Veranstaltungen
Der ultimative Event-Guide für die Metropolregion FrankfurtRheinMain
März 2024
  • Mo
  • Di
  • Mi
  • Do
  • Fr
  • Sa
  • So
  • 26
  • 27
  • 28
  • 29
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
  • 14
  • 15
  • 16
  • 17
  • 18
  • 19
  • 20
  • 21
  • 22
  • 23
  • 24
  • 25
  • 26
  • 27
  • 28
  • 29
  • 30
  • 31
Der fantastische Mr. Fox

Der fantastische Mr. Fox

USA 2009 - mit den deutschen Stimmen von Christian Berkel, Andrea Sawatzki ...

Filminfo

Originaltitel:Fantastic Mr. Fox
Genre:Animation, Kinderfilm, Komödie
Regie:Wes Anderson
Kinostart:13.05.2010
Produktionsland:USA 2009
Laufzeit:ca. 88 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.DerFantastischeMrFox-DerFilm.de

Wenn sich ein Regisseur wie Wes Anderson, der mit Filmen wie "Die Royal Tennenbaums" oder "Die Tiefseetaucher" ein Faible für Humor der etwas schrägeren Art bewiesen hat, an eine Vorlage von Autor Roald Dahl ("Charlie und die Schokoladenfabrik") wagt, kann daraus nur ein ganz besonderer Film entstehen. Wenn dieser dann auch noch in klassischer Stop-Motion Technik produziert wird, dann ist ein Filmerlebnis der exzellenten Art garantiert. Und genau das ist "Der fantastische Mr. Fox" dann auch geworden.

Mr. und Mrs. Fox (im Deutschen gesprochen von Christian Berkel und Andrea Sawatzki) führen mit ihrem etwas zu klein geratenen Sohn Ash eigentlich ein sehr idyllisches Leben. Doch Mr. Fox kann seine Vorliebe für die Hühnerjagd einfach nicht völlig unterdrücken und so bringt er nach einem ausgiebigen Beutezug gemeinsam mit seinem Freund Kylie, einem liebenswerten Oppossum, bringt der smarte Fuchs ausgerechnet die drei mächtigen Bauern Boggis, Bunce und Bean gegen sich auf. Und schon bald haben alle Tiere der Gegend unter dem Rachefeldzug der Bauern zu leiden. Doch Mr. Fox hat schon einen Plan, wie er die drei Männer überlisten kann…

"Der fantastische Mr. Fox" ist ein wunderbarer Film, der mit unglaublich viel Liebe zum Detail begeistern kann. Leider ist es gerade die aufwendige Machart, die dem Erfolg des Werks im Weg stehen könnte. Denn in Zeiten von cooler 3-D Computer-Animationstechnik wirkt Andersons Fabel einfach sehr altmodisch – und leider gibt es viel zu wenige Kinobesucher, die diese Art des Filmemachens noch zu schätzen wissen. Zumal, und auch das ist leider für zu Viele ein Grund, sich den Film nicht anzusehen, "Der fantastische Mr. Fox" ein durchaus intelligenter, sehr ironischer und daher nicht aufdringlich komischer Film ist, bei dem der Witz oftmals in kleinen Details und Dialogen zu finden ist.

Wer sich auf dieses ganz spezielle Kinoerlebnis einlässt, bekommt aber für sein Geld wirklich auch etwas geboten: eine amüsante Geschichte, eine großartige Ausstattung und liebenswerte Charaktere. Dass gerade die Optik so gelungen ist, hat auch mit der engen Zusammenarbeit zwischen Anderson und Dahls Witwe Felicity Dahl zu tun, die dem Filmemacher Zutritt zu der legendären Hütte in Gipsy House, dem Familienbesitz der Dahls im englischen Buckinghamshire gewährt hat. In dieser Hütte hat Dahl oft und gerne gearbeitet und das markante Innere des kleinen Häuschens hat dann auch Einzug in Andersons Film erhalten.

Doch auch andere Aspekte des Produktionsdesigns, wie etwa die Ausstattung eines Supermarktes, die golden anmutende Beleuchtung von mit Apfelwein gefüllten Flaschen, die bewusst von Brauntönen dominierte Farbgebung oder aus Watte gezauberter Rauch verleihen dem Film einen ganz besonderen, eigentümlich schönen Look, der es kleinen wie großen Zuschauern ermöglicht, sich völlig in der Welt des "fantastischen Mr. Fox" zu verlieren.

Für die englische Originalversion konnte Anderson großartige Sprecher wie George Clooney, Meryl Streep, Bill Murray, Willem Dafoe oder auch Owen Wilson gewinnen, wobei er weitgehend darauf verzichtet hat, die einzelnen Stimmen, wie sonst üblich, getrennt voneinander im Studio aufzunehmen. Vielmehr wurde ein Großteil der Darsteller auf eine Ranch verfrachtet und dort wurden, im haus, auf den Feldern und in den Scheunen, dann die Dialoge aufgenommen, was dem Ganzen einen sehr organischen, authentischen Charakter verleiht. Wem es möglich ist, der sollte sich den Film daher auf jeden Fall im englischen Original ansehen, auch wenn die deutsche Synchronisation ebenfalls als sehr gelungen angesehen werden kann.

Wie zuletzt schon "Wo die wilden Kerle wohnen" ist auch "Der fantastische Mr. Fox" eher Arthaus-Kino, als ein typischer Kinderfilm. Davon sollten Sie sich aber auf keinen Fall abschrecken lassen. Denn hat man sich erst einmal an die etwas befremdlich wirkende Optik gewöhnt, und das geht schon alleine aufgrund der vielen zauberhaften Details ganz schnell, wird man von diesem ironischen, schrulligen und einfach liebenswerten Märchen ganz schnell mitgerissen. Daher gilt auch: unbedingt sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold