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Das Wunder von Marseille

Das Wunder von Marseille

Frankreich 2019 - mit Gérard Depardieu, Isabelle Nanty, Assad Ahmed, Mizanur Rahaman ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Fahim
Genre:Drama
Regie:Pierre François Martin-Laval
Kinostart:07.11.2019
Produktionsland:Frankreich 2019
Laufzeit:ca. 108 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.tobis.de/

Nura (Mizanur Rahaman) ist gezwungen, seine Heimat Bangladesch überstürzt zu verlassen. In Paris möchte er Asyl beantragen und sich mit seinem achtjährigen Sohn Fahim (Assad Ahmed) ein neues Leben aufbauen, bevor er seine Frau und seine anderen Kinder nachholen kann. Doch kaum in Frankreich angekommen, wird Nura mit der harten Realität konfrontiert. Hier wird einem Nichts geschenkt und auch Niemand hat auf ihn gewartet, um ihm einen Job anzubieten. In den kommenden Wochen und Monaten gelingt es dem Mann nicht, sich zu integrieren. Er lernt die Sprache nicht und versteht auch nicht, warum er sich an Gepflogenheiten wie Pünktlichkeit halten soll. Ganz anders Fahim, der schnell Anschluss findet und in dem mürrischen Sylvain (Gérard Depardieu) - einem der besten Schachtrainer Frankreichs - einen Förderer für sein einzigartiges Schachtalent findet. Als Nura die Abschiebung droht, ist es nun an seinem Sohn, die Existenz der Familie zu retten. Denn wenn er die Meisterschaft in Marseille gewinnt und französischer Champion wird, könnte das die Abschiebung aufhalten… 

Regisseur Pierre François Martin-Laval erzählt in "Das Wunder von Marseille" eine auf wahren Ereignissen basierende wahre Geschichte, die zeigt, dass man eigentlich nicht jung genug sein kann, um für seine Träume zu kämpfen. Ganz verzichtet der Filmemacher zwar nicht auf die großen Emotionen, versucht aber gerade zu Beginn, den schwierigen Alltag von Asylsuchenden in einem Land, in dem sie weder die Sprache verstehen, noch die Gepflogenheiten kennen, authentisch und beinahe schon nüchtern aufzuzeichnen. Immer wieder würzt er das Ganze mit einer Prise Humor und Leichtigkeit, was dem Film bei seiner eher schweren Thematik sehr gut tut. 

Schön ist, dass Martin-Laval hier nicht nur für Mitmenschlichkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber Asylanten plädiert, sondern dass er auch zeigt, wie wichtig es ist, sich in ein Land, in dem man leben und arbeiten möchte, zu integrieren. Da Nura etwa, anders als sein Sohn, die Monate des Wartens nicht nutzt, um Französisch zu lernen, um sich ein wenig verständigen zu können, merkt er auch nicht, dass sein Antrag von einem Dolmetscher sabotiert wird. Und da er den Begriff Pünktlichkeit auch nach mehreren Aufforderungen so lax wie in seiner Heimat auslegt, setzt er die Zukunft seines Sohnes als großes Schachtalent aufs Spiel. 

Assad Ahmed, der den kleinen Fahim spielt, ist die große Entdeckung des Films. Er spielt mit einer extremen Natürlichkeit, mit der er sogar einen alten Hasen wie Gérard Depardieu locker an die Wand spielt. Der Junge macht das Drama dann auch wirklich sehenswert, obwohl die Inszenierung etwas zu behäbig und streckenweise arg zäh daherkommt. Insgesamt ist "Das Wunder von Marseille" ein netter kleiner Film mit einer schönen Geschichte, für den man aber nicht unbedingt ins Kino gehen muss. Wer aber einfach Lust auf eine kleine Dosis Wohlfühl-Kino hat, der macht mit dem Kauf einer Eintrittskarte nichts falsch. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Das Wunder von Marseille (Frankreich 2019)"
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