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Den Menschen so fern

Den Menschen so fern

Frankreich 2015 - mit Viggo Mortensen, Reda Kateb, Jérémie Vigot, Angela Molina ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Loin des hommes
Genre:Drama
Regie:David Oelhoffen
Kinostart:09.07.2015
Produktionsland:Frankreich 2015
Laufzeit:ca. 102 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.arsenalfilm.de

Das algerische Atlasgebirge im Jahr 1954: Hier lebt Daru (Viggo Mortensen) völlig zurückgezogen. Mit voller Leidenschaft arbeitet er tagsüber als Lehrer, um den Kindern aus der Umgebung eine Perspektive für die Zukunft zu ermöglichen. Doch die Lage im Tal wird immer angespannter und es droht jeden Moment eine blutige Rebellion auszubrechen, die das Militär im Keim zu ersticken versucht. Dennoch gelingt es Daru, ein ruhiges Leben zu führen, bis er eines Tages den Auftrag erhält, den des Mordes beschuldigten Bauern Mohamed (Reda Kateb) zur nächsten Polizeistation zu eskortieren. Eigentlich möchte sich der stille Einzelgänger nicht in diese Sache hineinziehen lassen. Doch als sein Haus von einem wütenden Lynchmob angegriffen wird, sieht er ein, dass es die Menschlichkeit verlangt, den Fremden zu seinem Prozess zu geleiten. Und so machen sich die Beiden auf die unwegsame Reise, die ihrer beider Leben fordern könnte, oder aber ihnen eine unverhoffte Freiheit beschert…

"Den Menschen so fern" basiert lose auf der Novelle "Der Gast" von Albert Camus. Anhand des französischen Lehrers und des Arabers, den er durch die Berge ins Gefängnis bringen soll, erzählt Regisseur David Oelhoffen nicht nur eine packende Geschichte über ein Land kurz vor dem Ausbruch eines blutigen Unabhängigkeitskrieges. Vielmehr kann das Ganze auch sehr gut als Parabel auf die derzeit so dramatische Flüchtlingsproblematik und auf die weltweiten Konflikte zwischen verschiedenen Kulturen und Glaubensgemeinschaften verstanden werden. Daru und Mohamed verkörpern zwei auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Welten. Nicht nur menschlich sind sie sich völlig fremd. Doch der Weg durch das Gebirge, der mehr und mehr zum Überlebenskampf wird, zwingt die Beiden, aufeinander zuzugehen. Und dabei merken sie, dass es neben allen Unterschieden aber auch sehr viele Gemeinsamkeiten gibt.

Der Film kann daher als Plädoyer für das gegenseitige Aufeinanderzugehen unterschiedlicher Kulturen verstanden werden. Diese Botschaft wird zwar recht deutlich, aber zum Glück nicht lehrmeisterhaft vermittelt. Vielmehr dominiert bei diesem Western in nahezu allen Aspekten die Zurückhaltung. Beim Tempo, den Dialogen wie auch bei der Dramaturgie beschränkt sich Oelhoffen auf das Wesentliche. Getragen wird das Ganze von zwei großartigen Hauptdarstellern, die es erstklassig verstehen, auch ohne viele Worte genügend auszudrücken, dass man als Zuschauer davon durchaus mitgerissen wird. Zudem setzt der Film auf eine sehr einnehmende, wunderbare Bildsprache, die von der fast schon elegischen Musik aus der Feder von Nick Cave und Warren Ellis noch intensiviert wird.

"Den Menschen so fern" ist sicherlich kein Film für die breite Masse. Wer reines Unterhaltungskino sucht, wird alleine durch das getragene Erzähltempo hier sicherlich schnell überfordert sein. Wer aber starke Geschichten, faszinierende Bilder und erstklassiges Schauspielerkino schätzt und sich generell eher für Kost abseits des Mainstreams entscheidet, der sollte sich diesen intelligenten, tiefgründigen und zutiefst menschlichen Film auf keinen Fall entgehen lassen! Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Den Menschen so fern (Frankreich 2015)"
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