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Der Dieb der Worte

Der Dieb der Worte

USA 2012 - mit Bradley Cooper, Jeremy Irons, Zoe Saldana, Dennis Quaid, Olivia Wilde ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:The Words
Genre:Drama, Romantik
Regie:Brian Klugman und Lee Sternthal
Kinostart:23.05.2013
Produktionsland:USA 2012
Laufzeit:ca. 106 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.der-dieb-der-worte.de

Lange schon leidet der junge Autor Rory Jansen (Bradley Cooper) unter einer enormen Schreibblockade und sein Traum von einer Karriere als Schriftsteller rückt immer weiter in die Ferne. Doch dann findet er eines Tages ein unveröffentlichtes Manuskript, das ihn schon nach wenigen Worten in seinen Bann zieht. Ohne so recht zu wissen, warum, gibt Rory die Arbeit als seine Kreation aus. Plötzlich wird er als neuer Star der Literaturszene gefeiert und nicht nur die Kritiker liegen ihm zu Füßen. Doch dann taucht eines Tages ein alter Mann (Jeremy Irons) auf, der behauptet, der eigentliche Verfasser der hypnotisierenden Worte zu sein, für die Rory gerade die Lorbeeren einheimst. Um seine Behauptung zu beweisen, erzählt der Mann dem jungen Autoren von seinen Jahren, die er als junger Mann in Paris verbracht hat und welchen Preis er für das Buch hat zahlen müssen. Doch gibt es Rory und den alten Mann wirklich, oder sind die Beiden eine reine Erfindung des Schriftstellers Clay Hammond (Dennis Quaid), der mit der attraktiven Studentin Daniella (Olivia Wilde) eine entlarvende Unterhaltung über die wahren Hintergründe seines Buches um den Dieb der Worte führt…

Es grenzt beinahe schon an Ironie, dass Teile von "Der Dieb der Worte" eine frappierende Ähnlichkeit zu Martin Suters "Lila Lila" aufweist, auch wenn die beiden Regisseure Brian Klugman und Lee Sternthal behaupten, weder das Buch, noch dessen Verfilmung zu kennen und ihre Geschichte sogar vor der Veröffentlichung von Suters Roman geschrieben zu haben. Ob sie ein Manuskript von Suter in einer alten Tasche gefunden haben, oder ob es sich bei den Parallelen doch nur um einen Zufall handelt, sei dahin gestellt. Tatsache ist, dass die beiden Filmemacher ihre Geschichte nicht nur sehr viel ernsthafter erzählen, als Suter, sondern auch noch zwei weitere Handlungsebenen hinzugefügt haben, die das Ganze am Ende in einem komplett anderen Licht dastehen lässt.

Die einzelnen Elemente der verschachtelten Geschichten sind durchaus gelungen. Die Darsteller liefern allesamt sehr gute Leistungen ab, wobei besonders Jeremy Irons als geheimnisvoller alter Mann und Nora Arnezeder als die große verlorene Liebe aus seiner Jugend in Paris besonders bleibenden Eindruck hinterlassen. Auch visuell verfügt der Film über eine ganz besonders einnehmende Atmosphäre, wobei auch hier die in Paris spielenden (und im kanadischen Quebec gedrehten) Szenen herausstechen. Für sich genommen funktionieren auch alle drei Handlungsstränge sehr gut. Das Problem ist nur, dass einfach nicht genügend Zeit vorhanden ist, um alle Geschichten und ihre Charaktere gut auszuarbeiten. So bleibt etwa die Figur von Rorys Frau Dora (Zoe Saldana) sehr blass und die nicht uninteressante Geschichte um Clay und die neugierige Studentin Daniella (Olivia Wilde) bleibt gerade in den entscheidenden Momenten zu oberflächlich.

Auch wenn die Verknüpfung der drei Geschichten an sich clever gelöst ist und auf gewisse Weise auch einen nachhaltigen Effekt hat, wirkt die Auflösung ein wenig unentschlossen. Irgendwie verläuft die das Ganze tragende Geschichte im Leeren und hinterlässt den Zuschauer ein wenig ratlos. Zwar muss ein Film seinem Publikum nicht alles vorkauen und offensichtliche Lösungen auf dem Silbertablett präsentieren. Doch wenn über den gesamten Film hinweg eine gewisse Spannung aufgebaut wird, dann sollte diese auch adäquat aufgelöst werden. Und genau das gelingt Klugman und Sternthal mit ihrer Art, den Clay/Daniella Handlungsstrang zu beenden, einfach nicht.

Dennoch: die Geschichte um Rory und den geklauten Roman und die Erzählung des alten Mannes sind stark genug, um "Der Dieb der Worte" auch über seine schwächeren Momente hinweg zu tragen. Es ist ein einnehmendes Drama voller Romantik, Herz und Traurigkeit, mit spannenden Momenten, Augenblicken voller Poesie und dezentem Humor. Und das reicht aus, um diesem Film trotz seiner offensichtlichen Schwächen ein mehr als verdientes "Sehenswert" attestieren zu können!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Der Dieb der Worte (USA 2012)"
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