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Der Eid

Der Eid

Island 2016 - mit Baltasar Kormákur, Hera Hilmar, Gísli Örn Gardarsson ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Eidurrin
Genre:Thriller, Drama
Regie:Baltasar Kormákur
Kinostart:09.02.2017
Produktionsland:Island 2016
Laufzeit:ca. 104 Min
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:www.dereid-derfilm.de

Das Leben des erfolgreichen Herzchirurgen Finnur (Baltasar Kormákur) könnte perfekt sein, wäre da nicht seine älteste Tochter Anna (Hera Hilmar), die ihm zunehmend Sorgen bereitet. Der Grund dafür ist Annas Freund Óttar (Gísli Örn Gardarsson), durch den das Mädchen in einem ständigen rausch aus Drogen und Partys zu leben scheint. Alle Versuche Finnurs, seiner Tochter Vernunft einzureden, schlagen fehl. Als er auch bei Óttar auf Granit beißt, greift er zu drastischeren Mitteln: nachdem er Zeuge einer Drogenübergabe wurde, schwärzt Finnur Annas Freund bei der Polizei an – allerdings nicht mit dem gewünschten Resultat. Der Dealer bleibt frei, aber die Drogen werden beschlagnahmt. Und das Geld, das ihm dadurch verloren geht, fordert Óttar nun bei Finnur ein. Der fasst nun einen Entschluss, durch den die Situation endgültig zu eskalieren droht…

Mit "Der Eid" kehrt Balzasar Kormákur nach einigen erfolgreichen Hollywood-Produktionen ("2 Guns", "Everest") in seine isländische Heimat zurück. Hier hat er einen atmosphärisch dichten Thriller inszeniert, der trotz einer sehr ruhigen Inszenierung bis zum Ende fesseln kann. Kormákur, der es sich nicht hat nehmen lassen, auch die Hauptrolle zu spielen, macht die Verzweiflung und Hilflosigkeit von Finnur sehr gut nachvollziehbar. Er porträtiert einen Mann, in dessen Leben bislang eigentlich immer alles nach Plan verlaufen ist. Nun verliert er die Kontrolle – und das gerade über seine geliebte Tochter. Bei den Versuchen, sie zu retten, macht er eigentlich alles nur noch schlimmer.

Im Bemühen, den schönen Schein seiner einstigen Vorzeigefamilie wieder herzustellen, ruiniert der Herzchirurg (vielleicht?) sein eigenes Leben – und damit auch das seiner Frau und seiner Kinder. Der Film erhält seine Spannung daraus, dass Finnur nach dieser Erkenntnis versucht, das zu verhindern – und dafür muss er seine persönliche, wie auch seine berufliche Ethik in Frage stellen. Das gute Spiel der Darsteller und die stimmungsvollen Bilder der isländischen Landschaft sorgen dafür, dass eine beklemmende Grundstimmung entsteht, der man sich als Zuschauer nur schwer entziehen kann.

"Der Eid" zwingt seine Zuschauer dazu, sich selbst eine Meinung darüber zu bilden, ob Finnurs Handeln richtig oder falsch ist – und dahingehend auch das Ende selbst zu deuten. Auch das verleiht dem Thriller zusätzlich noch eine besondere Note. Kormákur, der schon oft bewiesen hat, dass er gute Action inszenieren kann, beweist hier, dass es eben nicht immer großes Tempo, Schießereien und Explosionen braucht, um echte Spannung erzeugen zu können. Wer Psychodramen mit nordischer Tristesse und einer guten Story sucht, der sollte sich diesen Film nicht entgehen lassen. Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Der Eid (Island 2016)"
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