßen regelrecht riechen zu können, was vielleicht nicht wirklich angenehm ist, aber davon zeugt, welch hervorragende Arbeit die Macher hier geleistet haben. Dass allerdings Krankheit, Hass, Elend hier die vornehmende Rolles spielen und es nur wenige Momente gibt, die gemeinhin als "schön" bezeichnet werden könnten, macht diese fast vierstündige Adaption zu einer echten Herausforderung. Sich so lange nicht wirklich sympathische Figuren anzusehen, die entweder von Wut, oder aber von Krankheit langsam aufgefressen werden, ist nicht unbedingt ein Vergnügen. Wer sich darauf einstellt und sich bewusst dem oftmals eher deprimierenden Ganzen stellt, der wird aber mit einer clever konstruierten und streckenweise sehr fesselnden Geschichte belohnt, die aus der Masse eher farbenfroher Kostümdramen deutlich heraussticht. 

"Das karmesinrote Blütenblatt" ist also keine leichte Wohlfühlkost, keine Kostüm-Romanze für das Jane Austen Publikum, sondern eine düstere, provokante Geschichte über menschliche Abgründe, Verzweiflung und Rache. Und als solche ist diese Mini-Serie dann auch zweifelsohne sehenswert! 

Bild + Ton: Das in meist tristen Farben gehaltene Geschehen kommt Dank einer guten technischen Umsetzung stimmig zur Geltung. Wie gut die Farbgebung tatsächlich ist, wird besonders am Ende der zweiten Episode deutlich, wenn Sugar in einem Meer aus lila Lavendelblüten steht. Eine wunderbare Aufnahme. Ansonsten hinterlässt auch die Bildschärfe einen positiven Eindruck, der auch in den zahlreichen dunklen Momenten anhält. Der Ton ist sehr zurückhaltend, wird von Dialogen, Umgebungsgeräuschen und der dezenten Filmmusik bestimmt. Große Surround-Momente sollten auch in der deutschen Dolby Digital 5.1 Abmischung nicht erwartet werden. Insgesamt gibt es dafür ein verdientes: Gut! 

Extras: Das Bonusmaterial zur Mini-Serie befindet sich auf der ersten DVD. Zu sehen gibt es hier knapp 17 Minuten an sehr interessanten Interviews, in denen die Macher u.a. auf die Adaption des Romans, auf die Sets, die Ausstattung und die Kostüme eingehen. Als weiteres Extra bekommen Zuschauer noch etwa 7 Minuten an geschnittenen Szenen geboten. Gut! 

Fazit: "Das karmesinrote Blütenblatt" ist keine leichte Kost. Das Drama ist düster, Depressionen und Krankheiten dominieren das Geschehen. Doch die guten Darsteller und insbesondere die hervorragende Ausstattung, die den Schmutz und Dreck gerade in der ersten Folge geradezu spürbar macht, machen diese BBC-Bestselleradaption für Zuschauer, die sich auch gerne mal an Kostümdramen jenseits von Jane Austen Romantik wagen, durchaus sehenswert. Die gute technische Umsetzung und das nicht uninteressante Bonusmaterial schlagen zudem positiv zu Buche. Empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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