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Das Mädchen und der Künstler

Das Mädchen und der Künstler

Spanien 2012 - mit Jean Rochefort, Aida Folch, Claudia Cardinale, Götz Otto ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:El artista y la modelo
Genre:Drama
Regie:Fernando Trueba
Kinostart:25.12.2013
Produktionsland:Spanien 2012
Laufzeit:ca. 105 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.dasmaedchenundderkuenstler-film.

Frankreich im Jahr 1943: Nahe der spanischen Grenze lebt der alte Bildhauer Marc Cros (Jean Rochefort) mit seiner Frau Léa (Claudia Cardinale) in einem kleinen Dorf. Seine letzte Skulptur hat der Künstler schon vor längerer Zeit vollendet. Seitdem will ihm einfach Nichts mehr so recht gelingen. Zwei Kriege und das fortschreitende Alter haben dem 80jährigen die Unbefangenheit genommen, die er für seine Arbeit braucht. Doch dann taucht die junge Katalanin Mercè (Aida Folch) in dem Dorf auf. Auf der Flucht vor den Truppen Francos braucht sie ein Versteck, das ihr Léa ohne zu Zögern anbietet. Denn im Blick ihres Mannes hat sie sofort erkannt, dass Mercè die Muse sein könnte, die der alte Künstler so dringend benötigt. Wenn sie bereit ist, für ihn Modell zu stehen, darf sie in seiner Werkstatt wohnen. Die ungewöhnliche Zweckgemeinschaft einer Frau am Anfang ihres Lebens und eines Mannes, der sein Ende nahen sieht, verwandelt sich nach und nach in eine Freundschaft, die Beide nachhaltig verändern könnte…

In "Das Mädchen und der Künstler" behandelt der vielfach ausgezeichnete Filmemacher Fernando Trueba zahlreiche bedeutende Themen auf sehr zurückhaltende, fast schon meditative Weise. In kunstvollen Schwarzweiß-Bildern setzt sich die Geschichte mit dem Leben und dem Tod, mit Jugend und Alter, mit der Notwendigkeit von Kunst und mit der Suche nach der Schönheit in einer von Grausamkeiten dominierten Welt auseinander. Dabei sind es in erster Linie die Bilder, die diese Themen transportieren. Mit Dialogen hält sich der Film über weite Strecken sehr zurück. Es bedarf allerdings auch keiner Worte, wenn ein ausdrucksstarker Mime wie Jean Rochefort den Film trägt. Wenn der alte Künstler daran verzweifelt, dass es ihm nicht gelingen mag, die Schönheit, die Mercès nackter Körper ausstrahlt, in seiner Skulptur einzufangen, dann sagen seine Augen sehr viel mehr über die Gefühle dieses Mannes aus, als ausschweifende Dialoge das gekonnt hätten.

Allerdings fordert diese Form der Inszenierung dem Zuschauer auch immer wieder ein gewisses Maß an Geduld ab. Denn so schön die Bilder auch anzusehen sind, so faszinierend alleine das vom Leben gezeichnete Gesicht des großen Jean Rochefort auch ist, wirkliche Unterhaltung im klassischen Sinne bietet der Film nur marginal. Es gibt immer wieder kleine Momente, die für sich genommen mitreißend, bewegend, hier und da sogar ein klein wenig spannend oder humorvoll sind. Doch über weite Strecken regieren Stille und eine stark reduzierte Dramaturgie das Geschehen. Und darauf muss man sich als Zuschauer erst einmal einlassen, um dieses Drama voll und ganz genießen zu können.

Wie bei der Skulptur, die der Künstler im Verlauf des Filmes schafft, offenbart sich auch bei "Das Mädchen und der Künstler" selbst die ganze Schönheit erst am Ende, wenn das Werk als Ganzes betrachtet wurde. Wenn die Möglichkeit besteht, über das Gesehene zu reflektieren und über die verschiedenen Details nachzudenken, dann wird erst wirklich deutlich, dass Fernando Trueba weit mehr geschaffen hat, als eine Reihe künstlerisch wertvoller Bilder. Er hat in ihnen sehr essentielle Themen verarbeitet, wobei er die Analyse voll und ganz dem Zuschauer überlässt. Hier wird nichts zerredet und nichts bemüht abgehandelt. So kann der Zuschauer für sich selbst entscheiden, ob er den Film als rein visuelles Kunstwerk genießen möchte, oder ob er sich mit den darunterliegenden Themen weiter auseinandersetzt.

Kunstinteressiert und alle Liebhaber von anspruchsvoller, sehr ruhiger Arthaus-Kost werden hier auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen, ganz gleich, für welche Betrachtungsweise sie sich auch entscheiden mögen. Und dafür gibt es dann auch ein ganz klares: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Das Mädchen und der Künstler (Spanien 2012)"
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