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Das perfekte Verbrechen

USA 2007 - mit Anthony Hopkins, Ryan Gosling, Rosamund Pike, Embeth Davidtz ...

Filminfo

Produktionsland:USA 2007
Webseite:wwws.warnerbros.de/fracture/
Es besteht wohl kein Zweifel darüber, dass Hannibal Lecter die Paraderolle für Anthony Hopkins war. Zwar hat der beinahe 70jährige Ausnahmeschauspieler immer wieder bewiesen, dass er auch liebenswerte, charmante Charaktere sehr gut und glaubhaft verkörpern kann. Doch die intelligente, subtil verkörperte Bösartigkeit des kannibalischen Serienkillers ist und bleibt einfach ungeschlagen. Mit seiner Rolle in dem Thriller "Das perfekte Verbrechen" darf Hopkins nun wieder in eine ähnliche Figur schlüpfen und beweist, dass Hannibal Lecter nicht nur eine Ausnahme war. Ted Crawford (Hopkins) hat nahezu alles erreicht: er ist reich, beruflich erfolgreich und hat eine schöne, sehr viel jüngere Frau (Embeth Davidtz). Als er entdeckt, dass Jennifer eine Affäre hat, erschießt er sie kaltblütig. Doch was zunächst wie eine spontane Tat aus Leidenschaft aussieht, entpuppt sich schnell als ein perfekt durchgeplanter Mord. Doch ist Ted tatsächlich das perfekte Verbrechen gelungen? Willy Beachum (Ryan Gosling) sieht in dem Fall den perfekten Abschluss seiner Tätigkeit für den Bezirksstaatsanwalt (David Strathairn), bevor er in wenigen Tagen einen lukrativen Job bei einer großen Anwaltskanzlei beginnt. Doch schnell muss Willy erkennen, dass Ted seine jugendliche Arroganz und sein Verlangen nach Macht und Erfolg für seine Zwecke ausnutzt. Bei der Verhandlung stellt Crawford die Staatsanwaltschaft gekonnt bloß und gibt Willy so der Lächerlichkeit preis. Nicht nur, dass dieser kräftig Druck von seinem Noch-Boss bekommt, auch sein neuer Job steht plötzlich gefährlich auf der Kippe. Dennoch will sich Willy nicht geschlagen geben und lässt sich auf ein gefährliches Katz und Maus Spiel mit Ted ein, bei dem er immer wieder feststellen muss, dass er seinen Gegner deutlich unterschätzt hat... Zugegeben, die Story von "Das perfekte Verbrechen" steckt voller kleiner Schwächen und das Ende ist recht enttäuschend. Dennoch ist dieser Film einer der wenigen Fälle, bei dem das nicht allzu negativ ins Gewicht fällt. Denn alleine das geniale Psycho-Duell zwischen Anthony Hopkins und Ryan Gosling macht diesen Thriller absolut sehenswert. Hopkins legt seine Figur zum Glück nicht als reine Variation von Hannibal Lecter an, sondern versetzt den Wahnsinn mit ganz neuen Nuancen. Herablassend, humorvoll überheblich und eiskalt berechnend, so zieht Hopkins die Zuschauer einmal mehr in seinen Bann. So wunderbar er auch als liebenswerter Kauz in "Mit Herz und Hand" gewesen ist, hier wird wieder deutlich, dass Hopkins als Bösewicht einfach immer noch am Besten ist! Wie schon bei "Zwielicht", der für Edward Norton den Durchbruch bedeutet hat, hat Regisseur Gregory Hoblit auch hier wieder bei der Wahl eines jungen Gegenparts ein äußerst gutes Händchen bewiesen. Schließlich gehört Ryan Gosling ("Wie ein einziger Tag", "Stay") ohne Frage zu den besten Schauspielern seiner Generation. Nicht ohne Grund wurde er für seine hervorragende Leistung in dem hierzulande leider noch nicht veröffentlichten High School Drama "Half Nelson" für den Oscar nominiert. Den erfolgshungrigen Junganwalt legt Gosling mit einer perfekt abgestimmten Mischung aus arrogantem Leichtsinn und ambitionierter Besessenheit an und macht ihn somit zu einem würdigen Gegenspieler von Hopkins Figur. Die Handlung, in der die beiden Schauspieler ihr Duell austragen dürfen, ist solide Thrillerunterhaltung, die sich vieler bekannter Versatzstücke bedient, aber dennoch niemals wirklich langweilt. Zwar hätten die darstellerischen Leistungen durchaus eine etwas originellere Handlung verdient, doch Hoblits souveräne Regie tröstet auch über diesen Schwachpunkt hinweg. Daher gilt: für Liebhaber von erstklassig gespielter Thriller-Ware mit kleinen Abstrichen durchaus sehenswert! Originaltitel: Fracture Regie: Gregory Hoblit Länge: ca. 112 Min. FSK: ab 12 Jahren

Ein Artikel von Sebastian Betzold